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Museumsarchitektur der Niederlande // Kapitalistische Museumskonzerne als Gegner

Museumsarchitektur der Niederlande // Kapitalistische Museumskonzerne als Gegner

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Johannes Zakouril


Premium (Pro), Neu-Ulm

Museumsarchitektur der Niederlande // Kapitalistische Museumskonzerne als Gegner

Sie brauchen riesige Ausstellungen und ein riesiges Publikum um eine riesige Summe Geld zu machen. Und dafür brauchen sie riesige Räume mit riesigen Kunstwerken – mit enormer Anziehungskraft.

Diese Blockbuster, Paketausstellungen für den globalen Museumsleihverkehr, werden Guilbauts Erfahrung nach gedankenlos auf den Weg gebracht, aber mit lauten Werbefanfaren. Und ihre Initiatoren nehmen das Publikum nur noch mit Blick auf Besucherzahlen ernst. Sie schauen auf Umsätze, die sich – etwa durch den Zustrom aus der wachsenden chinesischen Mittelklasse – ungeahnt vermehren können. Dann blüht die Kulturtourismus-Industrie:

„Tourismus heißt: Sie müssen ein Höchstmaß an Dingen sehen in möglichst kurzer Zeit. Und Leute wie ich, weil sie kaum noch Interessantes, wirklich Spannendes zu sehen bekommen, verblöden allmählich. Es entsteht eine Gesellschaft, die Dummheit produziert – ein Desaster.“

Diese Schreckensvision hält den soziologisch versierten 68er dann aber nicht davon ab, die Probleme „en detail“, sozusagen polit-ökonomisch zu untersuchen:

„Mit dem Guggenheim-System läuft es nicht mehr. Es kam der Crash in der Finanzindustrie, da hatten sie Probleme mit all ihren Museen rund um die Welt. Aber ich kenne die Situation hier nicht genau, ich weiß nicht, was es ersetzen wird.“

So antwortet Guilbaut auf die Frage nach der Situation in Berlin, wo Guggenheim die Kooperation – der Kunsthistoriker spricht von „Franchise“ – mit der Deutschen Bank aufgekündigt hat. Quelle Deutschlandfunk

Comments 1

  • Karo 23/05/2021 18:13

    So en detail habe ich es noch nie betrachtet, vielleicht weil diese interessante und eigentlich schöne Welt aus vielerlei Gründen schwer zu erreichen ist für mich. Die großen Häuser beeindrucken mich von der Architektur schon sehr, aber lieber bin ich im kleinen Museum, möglichst noch bis auf eine unaufdringliche Aufsicht allein, und genieße alles :  von den Kostbarkeiten an den Wänden bis zum museumstypischen Knarzen der Parketthölzer und dem unverkennbaren Duftgemisch aus Wachs, Öl und alten Bildern

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Exif

Camera V-LUX 1
Lens ---
Aperture 8
Exposure time 1/400
Focus length 39.8 mm
ISO 100

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