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Sonderausstellung: Aftershock Poetry

Sonderausstellung: Aftershock Poetry

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Fred Rehberg


Premium (World), Kassel

Sonderausstellung: Aftershock Poetry

Nachdem die ersten Ausstellungen der neuen Künstlerischen Leiterin des Fridericianums in Kassel, Susanne Pfeffer, auf großes Interesse gestoßen sind und national und international sehr gelobt wurden, hat sie am Freitag eine neue Dreifach-Ausstellung eröffnet. Vom 6. September bis zum 2. November 2014 zeigt das Fridericianum gleich drei neue Sonderausstellungen.

AFTERSHOCK POETRY:
Farhad Fozouni, der 1978 in Teheran geboren wurde, setzt sich in der von Nina Tabassomi kuratierten ersten Einzelausstellung in Deutschland – „Aftershock Poetry“ – im Turm des Fridericianum in Kassel mit der persischen Sprache auseinander.

In Installationen und Diashows beschäftigt er sich mit Lauten, Schriftzeichen und Buchstaben und versucht so, „Zwischentöne zwischen Liebe, Angst und Sehnsucht zu artikulieren“, sagte die Kuratorin Nina Tabassomi bei der Eröffnung der Ausstellung. Er bezieht sich in seinen Arbeiten auch auf die Tradition der persischen Miniaturmalerei und überträgt diese in die Gegenwart. “Seine Arbeiten verkörpern Momente der Erschütterung, die wir spüren, ohne sie begreifen zu können“ und er zeigt so eine Poesie des Nachbebens in Bild und Wort. Seine Beschäftigung mit der Sprache stellt er z. B. durch eingedruckte Zeichen in Holzplatten, Zeichnungen mit surrealen Apparaturen und Textfeldern, Diaprojektion oder einer Art „Schreibmaschine“ dar, auf der die Besucher einen Vers vervollständigen können.

Ein Höhepunkt dieser Ausstellung ist sicherlich die Installation „Rain-Fear Poetry“ in der 4. Etage des Turms. Dort überführt Farhad Fozouni (Bild mit dem Künstler) die Kalligrafie in die Dreidimensionale. Die Besucher „betreten“ ein „räumliches“ Gedicht, in dem die Buchstaben, auf Persisch und Englisch, von der Decke hängen. Wie nach einem Beben geraten die Dinge durcheinander und die alte Ordnung besteht nicht mehr.

In der dritten Ausstellung – „DIE UNBERECHENBARKEIT KOMPLEXER UND OFFENER SYSTEME“ - laufen in zwei Kinosälen jeweils zwei Filme: „Das Netz – Unabomber, LSD und Internet“ von Lutz Dammbeck sowie „Stemple Pass“ von James Benning. (FR/EB)

Einzelbilder der Collage unter:
http://www.fotocommunity.de/meine-community/fotos/fridericianum-2/823864

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