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Unvergessen sollt ihr sein...

Unvergessen sollt ihr sein...

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Stefan Schwetje


Premium (World), Braunschweig

Unvergessen sollt ihr sein...

Zeitreise…
20. August 1940:
Aus dem Regierungsbezirk Kattowitz wird ein Häftling eingeliefert und mit der Nummer 3.180 gekennzeichnet.
20. August 1941:
Roman Sanowski, der wegen seiner Flucht aus dem Lager in den Bunker von Block 11 eingesperrt worden ist, wird getötet.
20. August 1942:
Der Inhaber der Firma Köhler aus Myslowitz und SS-Sturmführer Janisch, von der Zentralbauleitung der Waffen-SS in Auschwitz, begeben sich zum Bauplatz eines der Krematorien in Birkenau, um Einzelheiten bzgl. der Maurerarbeiten beim Bau der fünf Dreimuffeligen Krematoriumsöfen sowie des Schornsteins zu erörtern.
Mit dem vierten Transport des RSHA (Reichssicherheitshauptamt) aus Belgien sind 998 Juden aus dem Lager Malines eingetroffen. 337 Männer, 161 Jungen sowie 374 Frauen und 126 Mädchen. Nach der Selektion werden 104 Männer, die die Nummern 60.178 bis 60.281 erhalten, sowie 71 Frauen, die mit den Nummern 17.714 bis 17.784 gekennzeichnet werden, als Häftlinge in das Lager eingewiesen. Die übrigen 823 Deportierten werden in den Gaskammern getötet.
Die Nummern 60.348 bis 60.364 erhalten 17 österreichische und deutsche Politische Häftlinge, die aus dem KL Dachau in das KL Auschwitz überstellt worden sind. In diesem Transport befinden sich u.a. Hermann Langbein (Nr. 60.355), Karl Lill (Nr. 60.356) und Ludwig Wörl (Nr. 60.363), die schon nach kurzer Zeit aktive Mitglieder der Widerstandsorganisation der Häftlinge im Lager werden.
Der SS-Lagerarzt führt unter den Kranken im Häftlingskrankenbau, Block 20, eine Selektion durch, wobei er 59 Häftlinge aussucht, die noch am selben Tag mit Phenolspritzen getötet werden.
20. August 1943:
In den Bunkern von Block 11 wird eine Selektion durchgeführt, in deren Verlauf 38 Häftlinge selektiert werden, die auf Befehl der Politischen Abteilung, des Lagerleiters oder des Rapportführers in den Bunker eingesperrt worden sind oder die auf der Flucht ergriffen wurden bzw. die verdächtigt werden, eine Flucht vorbereitet zu haben. Sie werden noch am selben Tag auf dem Hof von Block 11 an der Hinrichtungswand erschossen. (Unter den Erschossenen befindet sich der Häftling Kazimierz Jarzebowski – Nr.115, der am 20. Mai 1943 aus dem Lager geflohen, am 31. Juli 1943 erneut verhaftet und in den Bunker von Block 11 gesperrt worden ist. Als Geometer, der im Vermessungskommando eingesetzt war, gehörte er zu den ersten Häftlingen, die illegale Kontakte zu der polnischen Bevölkerung, die im Interessengebiet des KL Auschwitz lebte, aufnahmen)
Die Nummern 137.258 bis 137.338 erhalten 81 männliche Häftlinge und die Nummern 54.884 bis 54.923 erhalten 40 weibliche Häftlinge, die mit einem Sammeltransport eingeliefert worden sind.
Der Häftling Jakob Weiss (Nr. Z-5.349), ein Zigeuner, geboren am 3. März 1924, wird auf der Flucht ergriffen und in den Bunker von Block 11 gesperrt. Nach einer in den Bunkern durchgeführten Selektion wird er am 4. September 1943 erschossen.
20. August 1944:
Am späten Sonntagnachmittag bombardiert ein amerikanisches Flugzeuggeschwader, das aus 127 Bombern und 100 Jagdflugzeugen vom Typ Mustang besteht, 28 Minuten lang bei besten Wetterverhältnissen die chemischen Anlagen der IG Farbenwerke in Dwory bei Auschwitz. Die Flakabwehr und die 19 deutschen Jagdflugzeuge bleiben erfolglos. Lediglich ein Bomber wird abgeschossen. Während der Bombardierung werden Luftbildaufnahmen gemacht, deren Analyse das Ausmaß der durch die Bombardierung entstandenen Schäden erkennen lässt. Auf den Aufnahmen sind auch Teile des KL Auschwitz I und KL Auschwitz II zu sehen, das acht Kilometer von den chemischen Anlagen der IG Farbenwerke entfernt liegt. Die Kommandantur des KL Auschwitz I schickte infolgedessen sogleich nach der Bombardierung ein Häftlingskommando nach Tschechowitz, wodurch das Tschechowitz, Bombensuchkommando genannte Nebenlager entstand. Die Häftlinge wurden bei der Entschärfung von Blindgängern und der Räumung der bombardierten Objekte eingesetzt. Nach der Beseitigung aller Blindgänger wurde das Nebenlager wieder aufgelöst.
Während der Bombardierung flieht aus dem Nebenlager Monowitz, das zum KL Auschwitz III gehört, der Häftling Adam Szaller (Nr. 126.255).

(Quelle: Kalendarium der Ereignisse des Konzentrationslagers Auschwitz - Birkenau 1939 – 1945 von Danuta Czech)

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