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Religioeses Indien II

Religioeses Indien II

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Sir Hoggle


Free Account, Thalwil

Religioeses Indien II

India, Uttar Pradesh, Fatehpur Sikri, im Allerheiligsten, dem Mausoleum von Sheikh Salim Chrishti

Naja...das Allerheiligste waere die eigentliche Grabkammer, in welcher ich aber aus pietaetsgruenden auf das Fotografieren verzichtet habe. Die Aufnahme enstand im den Schrein ueberziehenden Marmogebilde, welches wegen seiner filigranen Machart unter seinesgleichen sucht.

Viele kinderlose Frauen beten hier in der Hoffnung, endlich ein Kind zu empfangen. Dafuer befestigen sie rote Faeden am Marmorgebilde, welches die Grabstaette umgibt und rezitieren ihre Gebete. Das ist auch der Grund, warum die Frau sich so nahe an der Mauer befindet.


Nikon D200, 1/30s, f4.5, ISO 400, 17mm

Man sieht deutlich einige perspektivische Verzeichnungen, die sich auch durch intensives Bearbeiten nicht beheben liessen, ohne nicht auch die proportionen der Menschen zu veraendern.
Und wieso in Farbe? Dadurch kommen die farbigen Kleider der Frauen besser zum Tragen, welche schlussendlich auch eine zentrale Rolle im Foto spielen sollen.

Comments 9

  • Sir Hoggle 16/04/2009 21:33

    cheerio marek
    ich sehe deine anmerkung eher als kompliment denn als pedanterie. du setzt dich so intensiv mit dem pic auseinander als ob du selber der fotograf gewesen waerst.
    umso amuesanter, als dass ich beim uploaden so ziemlich die aehnlichen ding bemaengelte und gar anzweifelte, ob das pic nicht einen grossen rueckschritt in meinem bescheidenen fc-portfolio zu bedeuten haette.
    was letztendlich den ausschlag gab war, dass ich sehen wollte, ob ich mit dem pic den eingeschlagenen dokumentarischen weg fortgsetzt habe oder ob es einfach ein nicht ganz gelungener schnappschuss gewesen war. deiner anmerkung zu folge befinde ich mich aber auf dem richtigen weg.

    zum pic:
    die perspektive ist eine einzige katastrophe. je mehr ich aehnliche pics in indien schoss, umso mehr wurde ich mir der perspektive-probleme bei aufnahmen in gebaeuden bewusst. zusaetzlich kommt die verzerrung des objektivs (17mm), die schlussendlich auch eine entzerrung mittels ps unmoeglich machten. darunter litt halt auch der schnitt, der an einigen stellen hoechstens als duerftig zu bezeichnen ist.
    aber ich lerne...
    gracias fuer die offene und vor allem aufbauende kritik
  • Marek K. 11/04/2009 0:03

    Hallo Markus,

    vorweg möchte ich erst einmal betonen, dass mich dieses Bild anspricht, sonst würde ich nichts dazu schreiben...

    Dennoch verhindern einige m.E. kritikwürdige Punkte, dass dieses sehr gute Foto ein hervorragendes Foto ist. Auch wenn Barbara, deren Meinung ich stets sehr schätze, die perspektivischen Verzerrungen als vernachlässigbar abtut, stört sie mich hingegen doch leider extrem. Sie fiel mir sofort auf, ohne dass ich irgendetwas dazu lesen mußte. Das Bild kippt insgesamt stark nach links, während der Boden unten stark nach rechts wegläuft. Dadurch wirkt das ganze Bild für mich in sich nicht stimmig, perspektivisch eher wie eine Zeichnung von Escher, aber nicht wie ein realistisches Foto, sorry. Ich weiß aus eigener, leidvoller Erfahrung, wie schwierig eine korrekte perspektivische Entzerrung sein kann, und ich bin bestimmt kein Meister darin, aber etwas besser sollte doch möglich sein, falls das Gebäude nicht in Wirklichkeit so krumm ist... Denn leider fällt diese Unstimmigkeit umso mehr auf, weil so viele gerade Linien durch das Bild laufen, die alle irgendwie nicht zueinander passen.

