Sabine Streckies 01


Premium (World), Offenbach am Main und Weilrod im Weiltal

Segelfalter: Eine heiße Begegnung 02

Zwar habe ich in den letzten Jahren immer mal wieder Segelfalter von weitem fliegen gesehen, wegen bestehender oder mir selbst auferlegter Betretungsverbote war jedoch nie ein Foto möglich gewesen. Segelfalter fliegen nur bei großer Wärme, halten sich üblicherweise relativ hoch und gerne auch im Bereich von Felsen auf, damit verbunden regelmäßig auch in höchst empfindlichen trockenen Biotopen.
Manchmal aber verhilft der Zufall zu einer überraschenden Begegnung mit diesen besonders schönen Schmetterlingen: Am Rande vom Kloster Eberbach am Rhein war ein alter Friedhof zu fotografieren – was ich wegen Anmarsch und Hitze (nur) ausgerüstet mit einem 24-70iger Objektiv auch tat. Eine Besichtigung der Klosteranlage hatte ich wegen der vielen Besucher und dem damit üblicherweise verbundenen Rummel für diesen Sonntag eigentlich nicht geplant. Erstaunlicherweise gab es bei meiner Ankunft weder auf dem Parkplatz noch sonst wo menschliche Probleme – alles war so ruhig, dass selbst junge Kolkraben in der Nähe zu hören waren. Ich schaute mir nach dem Friedhof also ausgiebig die kostenlos zu besichtigende Außenanlage an und war bezüglich dort häufig vorkommender Pflanzen wie beispielsweise dem Wilden Majoran sehr erfreut – ein geeignetes Gebiet für viele Schmetterlinge also. Inzwischen wurde mir auch klar, warum zunächst kaum Menschen in der Anlage anzutreffen waren: Die offizielle Öffnung mit Innenbereichen, Klosterladen und Vinothek war erst um 10:00 Uhr, wegen dem dann besseren Licht war ich natürlich viel früher dort eingetroffen ….
Nach einigem Rumschlurfen – in zunehmender Hitze – zwecks überwiegend architektonischer Fotos der imposanten Anlage zog es mich zwischendurch immer wieder zu einer recht kleinen Klostergartenanlage mit dahinter und teilweise auch außerhalb des Geländes liegender Wiese. Erfreulicherweise war da eine kleine Nische mit einem Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) in der Sonne – und wie ein Geschenk des Himmels – einer Bank (noch) im Halbschatten. Erwartungsgemäß stieg die Zahl der Schmetterlingsarten und Individuen parallel zu meiner gefühlten Körpertemperatur. Als ich dann das erste Taubenschwänzchen hoch oben am Schmetterlingsflieder entdeckte, wünschte ich mir doch für einen kurzen Moment eine längere Brennweite in Form meines 200er Makros.
Dann plötzlich im Gartenbereich zwar nicht ganz nah, doch aber auf Kopfhöhe ein großer heller Schmetterling mit seltsam erscheinendem Flug: Ein Segelfalter. Wirklich!
So machte ich mit 70 mm und bei Mittagssonne einige Bilder von bescheidener Qualität – das reicht nun wahrscheinlich wieder für einige Jahre. Der Segelfalter hielt sich dann auch nicht länger in den unteren Bereichen auf, sondern kehrte in die Spitze des hohen Schmetterlingsflieders zurück. Später gesellte sich sogar noch ein zweiter Segelfalter dazu und es wimmelte nur so von Schmetterlingen im völlig zu Recht so genannten Strauch.
Natürlich – wo ich dann schon mal da war und dringend Abkühlung brauchte – habe ich etwas später auch noch die Innenanlage vom Kloster Eberbach besucht. Dies ist dann aber eine andere, weitere Geschichte.

Segelfalter: Eine heiße Begegnung 01
Segelfalter: Eine heiße Begegnung 01
Sabine Streckies 01

http://www.schmetterling-raupe.de/art/podalirius.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Segelfalter
http://kloster-eberbach.de/
Rheingau, Eltville, Kloster Eberbach, 09.07.17.
Nikon D300, Nikkor AF S 2.8/24-70 VR.

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