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Sehnsuchtsorte 13 - der Mut, durch einen Fluss zu fahren...

Sehnsuchtsorte 13 - der Mut, durch einen Fluss zu fahren...

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Geojeole


Premium (Basic), Schleswig-Holstein

Sehnsuchtsorte 13 - der Mut, durch einen Fluss zu fahren...

Dieser Sehnsuchtsort heißt Landmannalaugar. Umwerfende Natur erwartet den Reisenden. Ich war jetzt dreimal dort und war dreimal begeistert von dem Rhyolith-Gestein. Die Farben der Berge sind einmalig. Dazu wird es in Kürze noch ein separates Foto geben. Auch eine heiße Quelle, in der man 2018 noch baden durfte, gibt es hier. Leicht zugängig über einen Holzsteg.

Island ist in weiten Teilen hervorragend mit einem normalen PKW zu befahren, viele der schönsten Natur-Sehenswürdigkeiten sind bereits mit Asphaltstraßen erschlossen.

Aber es gibt auch viele Ziele, die man nur auf Pisten erreichen kann. Piste bedeutet mal eine gut zu fahrende Sandstraße, mal Waschbrett... aber es gibt auch steinige, sehr ausgefahrene, schwierige Strecken dazwischen....und eben auch mal einen Wasserlauf...

Ich sage bewusst Wasserlauf, denn es gibt natürlich kleine Bäche, aber auch tiefe stark strömende Flüsse.

Außerdem hängt der Schwierigkeitsgrad beim Queren zum einen natürlich davon ab, wie nass das Jahr war, zum anderen aber auch von der Tageszeit. So kann der gleiche Fluss morgens noch recht harmlos sein, wird abends jedoch unpassierbar.

Immer aber ist Vorsicht geboten. Im Zweifel vorher einmal die Wathose an und am Seil gesichert testen... oder aber umdrehen. Das haben wir auch oft genug gemacht. Leichtsinn oder Abenteuerlust ist da unangebracht.

Hier sind wir 2015 noch mit einem SUV unterwegs, der 21 cm Bodenfreiheit hatte und ein abgespecktes, aber effektives Allradsystem. Bei dieser Durchfahrt mussten wir höllisch aufpassen, dass die Bugwelle nicht in die Luftansaugung schwappt... das hätte böse ausgehen können. Wir hatten daher vorher ein paar Fahrzeuge abgewartet (dort war reger Betrieb im Gegensatz zu weiten Teilen des übrigen Hochlandes), die durch die Furt gefahren sind, konnten dann sehen, dass sie nicht tief war, und sie hatte wenig Strömung. So haben wir es dann ganz langsam gewagt.

Wie oben schon beschrieben ist die Region um Landmannalaugar. Ein Traum für jeden Wanderer, Fotografen und Naturliebhaber. Leider aber auch sehr überlaufen. Zum einen ist es recht gut zu erreichen, zum anderen führt hier der Laugarvegur entlang - sowas wie der isländische Jakobsweg.
Wer die Einsamkeit möchte, sollte sich überlegen, ob er hier Station machen möchte.

In 2018 berichtete man uns, dass es geplant ist, außerhalb eine Hütte aufzubauen und das ganze eigentliche Gebiet Landmannalaugar für motorisierte Fahrzeuge zu sperren. Aus unserer Sicht ein gutes Vorhaben und für die Natur sicher eine Erholung!

Comments 16

  • Nicola. 07/05/2021 22:12

    How to cross a river... :-)
    Wir waren auch 2015 in Island. Leider war Landmannalaugar noch nicht befahrbar. Es war ein harter Winter und selbst im Mai lag noch zu viel Schnee. Ich muss dort unbedingt auch noch einmal hin ...
    Tolles Erlebnis mal selbst durch den Fluß zu fahren!
    Ich glaube, ich hätte zu viel Angst :-)
    VG
    Nicola
  • ayla77 04/01/2021 22:06

    Das ist wirklich sehr interessant, was Du zu dem Thema erzählst! Und es war eine brillante Idee, erst die anderen zu beobachten :-)! Island wollten wir auch mal bereisen, aber wie mein Mann so schön sagte: „Wir wollen die Insel doch nicht kaufen!“, haben wir uns dagegen entschieden. Die Alternative Norwegen war aber auch nicht schlecht. Lg, Bettina
    • Geojeole 05/01/2021 11:05

      Das glaub ich sofort, Norwegen steht auch noch ganz weit oben auf der Liste der schönen Länder, die ich gern noch mehr kennen lernen möchte! Aber die Preise sind ja auch da recht heftig, so erinnere ich es von vor 10 Jahren ... ist da soviel Unterschied zu Island?
    • ayla77 26/01/2021 12:30

      Da Island eine Insel ist, ist schon die Anreise mit dem Wohnmobil fast unmöglich. Und dort eins mieten ist fast so teuer wie eins kaufen :-). Sicher ist Norwegen auch nicht ganz günstig, aber unter diesem Gesichtspunkt kein Vergleich. Mein Mann hat damals nur gesagt, dass wir die Insel ja nicht kaufen wollen :-)))).
    • Geojeole 26/01/2021 21:38

