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0567 Überlebenskünstler

0567 Überlebenskünstler

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homwico


Premium (Complete), Coburg

0567 Überlebenskünstler

Ein weiterer Halt bei dem uns unser Guide über ein weiteres Phänomen der Gletscherwelt aufklärt:
Die Oberfläche eines Gletschers gilt als lebensfeindliche Eiswüste in der kein Leben oder Vegetation möglich ist. Das stimmt jedoch so nicht. Der Gegenstand ihrer Erklärung liegt hier im wahrsten Sinne des Wortes auf der Hand: es gibt Gletschermäuse auf dem Falljökull. Nein, das sind keine der herkömmlich bekannten Nager und sie haben auch mit Computern nichts am Hut. Es ist auch keine Anlehnung an eine gewisse Dekadenz aufweisende Après-Ski-Spezies für die man die Alpenwelt mit Schneekanonen vollends ruiniert.
Es ist eine pflanzliche Lebensform, ein Moos, das hauptsächlich auf vielen isländischen Gletschern anzutreffen ist, wobei es auch schon in Nord – und Südamerika sowie im Himalaya sporadisch gefunden wurde, ansonsten aber gibt es auf den Gletschern keine Gletschermäuse.
Und auch die Fauna ist vertreten:
Neben Mikroorganismen, Wirbellosen und kleinen Insekten gibt es Gletscherflöhe, die einzigen Tiere die ausschließlich auf einem Gletscher leben können. Das zu den Springschwänzen gehörende Urinsekt ist schwarz, flügellos und hat eine Größe von 1,5 bis 2,5 mm. Es lebt auf dem blanken Eis, vorzugsweise gern in Wassertümpeln und ernährt sich von angewehten Pollen und Algen die im Schnee und Eis wachsen. Temperaturen von über 12° C sind für den Gletscherfloh tödlich. Leider habe ich auf dieser Wanderung keine sehen können.
Und die Moral von der Geschicht, da schließt sich der Kreis von Gletschermaus und Gletscherfloh, bezogen auf die Après-Ski Abhandlung: „Lieber einen Gletscherfloh in der Hand, als eine Gletschermaus auf dem Dach“………..


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