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1452 Von Permafrost und Klimazonen

1452 Von Permafrost und Klimazonen

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homwico


Premium (Complete), Coburg

1452 Von Permafrost und Klimazonen

Ein weiterer Blick auf die doch reichhaltige Vielfalt der Vegetation, die man inmitten dieser Steinschuttwüste nicht vermutet. Von rechts nach links nimmt die Feuchte des Gebietes zu, es zeigen sich erst kleine Pfützen und Lachen, die denn in einen größeren Tümpel übergehen. Zwischen dem dichten Moosbewuchs, der sich flächendeckend durch das Wasser zieht, sieht man wieder etliche kleinwüchsige Bodendecker an Arktischer Weide.
Durch den Untergrund, der meist ganzjährig gefroren ist, kann kein Schmelz- oder Regenwasser versickern. Prozesse der Bodenbildung finden nur in der sommerlichen Auftauschicht statt, die maximal eine Tiefe von einem Meter erreicht. In den Auftauschichten der Cryosole finden jährlich sich wiederholende Frostwechsel statt. Die polare/subpolare Zone der Erde umfasst eine Fläche von 22 Millionen km². Dies sind etwa 14,8% des irdischen Festlands. Sie teilen sich in Sub-Ökozonen der Eiswüsten (16 Millionen km²) und der Tundren- und Frostschuttgebiete (6 Millionen km²) auf. Eiswüsten sind also das Synonym für die polare Zone, Tundren und Frostschuttgebiete stehen für die subpolare Zone. Ist die polare Zone, klassisch ist hier die Arktis und Antarktis zu nennen, eigentlich den Gegenden um die Polkappen vorbehalten, bekommt man auf Island in größeren Höhen und vor allem zentral auf dem Eisschild des Vatnajökull einen Vorgeschmack davon, auch wenn diese zu den Frostschuttgebieten zählen. Die Polarzone mit ihren Eiswüsten ist die artenärmste Ökozone der fünf Klimazonen (Polar-Subpolar-gemäßigte Zone, Subtropen und Tropen) der Erde. Die Subpolarzone als Übergangszone zwischen Polarzone und gemäßigter Klimazone bietet schon eine üppigere Vegetation. Durch den Klimawandel taut der ansonsten ständig gefrorene Permafrostboden mehr und mehr auf, was sich wohl langfristig auf die vegetative Entwicklung in dieser Zone auswirken wird. Ein unangenehmer Nebeneffekt ist die dabei entstehende Freigabe an Methangas, das in dieser gefrorenen Bodenschicht gespeichert war.

Das Bild wurde aufgenommen in den Kverkfjöll am Nordrand des Vatnajökull auf Island.

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