      :-))) ja, so ganz unrecht hat er nicht, die Anreise per Fähre - dann mit eigenem Auto - ist kein Schnäppchen, aber ok, aber Unterkünfte sind dort wirklich sehr teuer. Deshalb haben wir auch bei unserem letzten Urlaub unser rollendes Doppelzimmer mitgenommen :-)
  • Storchi 14/12/2020 19:48

    Das nenne ich Abenteuer PUR!
    Die Reise hätte da auch beendet sein können.
    Was mir hier gefällt, ist die Welle vor dem Auto, was für Bewegung spricht.
    Gruß, Storchi
  • Karin.M 14/12/2020 12:13

    Das sieht nach einem richtigen Abenteuer aus,da gehört schon sehr viel Mut und Wissen dazu! Wie ich den Beschreibungen entnehmen kann,habt Ihr dieses,Hochachtung davor!
    LG karin
  • UliF 14/12/2020 8:34

    das ist nicht ganz ohne und evtl muss man auch umdrehen wenn zu viel Wasser drin ist
    LG Uli
    • Geojeole 14/12/2020 10:23

      Ja genau Uli, das muss man dann und haben wir auch schon oft müssen. Selbst mit unserem jetzigen Geländewagen mit Schnorchel.

      Das schlimmste Mal mussten wir eine Strecke von 70 km zurück fahren. Das ist dann schon hart. Aber: man glaubt ja gar nicht, wie anders die Landschaft aussieht, wenn man sie von der anderen Seite sieht :-), das war sehr spannend und hat uns den Rückweg dann ein wenig versüßt! :-)
  • Ratzefratz 13/12/2020 19:21

    Schönes Foto. Hattet ihr eine GoPro am Auto montiert?

    Das Durchqueren war wahrscheinlich gefährlicher als du vermutest. Ein Auto beginnt nämlich relativ rasch ohne Vorwarnung aufzuschwimmen, wenn das Wasser höher als die Bodenplatte ist (nicht zu verwechseln mit der Bodenfreiheit durch Plastikabdeckungen oder ähnlichem). Dann verlieren die Reifen die Bodenhaftung und selbst geringe Strömungen tragen das Auto davon.
    Steht ihr nochmals vor solche einer Mutprobe, dann solltet ihr das Auto sichern (zB mit einer Seilwinde oder mit einem Seil, eventuell mit einem zweiten Auto am Ufer). Wenn das nicht geht, dann schaut dass soviel Wasser in den Innenraum kann damit es zu keinem Aufschwimmen kommt.
    Ich bin viel in Ländern unterwegs, wo es bei km-entfernten Regen zu stundenlangen Überflutungen von Straßen kommen kann. Jedes Jahr gibt es mehrere Todesfälle durch Ungeduldige oder Übermütige. Trifft auch Geländewagen und Busse. OK, nicht alle Fälle enden tödlich, aber meist mit schweren Schäden und ich finde es wäre schade wenn euch so etwas passiert.
    Sorry für die Besserwisserei, aber möglicherweise rettet der Kommentar euch oder Nachahmern vor schlimmen Situationen.
    LG Karl
    • Geojeole 14/12/2020 1:04

      Gut beobachtet Karl! Die GoPro ist immer dabei!

      Du hast mit allem, was du schreibst völlig Recht. Man muss wissen, was man tut. Um uns brauchst du dich nicht zu sorgen, wir wissen damit umzugehen. Für alle anderen ist das sicher nochmal ein guter Hinweis.
  • mangela 13/12/2020 19:05

    sehr mutig von euch ;-)
    ich wär da nicht durch ... 
    lg angela
  • Stefan Schwetje 13/12/2020 16:32

    Neh, da wäre ich nicht mitgekommen :-)
    Ich sehe schon, du hast des öfteren nasse Füße bekommen - du stehst ja schon wieder mitten im Wasser, oder täuscht das ?
    LG Stefan
    • Geojeole 14/12/2020 0:42

      Tatsächlich stehe ich safe ohne nasse Füsse auf einem kleinen Felsen am anderen Ufer. Der Fluss macht eine kleine Biegung, die Furt lag somit etwas seitlich zum Felsen.
  • Reinhard Müller 13/12/2020 15:04

    Ein geniales Foto - Abenteuer pur.
    Technisch gesehen wundert mich es, dass dieses elektronische Wunderwerk mit dem Wasser nur annähernd klar kam.
    Respekt.
    Oben im Koffer ist ein Schlauchboot, für alle Fälle?
    Liebe Grüße
    Reinhard
    • Geojeole 14/12/2020 0:39

      Reinhard, du bringst mich da auf eine Idee für unseren nächsten Island-Urlaub :-))))

      Aber in dem Jahr hatten wir ja deine Anregung noch nicht...also kläre ich mal auf: in den Boxen auf dem Dach befindet sich unsere Zeltausrüstung und diverse andere notwendige Utensilien :-).

      Und das elektronische Wunderwerk hat die ganze Reise super überstanden! Aber tiefer als hier abgebildet wäre eine Flussdurchfahrt auch nicht gegangen. Leider erinnere ich mich nicht mehr, welche Wattiefe das Fahrzeug hatte, ich glaube aber es waren 50 cm.