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Die Rettung aus der Luft

Die Rettung aus der Luft

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Oliver Schiebek


Premium (World), Düsseldorf

Die Rettung aus der Luft

„Was is´n das für ´ne fette Kamera, Alter?“, fragte mich einer der drei netten, jungen Herren, die mir schon seit einiger Zeit durch den Park folgten.
„Das ist eine D780 von Nikon!“, sagte ich stolz.
„Die war bestimmt teurer, wa?“
„Nun, teuer ist relativ“, antwortete ich.
„Laber nich´ blöd rum, Mann. Die gehört jetzt uns!“
„Was wollt ihr Drei denn mit einer so hochwertigen Kamera?“, ich lachte amüsiert.
„Machst du dich etwa über uns lustig?“, fragte der Anführer, wobei er mir so nah kam, dass sich unsere Nasenspitzen fast berührten und ich seinen fauligen Atem riechen konnte.
„Pfefferminz gefällig?“, bot ich an.
„So das reicht, jetzt gibt´s Dresche!“, sagte der junge Mann mit dem Mundgeruch.
Nun, wie sollte es jetzt eigentlich mit der Geschichte weitergehen? Richtig, ihr kennt das ja schon von mir: Immer, wenn meinem Körperchen Ungemach droht, fange ich normalerweise an zu heulen.
Aber hier war es anders, denn plötzlich vernahmen wir Vier ein Geräusch von weit über uns. Wir reckten unsere Hälse, um zu erkennen, was es war.
„Ist es ein Flugzeug?“, fragte einer der drei Raudies.
„Nein!“, antwortete Schläger Nummer Zwei. „Aber es könnte ein Raumschiff sein!“
„Sieht eher wie ein Vogel aus!“, stellte der Dritte fest.
„Ja!“, raunte ich selig. „Es ist Bat-Hühnchen!“
Mit wehendem, schwarzen Gewand landete das Blässhuhn zwischen mir und den Rabauken.
„Ich wurde gerufen und hier bin ich!“, sagte es majestätisch.
Wie sehr hatte ich mir in dieser düsteren Stunde gewünscht, von Bat-Hühnchen aus dieser misslichen Lage befreit zu werden und es schien tatsächlich zu funktionieren. Wie cool ist das denn? Ich konnte es per Gedankenübertragung herbeirufen.
„Was bist du denn für´n seltsamer Vogel?“ Der Pöbler schritt auf Batty, wie ich es jetzt schon liebevoll nannte, zu. Doch das hätte er besser nicht getan, denn es schoss ein blauer Energiestrahl aus Batties Flügel, der ihn augenblicklich paralysierte.
„Wow, wie hast du das denn gemacht?“, fragte ich begeistert, während ich feig´ hinter dem Bat-Huhn Schutz suchte und mich an es klammerte.
„Das erkläre ich dir später. Aber jetzt zu euch, Jungs. Noch Fragen?“
Die Drei schüttelten den Kopf, stammelten von einem großen Missverständnis und nahmen winselnd Reißaus.
„Mann, da hast du echt ´ne Show abgeliefert, Batty, vielen Dank!“, sagte ich erleichtert.
„Kein Thema!“, antwortete Bat-Hühnchen. „Wann immer du auch Sorgen hast, denk´ kurz an mich und ich bin da! Aber bitte nenne mich nicht Batty.“
Ich nickte, denn ich war froh, einen so mächtigen Freund an meiner Seite zu haben…

Comments 5

  • NiCiLiIn 15/01/2023 0:55

    Großartig!
  • Corinna Lichtenberg 20/09/2022 22:27

    Der sieht ja wirklich mächtig aus! Wieder eine deiner wundervollen Geschichten mit dem schönen Bild dazu.
    Viele Grüße Corinna
  • PeLeh 20/09/2022 22:20

    Klasse! Das Bild ist stark und die Geschichte auch. Gut, wenn man so einen Schutz-, ähhhh Batengel hinter sich weiß!
    Einen schönen Abend und viele Grüße von Peter
  • Karlchen Karl 20/09/2022 22:05

    ...ahhh...Bat-Huhn...
    ja klar..
    ich hätte es schon an den leuchtend roten Augen erkennen müssen...
    so einen Beschützer hätte ich auch gerne..;-))))
    Gruß Karin
  • Karl G. Vock 20/09/2022 20:07

    :-)))
    Klasse Foto.

    LG
    Karl

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Exif

Camera NIKON D780
Lens VR 200-500mm f/5.6E
Aperture 5.6
Exposure time 1/8000
Focus length 500.0 mm
ISO 1100

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