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Rätsel

Leute, Leute die Renovierung zweier Wohnungen nimmt mehr Zeit in Anspruch als ich dachte, daher finde ich nicht viel Zeit, um mich hier in der fc zu tummeln. Aber jetzt muß einfach eine Pause sein.

Ich habe darum mal ein Rätsel ein gestellt, bei dem die Dampflokfachleute sich bitte wieder zurückhalten.

Wir sehen etwas, was man normalerweise nicht sehen kann. Auch ist es anders als man es sonst bei der Bahn sieht und das hat seinen Grund.

Comments 10

  • makna 14/03/2014 12:29

    Das ist alles eine Flut von sehr guten (und mir bisher
    verborgen gebliebenen) Informationen - Danke !!!
    BG Manfred
  • Dieter Jüngling 13/03/2014 23:02

    So, nun habt ihr mir das lange Nachblättern in meinem dicken Buch "Die Dampflokomotive" erspart.
    Danke für diese sehr interessante Abhandlung und Erklärung.
    Gruß D. J.
  • summertime1 13/03/2014 22:55

    Danke @Thomas,

    deine Beschreibung in Summe ist des Rätsels Lösung. Mir fehlt nur die Erläuterung für das Zucken und Wanken. Das Nicken kann man, weil es meist nicht so drastisch ausfällt, unberücksichtigt lassen.

    Eine kurze Erklärung zu diesen Begriffen. Stellen wir uns eine fahrende Lokomotive im Gleis vor, so bewegt sie sich parallel zu den Schienen, könnte man meinen, dem ist aber nicht immer so. Mal dreht sie etwas nach rechts oder links, mal neigt sie sich nach rechts oder links, mal neigt sie sich nach vorne mal nach hinten. Also besteht ständig eine andere Bewegung als eine echte Parallelbewegung. Diese sehr unagenehmen und auch zur Entgleisung führenden Bewegungen sind der eigentliche Grund für diese Art einer Kupplung. Da du alles andere perfekt erklärt hast, kann ich mich auf diesen Punkt beschränken.

    Der gesuchte umschriebene Begriff war Schwerpunkt. Wer in der Schule aufgepaßt hat weiß, daß jede Masse einen Schwerpunkt hat. Den hat auch eine Dampflok. Doch ist dieser Schwerpunkt variabel. Nicht etwa weil mal mehr mal weniger Wasser im Kessel ist, oder mehr oder weniger Kohle auf dem Rost liegt. Natürlich beeinflussen diese Dinge den Schwerpunkt auch, aber nur in relativ kleinen Dimensionen. Der Schwerpunkt kann sich schon mal um gut 30 bis 40 cm verlagern, weil die schweren Kolben im Verlauf einer Radumdrehung bis zu 60 cm in der waagerechten verschoben werden. Das läßt sich nicht durch Gegengewichte an den Rädern kompensieren. Auch die Gegengewichte sorgen für eine Verschiebung des Schwerpunktes. Diese ständige Verlagerung des Schwerpunktes läßt sich nur durch Erhöhung der Lokomotivmasse minimieren. Stellen wir uns vor der Kolben wiegt nur 10 kg die Lok aber 100 kg. Da merkt man natürlich sofort die Verlagerung, Wiegt die Lok dagegen 1000 kg da fallen dann die 10 kg kaum noch auf. Da man aber wegen des Oberbaus die Lok nicht unendlich schwer bauen kann, muß der Tender aushelfen.

    Durch die stramme relativ starre Kupplung wird die Lokomotivmasse z.B. bei der P8 schlagartig um 40% erhöht. Deshalb ist diese Kupplung auf Druck ausgelegt, weil beide Teile Lok und Tender gegen einander gepreßt werden. An den jeweils anderen Enden ist die klassische Hakenkupplung, die auf Zug beansprucht wird.
  • Maschinensetzer 13/03/2014 21:09

    Ich bin durch Deine Erklärungen nun etwas verwirrt! Auch wenn ich noch keine Schlepptenderlok auseinandergenommen habe, will ich nun mangels anderer Beiträge noch etwas dazu erläutern.

    Die bekannten deutschen Schlepptenderlokomotiven sind fast ausnahmslos unter Vorspannung mittels einer Festkupplung mit dem Tender verbunden und erst nach Überwindung dieser Vorspannung (Zusammendrücken Lok : Tender) durch Ziehen des Kupplungsbolzens zu trennen.

