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Zur Weihnachtszeit ...

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Thomas Ch. Zimmermann


Premium (World), Basel, Münchenstein

Zur Weihnachtszeit ...

Münstertor Basel, Detail aus dem Türbogen
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Galluspforte
Die Galluspforte (1150/70) ist das bedeutendste romanische Skulpturenwerk der Schweiz und gilt als das älteste romanische Figurenportal im deutschsprachigen Raum. Ihren Namen erhielt sie von einem ehemaligen Altar, der sich früher im Nordquerschiff des Münsters erhob. Die Pforte, welche an der Nordfassade des Querschiffs zahlreiche Figuren in archaischer Weise darstellt, erinnert an einen Triumphbogen. Das Portal ist fast ausschliesslich in Originalsubstanz erhalten. Rings um die schwere Bronzetür aus dem Jahr 1892 finden sich Darstellungen der vier Evangelisten, törichte und weise/kluge Jungfrauen sowie Engel mit Fanfaren, welche aus ihren Gräbern steigen und Tote vor dem Jüngsten Gericht. Im Bogenfeld thront Christus als milder, menschenfreundlicher Weltenrichter. Die Figuren wirken insgesamt sehr ausdrucksstark in Gestik und Mimik, was bei Figuren aus der Romanik selten ist. Die kunsthistorische Forschung ist sich uneins darüber, ob die Galluspforte in der Westfassade eingebaut und 1285 an die Nordwand versetzt wurde oder ob der heutige Standort dem ursprünglichen Bauort entspricht. Die erste Alternative, dass die Galluspforte erst später als nördliches Querhausportal am jetzigen Standort eingebaut wurde, erscheint als die wahrscheinlichere.

Die Galluspforte war seit ihrer Entstehung im 12. Jahrhundert immer wieder farbig bemalt worden. Über einer bunten gotischen und einer farbigen nachreformatorischen Fassung liegen Reste von mehreren roten Anstrichen.



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