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Tot und zerhackt

Tot und zerhackt

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Tot und zerhackt

24.06.07 Kohlenbachtal
Raupe des Lattichmönchs

Gestern musste ich eine traurige Entdeckung machen. Innerhalb nur 1-2 Tagen wurden im Einzugsbereich unserer Gemeinde von Gemeindearbeitern sämtliche Böschungen, Graben- und Wegeränder mit dem großen Mulchmäher abrasiert. In einer Radikalität und zu einem Zeitpunkt, womit ich nie gerechnet hätte. Futsch meine Wanzenkinderstuben, futsch die schönen Mönchsraupen, futsch die Pappelblattkäfer, futsch die wegbegleitenden Spielplätze der Schachbrett- und Dickkopffalter, wo ich schon manche Eiablage beobachten konnte. Auch die Libellen haben jetzt keine Ansitzwarte mehr an den großen Gräben. Alle Hochstauden und jungen Erlentriebe abrasiert. Landschaftspflege ist sicher nötig, aber bei solchem Vorgehen zweifle ich, ob es nicht besser ginge. Gegen einen Mulchmäher hat ohnehin kein Tier eine Chance.

Comments 15

  • Jo Kurz 07/07/2007 23:03

    ich würde trotzdem versuchen, die zuständigen auf das problem aufmerksam zu machen - manchmal ist es wirklich nur unwissenheit.
    ich beobachtete vor kurzem ähnliches an der böschung neben einem bach. das zerhackte zeug fiel zu allem überfluss auch noch in den ohnedies schon nitratgesättigten wasserlauf.
    mit diesen gedanken im hinterkopf fällt es schwer, dein schönes bild so richtig zu geniessen....
    gruss jo
  • De Wolli 05/07/2007 22:42

    Es ist wohl einfach eine Stelle im zuständigen Amt falsch besetzt. Wenn da jemand sitzt, der zwar prima Mäher einteilen kann, aber leider nicht weiß, was er da eigentlich im Kleinen wirklich anrichtet, dann ist der Mensch wohl für seine Arbeit schlicht und einfach zu dumm.
    Es ist, als wenn man in eine Gärtnerei einen Baumfäller schickt, um Sträuße zu binden.
    Schätze, das ist schwer zu verbessern. Nichts ist für den Menschen so typisch wie seine Intelligenz und seine Dummheit.
    LG
    Wolli
  • Inge-Lore Hebbel 05/07/2007 20:24

    Manchmal wünschte ich mir einen Heißen Draht zur BILD-Zeitung......
    Ich war ähnlich entsetzt, als ich im Frühjahr über unsere kleinen Heideflächen gegangen bin und feststellen mußte, daß die 1-Euro-Jobber ein Teil der Heide ebenfalls abrasiert hatten. Bei der Trockenheit im Mai habe ich nicht einen Neuaustrieb feststellen können.
    Überall das Gleiche. :-(
    VG I.-L.
  • Romano und Therese Cotti-Gubler 05/07/2007 19:33

    Das stimmt traurig unbd man fragt sich, ob da nicht etwas unternommen werden solltez. B. denen vom Strassenamt einige schöne Fotos zu schicken, damit ihnen bewusst wird, was da vernichtet wurde. Und da redet man doch die ganze Zeit vom Aussterben so vieler Tiere! Th
  • Don Fröhlich 05/07/2007 18:02

    Der Mensch prägt einfach alles, es ist schließlich seine Welt (meint er):-(
    Gruß Ingolf
  • Anke Barke 05/07/2007 16:56

    Ja, das ist wirklich traurig zu lesen - mir ging es vor 2 Jahren mit der Wiese der Schwalbenschwänze so... natürlich gab es dann im nächsten Jahr keinen mehr... Hoffentlich konnten einige Falter "entkommen" von "Deiner" Wiese.,... Sehr schade, das alles.... Aber Du zeigst uns hier ja noch ein schönes Raupenbild.. Viele Grüße ANKE
    ICH bin die Raupe Nimmersatt
    ICH bin die Raupe Nimmersatt
    Anke Barke
  • Elisabeth Hoch 05/07/2007 16:55

