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Norbert Schweyen


Free Account, Köln

Villa Winter

Weg zur Villa Winter an der Südwestküste Fuerteventuras nahe dem Ort Cofete.


Die Villa wurde nach dem 1893 in Neustadt im Schwarzwald geborenen deutschen Ingenieur Gustav Winter benannt und ist von Gerüchten und Mysterien umgeben. Das 1936 errichtete Haus besteht aus zwei Stockwerken, einem Turm in nordöstlicher Richtung und einer teilweise verschlossenen Unterkellerung. In manchen Reiseführern wird es auch als „Feriendomizil eines deutschen Generals“ erwähnt.

Gustav Winter arbeitete seit 1915 in Spanien und war an verschiedenen Projekten auf Gran Canaria und Fuerteventura beteiligt. Die gängigen Spekulationen über die Aufgaben des Gustav Winter und die Funktion der Finca in Cofete sind:
Errichtung eines geheimen U-Boot-Hafens während des Zweiten Weltkrieges
Vorübergehende Unterbringung von Nazigrößen und deren Transport nach Südamerika zum Ende bzw. nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

Alle seriösen Recherchen deutscher und spanischer Journalisten haben keine dieser variantenreichen Spekulationen beweisen oder aber widerlegen können. Alle Indizien wie angeblich überdicke Wände, „heidnische“ Schnitzereien, überdimensionierte Stromleitungen und wunderliche Turmbauten lassen sich auf normale zeitgenössische Bauweisen eines deutschen Ingenieurs sowie damalige technische Verfügbarkeiten zurückführen. Insbesondere im Dachgeschoss finden sich typisch süddeutsche Holzkonstruktionen, wie sie damals im Schwarzwald üblich waren und in dieser Form auf den gesamten kanarischen Inseln einzigartig sind.

Angaben Winters in einem 1971, kurz vor seinem Tod, der Illustrierten „Stern“ gegebenen Interview nähren jedoch seither die Spekulationen: darin gab er als Erbauungszeitpunkt der Villa das Jahr 1958 an. Als Begründung der extrem abgelegenen und schlecht erreichbaren Lage führte er an, ein Naturliebhaber zu sein. Auch seine Bestrebungen, eine Tomatenplantage errichten zu wollen, erscheinen aufgrund der Unwirtlichkeit der Gegend und des natürlichen Wassermangels zumindest fragwürdig. Keine Erklärung wurde für das etwa 12 km westlich gelegene Flugfeld gefunden.

Alle von Zeitzeugen belegten und heute noch nachvollziehbaren Motive sind landwirtschaftliche Aktivitäten an der West- und Ostküste. Des Weiteren zeichnete Winter für den Bau einer Straße von der Ostküste, beginnend zwischen der Costa Calma und Jandía, in Richtung Westküste verantwortlich. Der Bau dieser auch heute noch befahrbaren, teils asphaltierten Straße, die sich heute auf Privatgrund befindet, wurde aber nur bis zum Sattel des Bergzuges ausgeführt. Ein Abstieg nach Westen wurde nicht realisiert.

In wessen Eigentum die Villa Winter und die umliegenden Ländereien heute stehen, ist wegen der eigentümlichen spanischen Registerbestimmungen nicht genau nachvollziehbar. Die Villa wurde in den 1990er Jahren von der spanischen Baugesellschaft Lopesan S.A. erworben. Die Rechtmäßigkeit der Verträge ist strittig, da Nachfahren von Gustav Winter ebenfalls Anspruch auf das Land sowie die Villa anmelden. Diese gehen davon aus, dass die Villa und die umliegenden Ländereien auch über die Lebenszeit Gustav Winters hinaus vererbbar sind.

Quelle: Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Villa_Winter

Comments 2

  • Elfie W. 03/01/2017 12:26

    fantastisch die Tiefenwirkung und insgesamt die Ausstrahlung und das Licht hier. Das ist richtig gut!!!
    LG elfie
  • Ortwin Khan 09/12/2016 15:52

    Die Wirkung kommt wieder einmal durch den toll tiefen Kamerastandpunkt!
    Sehr schön!
    Liebe Grüße, Ortwin