    Die Vorspannung wird größtenteils durch die im Bild sichtbaren beiden (Stoß-)Puffer erzeugt. Das Kuppeleisen ist durch eine wesentlich stärkere Zugfeder gefedert, die ja auch mit dem gesamten Zuggewicht belastet wird. Daher haben wir auch nie eine richtig nachschiebende Lok mit Tender voraus gesehen, da die Stoßpuffer komplett zusammengedrückt werden und der gesamte Druck auf dem Kuppeleisen liegt.

    Die solcherart in beiden Richtungen abgefederte Tenderkupplung hat den Vorteil, dass sie durch die Massenträgheit der schweren Tender (bis an die 40 t) einen Teil der Zuckschwingungen der Lokomotive aufnehmen kann. Die BR 42 bekam z.B. nachträglich noch weichere Federn in die Tenderkupplung, da es wegen ihres schlechten Massenausgleichs des Triebwerks öfters Zughakenbrüche gab!

    Die Stoßpuffer laufen an der Lok auf schrägen Gleitplatten, die einen Rückstelleffekt bei Kurvenfahrten bewirken ähnlich den Vorlaufachsen. Man vertraute manchen Tenderbauarten derart, dass z.B. einige mit Wannentendern gekuppelte Baureihen für 80 km/h gegenüber den üblicherweise 50 km/h für Rückwärtsfahrt zugelassen wurden. Die BR 50.35 war m.W. generell zeitweise auch für 80/80 zugelassen.

    Die Vorspannung zwischen Lok und Tender war immerhin so stark, dass leere Tender in engen Kurven, wie z.B. in Weichenfeldern, regelrecht aus den Schienen gehebelt wurden und entgleisten. Ich meine mich zu erinnern, dass dies bei der BR 03.10 in Hagen öfters passiert ist.

    Dies war sicher auch mit der Grund für diese Entgleisung der 52er: der Tender war damals komplett leer!
    Was nun?
    Was nun?
    Maschinensetzer
    So, ich hoffe, ich habe jetzt für noch mehr Verwirrung gesorgt ;-)

    Viele Grüße
    Thomas
  • summertime1 13/03/2014 18:04

    Nanu, die ersten Antworten in nur knapp einer Stunde, ihr werdet doch jetzt nicht einknicken?

    Gut, dann gebe ich eine umschriebene Hilfe. Stichwort: Gewicht. Wie gesagt damit wird der Ansatz zur Lösung umschrieben. Die Lösung selbst ist so banal wie genial.
  • summertime1 13/03/2014 13:05

    Ok des Rätsels erster Teil wäre damit gelöst. Es ist die Verbindung Lok/Tender.

    Wer eine normale Kupplung kennt, weiß daß am Zughaken Federn sind, die auf Zugspannung reagieren. Hier aber ist, wie man ganz deutlich sieht, eine Feder eingebaut, die auf Druck reagieren muß. Warum ? Das beantwortet auch die Frage, weshalb hier keine normale Kupplung vorhanden ist.
  • Maschinensetzer 13/03/2014 12:22

    Wenn die kleinen Dinger zu stramm vorgespannt sind, dann kann auch schonmal etwas passieren... – wie hier:
    Was nun?
    Was nun?
    Maschinensetzer
    Viele Grüße
    Thomas
  • Thomas Hoog 13/03/2014 12:09

    Ich sehe mich nicht als "Dampflokfachmann" an, daher auch von mir ein Bildchen, von dem ich denke, daß es jenes Objekt zeigt (habe das Fahrzeug auch schon mehrmals herumgeköft):
    Tender sucht Lok
    Tender sucht Lok
    Thomas Hoog

    Grüße, Thomas
  • Bilderclown 13/03/2014 12:06

    Ich denke, es ist die Kupplung/ Verbindung zwischen Dampflok und dem Kohlentender... ?? Die beiden wurden wegen Werkstattarbeiten getrennt, vielleicht wegen des neuen Anstriches?
    Jedenfalls ein interessantes Eisenbahn-Detail.
    Gruß, Rainer
  • BR 45 13/03/2014 11:33

    Darf ich doch einen kleinen Fototip geben?
    Gesehen an 044 397-8 in Prora
    Jochen Kretschmann hat in seinen Buch "Feuer,Wasser,Kohle" über das Teil geschrieben;
    "Einer ist ohne den Anderen nichts aber zusammen können sie Berge versetzen !"
    Wenn nicht, lösch es schnell wieder ;-))
    Grüsse Andy

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Camera DMC-LZ5
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Aperture 2.8
Exposure time 1/30
Focus length 6.1 mm
ISO 100