    Da wir in einer vom Menschen geprägten Kulturlandschaft leben und ein Großteil der Artenvielfalt eben dieser Kulturtätigkeit zuzuschreiben ist, sind Pflegemaßnahmen natürlich schon unumgänglich, sonst lassen Brombeeren und Buschaufwuchs auf Dauer wertvolle Sonderlebensräume durch Überwuchern verschwinden. Auch in Naturschutzgebieten müssen schließlich Wiesen regelmäßig gemäht werden, dort allerdings nach Pflegeplan und schonend, z. T. sogar mit Sense, oder von Bauern als später Heuschnitt. Straßenränder und Böschungen wurden früher ebenfalls so gepflegt, also nicht gehäckselt. Noch letztes Jahr wurden die Böschungen und Gräben bei uns erst im Frühjahr ausgeräumt. Mit wachsendem Maschinenpark wird von der Stadt zu beliebigen Zeitpunkten, mehrmals jährlich, wenn es gerade in den Arbeitsplan passt, gemulcht. Dieses Jahr eben auch bei uns. Ich bin jetzt sicher nicht fachkompetent, den besten Zeitpunkt zu wissen, weiß natürlich auch, dass man heute nicht mehr überall mit der Sense zu Werke gehen kann oder mit der Säge, sehe aber traurig, was da angerichtet wurde. Dreinreden in ihre Angelegenheiten lässt sich die Stadt da nicht.
  • Gila W. 05/07/2007 15:50

    Davon kann auch ich ein Lied singen. Vielleicht sollte man die Gemeindearbeiter, bzw. die Auftraggeber mal auf eine Fototour mitnehmen damit sie besser begreifen.
    Zuvor konntest du noch ein schönes Bild der Raupe machen, die nun leider nicht mehr lebt.
    Lieben Gruß Gisela
  • Wolfgang H. S. 05/07/2007 15:13

    Ein wunderschönes Makro!
    Ja leider gibt es für die o.g. Leute nur Unkraut und Ungeziefer, weil die einfach nicht weiter denken können.
    Und wie will man einem Nichtdenkenden mit Argumenten kommen???
    Gruß, Wolfgang
  • Petra Sommerlad 05/07/2007 15:08

    Ist ein Jammer und tut irgendwie weh mitanzusehen wie dumm Menschen vorgehen können! LGPEtra
  • Karin Mohr 05/07/2007 13:33

    Solche radikalen Eingriffe in die Natur kann man immer wieder erleben: Bei uns wurden Anfang Juni in einer Parklandschaft Büsche entfernt und Bäume entastet, obwohl noch Vogelbrutzeit war.. Darauf angesprochen, meinten die Gartenarbeiter, dass sie dafür jetzt gerade Zeit hätten... mir ist dazu nichts mehr eingefallen...
    Gruß Karin
  • Jule G. Lorenz 05/07/2007 12:44

    Es ist zum Heulen, aber nichts ändert sich, wenn man die Gemeinde, die Presse, die Nachbarschaft, die Schulen usw. darauf aufmerksam macht! Ich hab's versucht, aber die wilden Orchideen am Uferrand wurden trotzdem zugepflastert, die Wiesen werden regelmäßig von Blüten und "Ungeziefer" befreit und die Haubentaucher, die auf dem See brüteten, wurden mit Steinen beworfen. Und jetzt sieht alles schön ordentlich aus, wurde mir gesagt.

    Deine Fotos gefallen mir sehr gut!
    Liebe Grüße von Jule
  • Marguerite L. 05/07/2007 12:28

    Das tut weh, das habe ich letztes Jahr an "meinem" Rebhang erlebt.
    Trotzdem ... ein sehr gutes Makro.
    Grüessli Marguerite
  • De Kludi 05/07/2007 11:41

    ich denke daß die, die diese arbeiten anordnen , keinerlei ahnung von solchen dingen haben . man sollte vielleicht einfach mal bei der zuständigen gemeinde auf solche dinge hinweisen und ihnen evtl. auch entsprechendes bildermaterial von zb wanzenkinderstuben o. ä. zukommen lassen ,.
    vielleicht ändert sich dann ja was ?
    lg
  • R U 05/07/2007 11:36

    ja leider wird es auf diese art und weise überall gemacht
    lg rainer