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homwico


Premium (Complete), Coburg

0042 Inferno

Die Unterscheidung in Hochtemperatur – und Niedrigtemperaturgebiet wird definiert durch die Wassertemperatur in 1000 Meter Tiefe: Bis 150 °C spricht man von einem Niedrigtemperaturgebiet,
ab 150 °C von einem Hochtemperaturgebiet., welche sich über extrem heißen, aktiven Magmaherden eines Vulkans oder Vulkansystems befinden. Bedingt durch den Gesteinsdruck in großen Tiefen ist das Wasser auch bei diesen hohen Temperaturen von 250-300 °C noch flüssig. Durch Spalten und Risse wird das Wasser, welches sich meist in nur geringer Menge vorfindet, an die Oberfläche empor getragen. Dabei wird es noch im Erdinneren in Wasserdampf umgewandelt, der dann an den Dampfaustrittsstellen oftmals pfeifend, fauchend und heulend mit großen Druck austritt. Diesen Vorgang nennt man wissenschaftlich „Vulkanische Exhalation“, bzw. mit einer bekannteren Namensgebung Fumarole. Die dabei entstehenden großen dichten Dampfwolken sind meist schon von weitem sichtbar. Stark schwefelhaltige Exhalationen nennt man Solfatare. Im Gebiet von Gunnuhver betragen die Temperaturen der Quellen über 300 °C, es ist somit eines der heißesten Orte auf Island. Island allein besitzt mehr als 20 Hochtemperaturgebiete.

Hier eine Detailaufnahme einer Fumarole. Sie zeigt welche zerstörerische Gewalt und Energie sich hinter dem Vorgang einer „Vulkanischen Exhalation“ verbirgt. Der zerstörte hölzerne Pfad, hier führte einmal ein Weg hindurch, macht dies drastisch deutlich. Dazu das Zischen, Pfeifen und Brodeln in Verbindung mit einmal mehr, und einmal weniger dezentem Schwefelgeruch sorgen für eine infernale Weltuntergangsstimmung.
Die Geothermalgebiete sind Islands wichtigste Energiequelle. Island besitzt 5 wichtige geothermale Kraftwerke, zu denen das im Gebiet Gunnuhver gehört. Diese 5 Werke produzieren ein Viertel des Bedarfs an Elektroenergie des Landes. Die geothermale Energie liefert etwa 90% an Wärme für Heizung und Warmwasser. Für die Stromerzeugung (Leistung 2012: ~ 100 MW) wird hier ein Reservoir aus Dampf und Sole verwendet, welches aus 12 Brunnen, die 2700 Meter Tiefe besitzen, gewonnen wird.
Zusammen mit der Wasserkraft deckt Island seinen Strombedarf zu 100% aus erneuerbaren Quellen.

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