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Der Hexenstein bei Wachenheim ( Pfalz )

Der Hexenstein bei Wachenheim ( Pfalz )

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Klaus Duba


Premium (World), Walldorf ( bei Heidelberg )

Der Hexenstein bei Wachenheim ( Pfalz )

Ich mag Fotodokus von Plätzen, hinter denen sich eine Geschichte verbirgt. Ganz gleich ob Sage oder Realität
Und der Hexenstein bei Wachenheim ist auch so ein Platz.
Auf dem Berg befand sich ein Hügelgrab, auf dem vermutlich ein Grabmenhir stand. Der Ort galt als heidnisch, da dort ein unbekanntes Grab lag. So erzählte man sich, dass dort Geister umgehen und Hexen ihren Unfug treiben würden.
Dazu gibt es auch eine richtig gruslige Geschichte ;-)
Die Mär erzählt eine Geschichte der Hexen-Käthi, die ab 1689 in Wachenheim aufgetaucht war. Es war die Zeit in der die Franzosen die Burg Wachenheim besetzt hatten. Sie warteten darauf das Städtchen und die Dörfer der Umgebung durch Feuer zu vernichten. Der Kommandant in der Burg fiel den Bewohnern auf, durch sein makelloses Deutsch. Aber im Fordern von Abgaben und im Aufzeigen seiner Macht übertraf er alle Franzosen. Es wurde bekannt, dass er ganz aus der Nähe sein soll, natürlich wagte niemand diese Vermutung auszusprechen. Ganz verstört drängten sich die Mägde in die dunkelsten Ecken, war doch die Jüngste von ihnen spurlos verschwunden. Aber plötzlich pochte es an der Tür und eine Stimme sagte in gedämpften Ton „Macht auf - ich bins - die Käthi“, hab was gegen Hunger und Durst. Wein und Brote verteilte sie unter den hungrigen Menschen, die mit Heißhunger darüber herfielen. Käthi hatte den Burgkommandanten, der ihr Bruder war angefleht, er möge die Stadt und die Dörfer schonen vor der Feuersbrunst. Er aber wollte seine Schwester den Franzosen zur Kurzweil übergeben. Käthi schwor ihm Rache. Auf der Burg feierten die Franzosen eines ihrer zahlreichen Feste, dessen Wein und Essen von der Bevölkerung erpresst war. Plötzlich erschütterte ein unheimliches Getöse die Luft. Eine Stichflamme stieg in den Himmel und ein grässliches Geräusch aus Pulverdampf und Staub verhüllte die Umgegend des Burgbergs. Käthi die die Explosion verursacht hatte, wurde von vor dem Chaos flüchtenden Franzosen entdeckt. Sie verwundeten sie tödlich. Sie aber konnte noch sagen: „Grüßt euren Obristen und sagt ihm. seine Schwester hat das Feuerwerk angezündet als Anerkennung seiner Schurkerei und seines Verrates“. Den Männern die sie umstanden erzählte sie, wie sie ihren Bruder um Schonung der Stadt gebeten hatte. Sie starb dann in den Armen eines alten Winzers und wurde an der Stelle des Hexensteins beigesetzt.

Comments 8

  • Hardy1962 10/03/2016 14:00

    Den Stein kannte ich noch nicht.
    Martina und ich müssen unbedingt dort mal wandern gehen

    LG
    Gerhard
  • Stefan Jo Fuchs 10/03/2016 8:11

    gut dokumentiert in s/w! Und den Preis für den längsten Text, den hat Günter knapp gewonnen! ;-)
    lg stefan
  • Günter K. 10/03/2016 4:49

