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Rumpler

[Südwestkirchhof der Berliner Stadtsynode, Stahnsdorf bei Potsdam • 9. September 2023]

Dr.-Ing. Edmund Elias Rumpler (4. Januar 1872 Wien – 7. September 1940 Neu Tollow bei Wismar)
Ehrengrab der Stadt Berlin im Block Reformation III, Erbbegräbnis 28

Der österreichisch-ungarische Maschinenbauingenieur erlangte 1913 die preußische Staatsangehörigkeit.
Seine erfolgreichste Unternehmung war der Flugzeugbau in Berlin-Johannisthal.
Dort baute er in großer Stückzahl zunächst die vom Sudetendeutschen Etrich konstruierte "Rumpler-Taube".
https://youtu.be/35GPE09bU9c?t=49
Während des Ersten Weltkriegs rüstete er die Luftwaffe und ihre Verbündeten aber mit Typ-C-Jagdflugzeugen aus.

Als begeisterter Aerodynamiker widmete er sich immer wieder der Stromlinienform.
Außer in seinen Flugzeugflügeln fand sie in futuristischen Automobildesigns Anwendung.
Berühmt wurden der "Rumpler-Tropfenwagen" 1921 und der "Rumpler-LKW" 1931.
Beide Konstruktionen erwiesen sich allerdings als wirtschaftliche Flops.

Der Tropfenwagen mit Heckmotor war technisch unzuverlässig und unbequem zu beladen.
Von den 100 Exemplaren, die Fritz Lang für seinen Film "Metropolis" bauen ließ, haben nur zwei überlebt.
https://youtu.be/FoCMB0Ugwlshttps://youtu.be/T7kAnL6Mixs
Bereits 1914 hatte übrigens Alfa (Romeo) einen Tropfenwagen mit Frontmotor entwickelt.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/27/Alfa_40-60_HP_Aerodinamica.jpg

Der LKW war eine Auftragsarbeit des Berliner Ullstein-Verlags zwecks Auslieferung von Zeitungen.
Trotz seiner technischen Innovationen bestellte kein anderer Unternehmer diese LKWs.
So blieb es bei zwei Ullstein-Exemplaren, die später dem Bombardement Berlins zum Opfer fielen.

Wegen seiner jüdischen Herkunft musste Rumpler nach 1933 alle seine seine Firmen aufgeben.

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