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GOLDENE TRAUER

GOLDENE TRAUER

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GOLDENE TRAUER

Trauerweide

Trauerweide, was bebst und zitterst du so?
Werde doch auch der Frühlingssonne froh,
Die den ganzen Friedhof mit Strahlen füllt
Und bis in die Gräber herniederquillt!

Ach, - sprach die Weide -, ich möchte so gern!
Nur weiß ich, daß ich's wohl nimmermehr lern'.
Auf meinen Ästen, siehst du sie nicht?
Da sitzen die Seufzer, wie Vöglein, so dicht.

Alle die Seufzer von den Gräbern hier,
Flügel an Flügel, sitzen auf mir,
Und ist ohne Seufzer kein einziges Grab,
Und beugen mir meine Ästlein herab.

Ach, wenn nur das Sterben ein Ende nähm'
Und ein Jahr ohne Seufzer und Tränen käm'!
Da solltest du sehn, wie ich mich dehn',
Und wie meine Äste zum Himmel stehn!


Hugo Salus . 1866 - 1929

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