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Semana Santa en La Antigua, Guatemala (2/10)

Semana Santa en La Antigua, Guatemala (2/10)

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Semana Santa en La Antigua, Guatemala (2/10)

Das, was aussieht wie eine Filmkulisse eines Monumentalfilmes à la Hollywood, gehört zu der Tradition der „Semana Santa“ (Heilige Woche bzw. Karwoche), die insbesondere in spanisch-geprägten Ländern auch heute gepflegt und lebendig gehalten wird.

Die Karwoche mit dem anschließenden Osterfest ist die wichtigste Feierlichkeit im ganzen christlichen Kirchenjahr. Sie wird daher entsprechend gebührlich gefeiert.

Zentrales Element und Mittelpunkt der „Semana Santa“ sind mehrere über die Woche verteilte, jeweils viele Stunden andauernde Prozessionen mit der Darstellung des Leidenswegs Christi.

Die spanische Tradition der „Semana Santa“ kam 1524 mit den Spaniern u.a. nach Guatemala. Fast 500 Jahre später hält Guatemala, insbesondere in La Antigua, der einstigen Hauptstadt, angeblich eines der aufwändigsten und beeindruckendsten, vielleicht auch pompösesten und spektakulärsten Feste der Welt ab – eben monumentalfilmreif.

Während einer Prozession laufen Büßer in schmuckvollen Gewändern, teilweise metallene Weihrauchgefäße schwenkend, Frauen in traditionellen schwarzen Kostümen, mehrere als speertragende Römer verkleidete Männer und Orchester mit Bläsern und Trommlern durch die Straßen der Stadt.

Auf den Straßen sind kunstvoll gestaltete „Alfombras“ (Teppiche) mit typischen guatemaltekischen Dekorationen aus Blumen, farbigen Holzspänen und anderen Pflanzenteilen ausgelegt.

Den Mittelpunkt des Umzuges bilden zwei prunkvoll geschmückte hölzerne, tonnenschwere Tragegestelle, die auf den Schultern von vielen Frauen und Männern durch die Straßen der Stadt getragen werden. Auf einem Tragegestell, das von Frauen getragen wird, befindet sich die Figur der heiligen Jungfrau Maria und auf dem anderen, von Männern getragenen Gestell die Figur des das Kreuz schleppenden Christus. Die Frauen und Männer unter den Tragegestellen leisten Schwerstarbeit, stolz und hingebungsvoll und mit viel Schweiß. Diese körperlichen Anstrengungen haben einen sehr ernsten Hintergrund - sie stehen für die Qualen Christi am Karfreitag. Doch wechseln sich die Trägerinnen und Träger während der viele Stunden andauernden Prozession regelmäßig ab; es gibt viele Freiwillige, da es eine Ehre ist, diesen Job zu tun.

Dieses Foto ist in der Karwoche 2017 entstanden.

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