Sonntags.Geschichte: Das Wallfahrtsziel in der Provence

Sonntags.Geschichte: Das Wallfahrtsziel in der Provence

Schon von weitem können die Pilger die mächtige Wehrkirche an der Rhône-Mündung sehen.
Sie überragt das ehemalige Fischerdorf (knapp 3000 Einwohner) und wirkt wie eine Festung.

Die Siedlung Saintes-Maries in der Camargue wird erstmals im 4. Jahrhundert als „Sancta Maria de Ratis“ erwähnt,
hieß jedoch seit der testamentarischen Übereignung an ein Kloster im Jahre 542 „Saintes Maries de la Barque“.
Im 14. Jahrhundert wurde das Gotteshaus zur Wehrkirche umgebaut - so, wie sie heute noch steht.
Seither ist der Name „Notre-Dame-de-la-Mer“ gebräuchlich.

1448 entdeckte man (angebliche) Reliquien der beiden Heiligen Maria Kleophae und Maria Salome,
die zu einem speziellen Marienkult führten, zu dem Gläubige von weither pilgerten.
Während der Französischen Revolution wurden diese Wallfahrten verboten,
die Kirche teilweise zerstört und erst 1873 restauriert.

Nach wie vor jedoch finden jährlich zwei große Pilgerfahrten statt:
die Mai-Wallfahrt zu Ehren der Schutzheiligen der Gitans - der Schwarzen Sara -
sowie Ende Oktober zu Ehren der „Saintes Maries“ Kleophae und Salome:

Der kleine Ort im weitläufigen Naturschutzgebiete an der Rhonemündung ist also ein alter Wallfahrtsort,
der aber heute hauptsächlich vom sommerlichen Tourismus lebt:

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- Fotos: März 2017 / (Les) Saintes-Maries-de-la-Mer -