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11000 Jahre Erdgeschichte in Ostfriesland

11000 Jahre Erdgeschichte in Ostfriesland

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moinichbins


Premium (Complete), Stuhr

11000 Jahre Erdgeschichte in Ostfriesland

In diesem Baugebiet wurde durch den straßenbegleitenden Graben die Erdgeschichte des ganzen Holozäns (Nacheiszeit) freigelegt. Die Sohle besteht aus sandigen Substraten, teils eingestreut mit kleinem Geröll, selten kleine Findlinge (Saale-Eiszeit). Es sind die Sanderflächen dem abgeschmolzenen Weichselgletscher vorgelagert. Diese wurden dann von Birken, Kiefern, Weiden und Zwergsträuchern besiedelt. Die Oberfläche der Sander sind gewellt, in Rinnen dürften kleine Bäche und Rinnsale die Geomorphologie geprägt haben. Spätestens vor 9000 Jahren wurde es feuchter und wärmer, Wasser konnte immer schlechter zur Nordsee abfließen. Es begann im Atlantikum die Vermoorung. Die Birken starben ab und wurden von Torfmoosen (Sphagnum spec.) überwuchert und unter Luftabschluss konserviert. Wir sehen ganz unten viele Makroreste der Gehölze. Die folgenden Jahrtausende wuchsen dann Torfmoose ohne Unterbrechung, die absterbenden Moose bilden unter Druck den Schwarztorf hier in einer Mächtigkeit von 1,5-2 Meter. An dieser Stelle ist der Torf nicht abgebaut worden. Allerdings ist der Pfeifengras-Moorbirkenwald hier bereits lange entwässert und kein Torfwachstum mehr möglich. Ein solches Erd- und Torfprofil ist schon bemerkenswert. Mir persönlich fehlte nur eine Moorleiche zum Glück;-))). Die Aufnahme ist ein Panorama.

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