Was muss, das muss...

Was muss, das muss...

In einer Bereitschaft erlebt man manchmal ziemlich interessante Sachen und selten bleibt es bei der ersten Planung, da diese meist von den weiteren Ereignissen wieder überholt wird...

Morgens war es auf der Strecke Hünfeld - Fulda zu einer Störung gekommen, die nur noch in sehr eingeschränktem Maß Zugverkehr zuließ. Der Regionalverkehr fuhr, allerdings stark verspätet, und den Fernverkehr zwischen dem Rhein-Main-Gebiet und Mitteldeutschland leitete man über Kassel-Wilhelmshöhe (Fahrtrichtungswechsel) und Bebra ab, wobei man die hier kalkulierbare Verspätung von 40 Minuten eher in Kauf nahm als das Risiko einer noch größeren Verspätung bei Fahrt auf dem Regelweg.

Gegen 10:30 Uhr war die Störung soweit behoben, dass der Betrieb wieder anlief - doch viele Güterzüge waren mittlerweile von ihren Lokführern abgerüstet worden, da sie bereits beträchtliche Verspätungen hatten und ansonsten gegen Arbeitszeitgesetz und Tarifvertrag verstoßen hätten - von einem pünktlichen Feierabend reden wir hier besser gar nicht erst...

Nachdem ich in Bebra einen gemischten Güterzug von Nürnberg nach Seelze mit knapp drei Stunden Verspätung übernommen hatte wurde ich kurz vor Göttingen angefunkt, dass wir außerplanmäßig in der südniedersächsischen Universitätsstadt einen Personalwechsel machen würden: Ein Kollege aus Seelze hatte einen Zug hierher gebracht und abgerüstet und sollte mit meinem Zug nun wieder gen Heimat fahren. Mir hingegen trug man auf den KT 40009 Taulov [DK] - Gallarate [IT] wieder flott zu machen und Richtung Frankfurt oder sogar bis Mannheim zu bringen.

In Hünfeld musste ich dann aufgrund eines größeren "Knäuel" an Zügen in und um Fulda "auf den Rand". Den Aufenthalt nutzte ich dann gleich für eine kleine Pause, da ich auf dem Weg nach Frankfurt ansonsten definitiv die sechs Stunden ununterbrochene Arbeitszeit geknackt hätte.

Aufnahmedatum: Donnerstag, 22. September 2016 - 16:29