    eine Wallfahrtsstätte für gequälte und drangsalierte Ehemänner oder Lebensgefährten. Nirgends im weitem Umkreis kann man das Leid von uns Männern treffender und direkter zum Ausdruck bringen. schon unten im Tal hört man das Jammern und Wehklagen der Männer, die meist mit Pendelbussen zum Hexenstein hochgefahren werden. Tränenüberströmt verlassen die vom Leben hart geprüften Männer die Busse und fassen sich an den Händen, um wahre Nächstenliebe zu erfahren und zu spüren. Dann begeben sie sich so tief gerührt zu dem Hexenstein und bitten um Erlösung, ihre Frau oder Partnerin möge hinwegfliegen in unbekannte Gefilde, damit endlich wieder zu Hause Frieden einkehre. es ist Bedingung, das die am Wochenende oft zu tausenden versammelten Männer ihre Ohren zustopfen, um dann ungehemmt ihre Sorgen und Nöte von der Seele schreien. Unerlaubte Tonbandmittschnitte der Uni Heidelberg offenbaren das ganze Leid, das die Frauen über uns Männer bringen. Es wäre in einer ehelichen Gemeinschaft schon oft ein Fortschritt von seiner Partnerin demütig Backpfeifen entgegennehmen zu dürfen, aber nein wir Männer werden einer andauernden Psychofolter unterworfen. Wie soll man da an der Arbeitsstelle eine gute Leistung bringen ?? In ständiger Gefahr leben zu müssen, dass das Schwert des Domestos zuschlägt ! Es ist diese nagende Ungewissheit, wenn man zu Hause ankommt, was für eine Schlechtigkeit sich die Partnerin wieder ausgedacht hat. Kaum betritt man auf trittschallgedämpften Hausschuhen die Wohnung, um ihren Schönheitsschlaf nicht zu stören, kommen Befehle. "Klo reinigen, aber sofort!! Aber dieses mal mit Damokles, damit es gut riecht !" Man getraut sich kaum den Wintermantel auszuziehen, um ihrem Wunsche gerecht zu werden. So kniet der von seiner Arbeit ausgelaugte Ehemann vor dem Klo mit seinem schwarzen Wintermantel und schrubbt und scheuert sich die Hände wund. Oft wird ihm nach vielen, vielen weiteren Schikanen nach einem langem arbeitsreichen Abend ein Platz auf dem Balkon neben dem Vogelhäuschen zum Schlafen angeboten. im Stehen selbstverständlich. Morgens stöckelsteif gefroren geht es auf die Arbeit, hach wie schön wenigstens bei Zimmertemperatur durchatmen zu können. Unglaublich, wie sich Frauen einst tief verliebt, in solche Hyänen wandeln können. So wird der Mann in der Bundesrepublik zunehmend versklavt und erniedrigt. So bleibt eigentlich nur der Gang zum Hexenstein, sich zu erleichtern, um überhaupt überleben zu können. Nach der Wallfahrt zum Hexenstein trifft man sich bei Felix, der Flaschenbier zum Selbstkostenpreis anbietet. So betäubt Mann sein unsagbares Leid mit einigen Flaschen Bier. Um dann abends nach der obligatorischen Reinigung des Klos seinen kuscheligen Schlafplatz auf dem Balkon neben dem Vogelhäuschen aufzusuchen. Doch die Wallfahrt zum Hexenstein gibt Kraft, gemeinsam getragenes Leid und Elend machen stark. Und der Tag wird kommen, wo wir ihr die Klonbürste vor die Füße schmettern mit dem Ruf "mach Deinen kram doch alleine, jetzt ist Schluss mit Unterdrückung !!" Doch der Tag ist noch so fern, aber einstens kommt die Befreiung dank des Hexensteins, dann sind die Besen ausverkauft !! ;-)
    lg Günter
  • Günter K. 09/03/2016 22:27

    geschichtsträchtiger boden. der "Volksmund überliefert" vergisst und verfälscht Ereignisse. aber irgend-etwas war meist....... s.w. passt zur etwas düsteren geschichte. du solltest einen Bildband mit Geschichten veröffentlichen ;-)
    lg günter
  • Friedrich Geretshauser 09/03/2016 22:18


    Guten Abend, Klaus!

    Schwarz/weiß war die Zeit - und mit Bedacht auch so präsentiert! Eine tolle Geschichte!

    Mit herzlichem Gruß - und eine gute Nacht! Fritz
  • Marianne Schön 09/03/2016 22:16

    Habgier ... Hass... Verrat.... und Feuer...
    es hat sich nichts geändert auf der Welt.
    NG Marianne
  • Wolfgang Keller 09/03/2016 21:20

    Was sagt uns das?
    Die" Konvertiten" sind meist die Schlimmsten!
    LG Wolfgang
  • Thomas Schimmele 09/03/2016 21:10

    Der Pfälzer Wald wimmelt nur so von Sagen und Geschichten. Habe dies als Kind auch geliebt, je geheimnisvoller, desto besser. Kannte den Hexenstein selbst noch nicht. Danke fürs zeigen. LG Thomas

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Exif

Camera Canon EOS 60D
Lens ---
Aperture 8
Exposure time 1/80
Focus length 17.0 mm
ISO 400