Sehnsucht

Sehnsucht

Wie Felsen in der Brandung

Eines Morgens wachte ich früh auf und stellte fest.
Es fehlte etwas. Ich wußte nicht, was es war.

Aber irgendwie fühlte ich mich unvollkommen.
Der Tag begann zu dämmern und versprach einen klarem Himmel. Ohne Frühstück nahm ich das Fahrrad und fuhr hinaus
in die weite Ebene vor der Stadt.

Die Sonne ging gerade auf. Doch dieses so hundertfach gesehene Schauspiel war es nicht, was mir meine Beunruhigung nahm.

Mitten in den Feldern standen ein paar vergessene Betonschächte. Gegen die Sonne pirschte ich mich heran. Und gegen die aufkommende gleißende Glut, gedeckt wie von einem Felsen in der Brandung fand ich wieder, was mir verloren schien.

- es war die Sehnsucht -

Gegen die Wucht des ständig stärker werdenden Lichts - erinnerte sie sich - mit den letzten Halmen des Sommers
und mit den dünnen Kondensstreifen der Flugzeuge am Himmel.

Die Sehnsucht nach dem Reisen, nach einer liebenden Hand, nach noch vielen kommenden Sommern,
sie hatte sich am Morgen aufgemacht um sich von mir suchen zu lassen.

Vielleicht hatte ich sie am Abend davor
– als noch alles leicht schien -

nicht genug beachtet ?