1,392 2

Souvenirs

... im Dorfzentrum von Praigoli auf Sumba

Das rautenförmige Metallstück ist ein sog. Mamuli, welches bei Hochzeiten im rituellen Gabentausch eine besondere Rolle spielt. Es wird immer paarweise geschenkt - ein Mamuli mapawisi ('Mamuli mit Füssen' - das männliche) und ein Mamuli makamaluku ('nacktes Mamuli' - das weibliche), was im Denken der Sumbanesen das Dualitätsprinzip verkörpert.
Mamulis spielen bis heute eine besondere Rolle im Brautpreis: Die Familie des Bräutigams schenkt diese, neben Pferden und Büffeln; die Familie der Braut schenkt Sarongs und Schweine.
Man glaubt, dass die Mamulis magische Kräfte haben. Daher werden sie an besonderen Orten im Haus aufbewahrt und zu rituellen Feierlichkeiten als Kette oder in Form von Ohrringen getragen. Sie sind Teil des Familienvermögens und werden immer an die nächste Generation weiter gegeben.
Früher bestanden die Mamulis aus dem Gold von Münzen, welche die Bewohner Sumbas von den Holländern im Tausch gegen Pferde erhielten. Da sie mit Münzen nichts anfangen konnten wurden diese kunstvoll zu einem Mamuli umgearbeitet.
Heute bestehen die Mamulis überwiegend aus Silber und unedlen Metallen, erfüllen aber ebenso den rituellen Symbolcharakter.
Für Touristen gibt es diese auch oft aus Holz, soll Glück in der Ehe bringen ...

(Quelle: Artikel 'Geld in anderen Gesellschaften' von Ursula Kampmann, 1. Auflage April 2011, Money Museum, Zürich)

Sumba

Comments 2

  • Siegfried Duerschlag 20/07/2011 14:33

    Das sieht makaber und beängstigend aus.
    Schön und technisch einwandfrei
    hast du es dokumentiert.
    Danke für die ausführlichen Infos.
    LG Siegfried