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Madagascar Insights (97)

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Madagascar Insights (97)

Die sog. Geysire von Andranomandraotra (wörtlich „wo das Wasser blubbert“), manchmal auch Geysire von Analavory genannt, befinden sich ca. 125 km entlang der Routes Nationales No. 1 und 1b westlich von Antananarivo und dann entlang einer holprigen Piste ca. 10 nördlich der RN 1b. Sie sind jedoch Pseudo-Geysire, da sie nicht der Definition einer heißen Springquelle entsprechen. Kaltwasser-Geysir wäre eine andere Bezeichnung.

Die Geysire von Andranomandraotra haben einen anthropogenen Ursprung. Im Boden unter diesen Geysiren gibt es keinerlei vulkanische Aktivität (wie aber in einigen Quellen im Netz fälschlicherweise beschrieben wird), und das Wasser, was aus ihnen heraussprudelt, ist kalt oder bestenfalls lauwarm.

In der Nähe liegen einige Aragonit-Minen. Die Trockenlegung der Minen verursacht Abwasser, das in Metallrohren zum Fluss geleitet wird. Dieses Wasser ist stark kohlensäurehaltig und löst auf seinem Weg Eisen und Kalk aus den Rohren. Unter Druck gelangt es schließlich zur Mündung der Rohre in Andranomandraotra, wo das Wasser schließlich ähnlich einem kleinen Geysir an die Oberfläche sprudelt. Dabei fällt außerdem eine Art Kalkstein aus. Dieser lagerte sich nach und nach um die Mündung der Rohre ab, und bildete mit der Zeit die heutigen Geysir-Kegel. Da die Minen auch heute noch aktiv sind und immer noch Wasser aus den Rohren läuft, wachsen die Geysir-Kegel stetig weiter. Die unverkennbare Farbe der Kegel kommt von der Einlagerung von Eisenrost.

Ab und zu sind die Zuleitungen, die Rohre zu den Geysiren, vom Kalk verstopft. Dann fließt nur wenig Wasser aus den Löchern im Boden, um dann plötzlich mit Wucht meterweit in die Höhe zu schießen, wenn der Druck des nachfließenden Wassers den Kalkpfropfen löst. Das sieht dann aus wie ein „echter“ Geysir, ist aber nur selten zu beobachten.

[Quelle: www.madamagazine.com und WIKIPEDIA, 23.01.2023]

Foto aus Juli 2014.

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