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Schnellfahrweichen

Schnellfahrweichen

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makna


Premium (World), München

Schnellfahrweichen

Die Weichen der Hauptgleise für den Abzweig in die Bahnsteiggleise im Bahnhof Merklingen sind sogenannte
Schnellfahrweichen - sie erlauben im geraden (Durchfahr-) Strang eine Geschwindigkeit von 280 km/h,
im abzweigenden Strang maximal 100 km/h. Sie haben, wie hier zu sehen, mehrere Stellantriebe.

Darüber hinaus haben die Schnellfahrweichen je ein bewegliches Herzstück - siehe unten verlinktes Bild.

Außerdem verfügen diese Schnellfahrweichen mit beweglicher Herzstückspitze zusätzlich immer noch
über (mehrere) herkömmliche Weichenlaternen, um dem Instandhaltungspersonal Rückmeldung
über die synchrone Stellung von Zungen und Herzstückspitze zu bieten.

Die Aufnahmen im Bahnhof Merklingen vom 15.02.23 - insbesondere das verlinkte Bild - entstanden
unter ungünstigen Lichtverhältnissen bzw. letzteres durch eine Sicherheitsglas-Scheibe ...
aber näher wäre ich nur als Mitglied des Instandhaltungspersonals rangekommen ...

Bewegliche Herzstücke
Bewegliche Herzstücke
makna


https://de.wikipedia.org/wiki/Weiche_(Bahn)#Schnellfahrweichen

Comments 18

  • Sigbert der Eisenharte 26/02/2023 12:44

    Ein interessantes Bild des Zungenteiles dieser so aufwendigen Weichen. Wie lange ist die Abzweigung insgesamt? Sicher 100 Meter, oder?
    VG DIrk
  • Herbie Schneider 25/02/2023 9:14

    Die Weiche hast du gut in Bild und Text dokumentiert. So habe ich Neues dazu gelernt.
    Gruß Herbert
  • Bernd Freimann 22/02/2023 22:05

    Da ist nichts, mit einfach mal den Hebel umlegen - aber mit den Weichenlaternen hat man sogar noch einen Rest Eisenbahnromantik erhalten.
    Es grüßt der Bernd
  • Camera Obscura Monaciensis 22/02/2023 21:27

    Wow!
    Auch noch nie gesehen! Sehr interessantes Bild!
    LG Wulf
  • Dieter Jüngling 22/02/2023 18:58

    Immer wieder neue Entwicklungen in der Technik der Schnellfahrweichen.
    Gut, wie du diese Variante hier vorstellst.
    Gruß D. J.
  • Burkhard Jährling 22/02/2023 18:49

    Da ist alles sehr gut zu erkennen. Danke für die interessanten Erläuterungen.
    VG Burkhard
  • Theo S. Beck 22/02/2023 17:36

    Beeindruckende Technik. Sehr gut erläutert.
    Wieder was gelernt.
    LG Theo
  • Peter Semmelroch 22/02/2023 15:54

    Hochinteressant, Danke Manfred!
    LG Peter
  • Marco G. aus W. 22/02/2023 13:53

    Abzweigend 100km/h geht oft auch noch ohne bewegliches Herzstück. Aber da wird dann im durchgehenden Hauptgleis nicht mit 280km/h gefahren.

    Die größten "Kaliber" an Weichen sind das aber auch noch nicht. 130 km/h abzweigend sind heute auch im Bestandsnetz oft üblich. Und auf abzweigen an Schnellfahrstrecken gibt es auch Weichen die im Abzweig 200km/h zulassen.
  • Matthias Buettner 22/02/2023 11:33

    Das Bild beweist eindrücklich wie technisch aufwändig die Bahn heute wurde im Gegensatz zur einfachen Wurfhebelweiche von vor über 100 Jahren.
    Interessanterweise kommt es aber heute zu viel mehr Störungen im Betriebsablauf als früher?
    Vielleicht sollten sich die Verantwortlichen darüber einmal Gedanken machen...
    LG. Matthias
    • Bernd Freimann 22/02/2023 22:14

      Ich denke, die Zahl der Störungen wird auch nicht viel anders gewesen sein.
      Aber jeder Bahnhof und jedes Stellwerk war mit ausreichend Personal besetzt, die schnell reagieren konnten, notfalls eine Weiche von Hand stellen oder dem Lokpersonal Befehle übermitteln.
      Das brachte vielleicht mal Verspätungen im Minutenbereich, die oftmals dank Fahrzeitreserven auch wieder ausgeglichen werden konnte.
      Zudem war das Fahrtenangebot wesentlich geringer.
      Das Netz der Bahnmeistereien war dichter und mechanische Signal- oder Weichenstörungen waren schnell behoben.
      Heute muss ein Computerspezialist von weit weg herangeholt werden und wenn das Stellwerk heruntergefahren werden muss ist ein größerer Bereich mal für einen halben Tag außer Betrieb.
      Es grüßt der Bernd
    • Matthias Buettner 23/02/2023 10:58