    Desweiteren finde ich es schade, dass du den linken Türrahmen oben angeschnitten hast, während unten bestimmt ein Zentimeter des Fußbodens entbehrlich gewesen wäre.

    Und zu guter Letzt hätte ich das Loch im Beton der Außenmauer in der Bildmitte weggestempelt, da es meinen Blick magisch anzieht und vom eigentlichen Hauptmotiv, den ins Gebet vertieften Menschen sowie der schönen, weil sehr filigranen Architektur, ablenkt...

    Sicherlich kann man mich jetzt - vielleicht sogar zu recht - für einen Erbsenzähler und Pedanten halten, dem die technischen Aspekte eines Bildes wichtiger sind als sein Inhalt. Diesem Eindruck möchte ich jedoch gleich widersprechen, denn - wie oben gesagt - eigentlich finde ich das Bild sehr gut. Es ist interessant, farbenfroh, besticht mit gutem Bildaufbau und zeigt eine wirklich hervorragende Belichtung aller Bildelemente. Umso mehr stören mich leider die angesprochenen Punkte, ohne die dies auch ohne weiteres ein Bild aus einer Reisereportage der "Geo" oder "National Geographic" sein könnte...

    Gruß,
    Marek
  • Weiblein 10/04/2009 12:26

    sehr schöne Aufnahme, die Erklärung dazu hochinteressant. lg.Weiblein
  • Mathias Lorz 10/04/2009 8:33

    Deine Doku beeindruckt.
    Ganz ehrlich: Vor dem Lesen Deines Textes habe ich die linke Frau in Rot eher als an der Wand aufgehängten Mantel wahrgenommen und die vielen roten Bändchen sind mir auch erst danach aufgefallen. Man verneigt sich in Ehrfurcht (zumindest gedanklich) vor der Kunstfertigkeit dieser Baumeister.
    LG Mathias
  • Werner Sperl 09/04/2009 20:34

    Tolles Reisefoto!
  • Hans-Wolfgang Hawerkamp 09/04/2009 16:02

    feines Bild aus dem religiösen Leben Indiens
    Gruss Wolfgang
  • n o r B Ä R t 09/04/2009 15:58

    Interessanter Einblick in die Religionspraktiken dieser Menschen. Mir persönlich sind aber zu viele Personen auf dem Bild, dadurch wird es sehr unruhig. Die beiden Sitzenden in Vordergrund oder die rot betuchte Person an sich würde ja schon reichen. Leider kann man sich das nicht immer aussuchen.

    Gruß
    n o r B Ä R t
  • | Limited Art | Photography | 09/04/2009 15:49

    feine situation... i like that... grüßle Joe...
  • Barbara Neider 09/04/2009 15:46

    die perspektivischen Verzerrungen stören nicht im geringsten - mich zumindest. Wenn Du sie nicht erwähnt hättest, wären sie mir gar nicht aufgefallen. Mein Blick blieb an den Menschen haften. Die beiden bunt angezogenen Frauen (danke für die Erklärung) sind dabei die zentralen Figuren. Die Männer... warum sitzen sie da? empfinde ich eher als --- hm, da fällt mir kein passendes Wort ein. Störend wäre zu hart, überflüssig für die Bildgestaltung vielleicht. Aber letztendlich sind sie auch da, um ihren Glauben auzuüben - da gibt es kein zuviel oder nicht an der richtigen Stelle. Wahrscheinlich stört mich auch nur, weil die Frau im roten Gewand sich da so hindrängen muss, um durch das Fenster zu sehen.
    Der Durchblick durch das filigrane Fenster nach draußen gefällt mir übrigens sehr gut
    LG Barbara