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Das Schreckhorn (4078 m) (3)

Das Schreckhorn (4078 m) (3)

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Bernhard Eichenberger


Premium (Complete), Boll

Das Schreckhorn (4078 m) (3)

aufgenommen anfangs November vom Niederhorn.
Wir haben das Schreckhorn über den 600 m hohen Südpfeiler (auf der Foto nicht sichtbar) bestiegen. Die Route wurde 1964 durch die Berner E. & D. Schmied und W. Munter erstbegangen und hatte, als wir sie am 27. Juni 1976 durchstiegen, erst wenige Begehungen. Am Vortag erreichten wir von Grindelwald her nach 4.5 Std. und einem kräftigen Gewitter die Strahlegghütte. Bei Sonne in der Wand würde in der Einstiegszone Steinschlaggefahr herrschen. Also verliessen wir die Hütte bereits um 02:00 Uhr. Ab Strahleggpass sanken wir im Schnee ein. Um 06:30 Uhr waren wir beim Einstieg. Bis zum Beginn des eigentlichen Pfeilers hatte es nach dem vorabendlichen Gewitter Wassereis und Schnee. Also mussten wir die sonst leicht zu kletternden Stellen mit den Steigeisen begehen, was Zeit kostete. Die damals schwierigste Route am Schreckhorn war dann relativ einfach zu klettern, abgesehen von häufigem Eiszapfenschlag. Um 16:00 Uhr waren wir auf dem Gipfel. Nach einer halbstündigen Pause stiegen wir über den SW-Grat, die Normalroute, ab und erreichten um 21:00 Uhr wieder die Strahlegghütte. Bei Nacht stiegen wir nach Grindelwald ab, wo wir um 00:15 Uhr, also nach insgesamt 22,25 Std. ankamen. In mein Tourenbuch schrieb ich: "Abstieg von Hütte bei Nacht. Wollte nicht enden. Harte, allzu harte Tour."
Das Schreckhorn war - was ich zum Voraus wusste - meine letzte grosse Bergtour. Anschliessend Studienabschluss und Einstieg in ein engagiertes Berufsleben.

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