      Das ist alles richtig, Bernd.
      Deshalb muss vielleicht ein Umdenken stattfinden, zurück zu einfach handhabbarer Technik und mehr Personal vor Ort. Ich weiß, die Betriebswirtschaftler schlagen jetzt wieder die Hände überm Kopf zusammen, aber so wie es gerade läuft, kann es nicht weitergehen. Es erzeugt sehr viel Frust - bei Reisenden, wie Eisenbahnern gleichermaßen...
      LG. Matthias
    • makna 23/02/2023 11:26

      Die Crux liegt beim System, im Wirtschafts-System: Dem Neoliberalismus,
      das hatte angefangen mit den "Chicago-Boys" nach den Ideen der Profs
      Friedrich August von Hayek und Milton Friedman, die an der Universität
      von Chicago lehrten: Diese Ökonomen waren von der Überlegenheit
      absolut freier Märkte überzeugt, die in den diversen Ländern durch
      Privatisierungs- und Deregulierungsmaßnahmen dann realisiert
      wurden, angefangen von Chile unter Pinochet, in Europa ganz
      radikal durchgesetzt von Maggie Thatcher ("Thatcherismus"),
      und unter Kanzler Kohl sowie vor allem den Freidemokraten
      ab den 90iger Jahren in Deutschland mit Deregulierung und
      Privatisierung durchgesetzt ... einhergehend mit der steten
      Zunahme des Einflusses von Controllern in den Firmen
      und gar auch Behörden, mit der Erfindung von den 
      sog. Finanzprodukten, was ja zu mehreren
      Zusammenbrüchen führte (Dotcom
      2000; Subprime 2007 inkl.
      Lehman Brothers 2008;
      Euro-Krise 2010 ... ;-(

      ... ich erinnere mich noch gut daran, wie der damalige Daimler-Boss Jürgen
      E. Schrempp (eingestickte Ärmel-Insignien: "JES") dem Konzern einen
      absoluten "Shareholder-Value"-Kurs verordnete, und wie auch
      andere börsennotierte Unternehmen nur noch auf die
      Quartals-Ergebnisse blickten und dabei die
      nachhaltige Unternehmensplanung
      in den Wind schossen ... :-(((

      ... nicht anders bei der Deutschen Bahn AG, deren "Privatisierung" 1993/94
      zu Auswüchsen wie den vielen verschachtelten Tochterfirmen sowie
      dem Anwachsen der Wasserköpfe geführt hat, bei der
      gleichzeitigen Vernachlässigung notwendiger 
      Investitionen in den Betrieb !!!

      Der Klagen darüber gibt es viele, die Ursachen liegen auf der Hand,
      der Betrachter von außen hat's erkannt -
      nur: Getan wird nichts !
      Oder zu wenig !!!

      BG Manfred
    • Matthias Buettner 23/02/2023 11:45

      Genau!
      Und zurück zum System Bahn: Nur mit neuen teuren Triebfahrzeugen, aber frustriertem Personal, bekommt man keinen zufriedenstellenden Betrieb hin...
      Jetzt konnten wir beide auch mal unseren Frust über dieses SYSTEM loswerden, immerhin etwas.
      LG. Matthias
  • Roni - raildata.info 22/02/2023 11:28

    Hallo!

    Gut gezeigt!

    lg,
    Roni
  • Thomas Jüngling 22/02/2023 1:15

    Das mit den beweglichen Herzstücken war mir nicht bekannt - eigentlich hält man das ja gerade für den stabilen Teil der Weiche. Wieder was gelernt! Schon interessant, wie viel Technik in so einer unscheinbaren Weiche stecken kann.

    Gruß Thomas
  • Reinhard Arndt 22/02/2023 0:46

    Das hört sich alles ganz schön kompliziert an, und als einfacher Fahrgast hat man i.d.R. ja keine Ahnung von der aufwändigen Technik, die das Reisen sicher macht.
    Viele Grüße Reinhard
  • fotoralf.be 22/02/2023 0:08

    Hoooochinteressant. Noch nie gesehen. Danke fürs Zeigen.
    Ralf