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Gnut Gnoedelbram


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Weltficker

Leben ...
Von deinem hastigen Schritt schrecken die Tauben auf und weit hinter dir ist Kindergeschrei und links das klackern eines metallbeschlagenen Gehstocks und rechts Getrappel von Füssen auf dem Kopfsteinpflaster und dazwischen Fugen aus alter und verbrauchter Erde und darin die Wurzeln längst abgestorbener Pflanzen und darunter die Reste vom letzten Regen und aus weiter ferne dringt der Donner und die Luft trägt bereits eine zahme Feuchtigkeit in sich und verborgen unter deiner Haut fließt altes und verbrauchtes Blut und irgendwo in der Ferne schlägt und donnert dein Herz und dein Blut trägt noch den siechenden und zarten Rest von Liebe in sich und dann zieht das alles davon und treibt das Licht vor sich her und um dich und in dir bleibt noch eine harmlose Ahnung von Glück und wie durch einen Tunnel hörst du ein letztes heiteres lachen.

Zeit ..
Vom Horizont dringt Licht. Eine Armee Insekten sammelt sich wie zu einer Invasion. Vom warmen Licht aufgeweckt, den müden Kopf wie bewusstlos zum Himmel gestreckt, als wäre da nichts außer dieser Wärme entlang der Welt. Eine träge und zähe Kraft die sich entwickelt und zu Größe entwickelt die auch an ihrem Höhepunkt noch unscheinbar wirkt. Eine Uhr in der Hand, mit vier Ziffernblättern. Das größte zeigt die Zehntelsekunden, das kleinste, eingebettet in die anderen, die Stunden. Die Zeiger rasen, scheinen unnötig in ihrer Geschwindigkeit. Die Insekten sind der schmale Zeiger des größten Ziffernblattes. Und am Horizont zeigt die Sonne die Stunden und du Vergehst. Vergehst mit jeder Minute. Verdrängst Zeit die dann irgendwo überschwappt. Manche Menschen betreten das Leben wie eine Wanne, randvoll gefüllt mit Zeit. Als wäre zuviel davon da.
Irgendwo im beginnenden Tag folgen die Insekten einer unsichtbaren Schwingung und erreichen irgendeinen Punkt, so als wäre er ein Ziel. Aus der Uhr in deiner Hand springt eine winzige Feder, der fade und dumpfe Anschlag einer Klaviersaite hängt in der warmen Luft und du wirst diesen Ton nie wieder los. Nie wieder.

Angst..
du zerrst an ihr. Der Boden kommt näher. Du siehst wie sich das vertrocknete Gras zwischen dem Schattenwurf der Wolken in der Sonne spiegelt. Du siehst dich da Unten liegen. Und du zerrst an dieser Leine. Mein Gott wie du daran reißt. Noch nie hast du etwa so sehr gewollt, noch nie warst du so sehr im Moment. Der Wind und das lachen alter Freunde kleben an deinen Ohren und die Sonne verdörrt das Gras. Und du zerrst.
Beinahe enttäuscht als das verdammte Ding endlich aufgeht.

Liebe..
Alles was sie dir erzählt, daran glaubt sie und darum glaubst du es ihr. Bis du merkst das glauben nicht gerade ihre stärke ist. Sie bemüht sich nicht im geringsten etwas besonderes zu sein. Sie ignoriert dich. Während sie immer weiter wächst, bleibst du unten. Du wirst immer unbedeutender bis du es verstehst. Sie braucht dich viel mehr als du sie.

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