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Relationen III - der kleinste Käfer Mitteleuropas

Relationen III - der kleinste Käfer Mitteleuropas

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Frank Köhler


Premium (Basic), Bornheim / Rheinland

Relationen III - der kleinste Käfer Mitteleuropas

Winziger Dünnhals-Ameisenkäfer Microscydmus minimus (Coleoptera, Scydmaenidae), 0,7 mm.
Beleg aus dem Naturwaldreservat "Mummelskopf" bei Ludwigswinkel / Pfälzer Wald, 1998/1999.

Mit 0,7 mm der kleinste aus Mitteleuropa bekannte Käfer. Die Art lebt in alten Wäldern im morschen Holz
anbrüchiger und hohler Bäume, in alten Baumruinen und in Ameisennestern in alten Laubbäumen, wo sie
gepanzerten Milben nachstellt. Larven und Käfer haben speziell geformte Kiefer, mit denen sie den Beutetieren
nach dem Dosenöffnerprinzip Körperplatten herausschneiden können, um sie anschließend auszufressen. Aufgrund
der Seltenheit geeigneter Lebensräume wird die Art in Deutschland in der Roten Liste als gefährdet geführt.

Schnappschuß durch das Stereomikroskop mit Halogenlampenbeleuchtung (Farbtemp. 2500k, 1/8s) für Alexander

Basilikum-Invaders
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LX G.

Relationen II - Schwebfliege vs Durchschnittskäfer
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Frank Köhler

Comments 10

  • Rita Köhler 01/11/2003 15:12

    Einfach Super Dein Käferdoku hervorragend!!
    lg Rita
  • Frank Köhler 14/10/2003 18:47

    Die gelbe FC-Abteilung gehört offensichtlich auf die Rote Foto-Liste! Freut mich, dass doch noch zwei Anm. hinzugekommen sind :-)

    @ Michael: In Skaninavien ist ein noch kleinerer mit dem bezeichnenden Namen Nanosella gefunden worden. Mit 0,5 mm hat er die Größe seiner südamerikanischen Verwandten, den bisher kleinsten Käfern ww.

    @ Thomas: Echt nur ein Schnappschuß, da ich es bislang noch nicht geschafft habe dem Gerät eine kleinere Blende einzubauen. Rechts unten? Das wären in Natura 7 mm, wäre schon ein "großer Käfer", wie Du weißt ;-) Bis 2 oder 3 mm trau ich mich noch mit der Nahlinse. Da kommt allerdings meist nichts Verwertbares für die FC raus - höchstens so ein Punkt mit sechs Beinen im goldenen Schnitt :-( Viele Grüße Frank
  • Thomas Kirchen 14/10/2003 8:22

    Mal wieder eine starke Erklärung für eine Hammervergrösserung. Sehr gut!!!

    Gruss Thomas......der sich das rechts unten noch zutraut. :-))
  • MI M 13/10/2003 8:05

    Hallo Frank,

    jetzt durchsiebst du schon den Wald um Käfer zu finden *g*
    Aber eine excellente Doku, einen nicht mal 1mm großen Käfer abzulichten ist schon eine Kunst...!

    Du suchst auch immer nach was Neuem..!

    Gruß
    MIM
  • Frank Köhler 13/10/2003 0:09

    @ Alexander: Diese winzigen Käfer sind unheimliche flinke und lichtscheue Gesellen. So etwas mal in Aktion abzulichten ist sicher nur mit einer hochauflösenden Videokamera möglich, wo man sich dann vielleicht ein scharfes aus tausenden Bildern raussuchen kann. Der Museumskäfer ist mit Nahlinse an der Gardine abgelichtet worden, die Kohlschnake durchs Mikroskop, allerdings mit geringer Vergrößerung. Gruß Frank
  • LX G. 13/10/2003 0:02

    Hehe - was eine Relation!
    Danke fuer den Schuss - da bin ich ja nicht zu weit von weg, nur Schnappschuss kann man das bei mir nimmer nennen ;-)))

    Ja, das mit der Tiefenschaerfe sieht man, das ist wirklich hart - wobei das Bild Materialpruefung qualitativ sehr gut ist!
    Vielen Dank wieder mal fuer die ausfuehrlichen Infos zum Tier - sollte man eigentlich alles sammeln ;-))

    lG,
    lX
  • Frank Köhler 12/10/2003 21:54

    @ Jörg: Hier findest Du einen Kahnkäfer - heißt echt so!:
    [http://www.koleopterologie.de/gallery/fhl04/scaphidium-quadrimaculatum-foto-koehler.html]

    @ Michi: Zum Finden solcher Arten benötigt man ein entomologisches Sieb, mit dem man z.B. Baummulm sieben kann, weitere Feinsiebe oder ein Extraktionsgerät, in dem das Tier aus der Probe in einen Auffangglas laufen kann.

    @ Dieter, bei Deinem Tier handelt es sich vermutlich um die Larve eines Museumskäfers (Anthrenus sp., siehe Link unten). Die Wiederhaken in den Borsten dienen der Feindabwehr, da die Stacheln sich verhaken und auch beim Menschen (allergische) Reizungen hervorrufen können. So sind zum Beispiel viele kleine Speckkäferlarven in der Lage sich frei in Spinnengespinsten zu bewegen und die Reste der Spinnenmahlzeiten zu vertilgen.

    Zur Technik: Mikroskope besitzen viel zu wenig Tiefenschärfe bzw. viel zu große Blenden, so dass wirklich scharfe Bilder nur bei planen Objekten zu erzielen sind. Bei der hier vorliegenden Vergrößerung liegt der Schärfebereich vielleicht bei 0,02 mm. Unten noch ein Lebendfoto mit dem Mikroskop.
    Gruß Frank
    Hausbewohner VIII - Materialprüfung
    Hausbewohner VIII - Materialprüfung
    Frank Köhler

    Portrait einer Kohlschnake
    Portrait einer Kohlschnake
    Frank Köhler
  • Dieter Past 12/10/2003 20:46

    Hallo Frank,
    diese Bilder sind sehr interessant für mich, da ich mit ähnlichen experimentiere.
    Käferchen?
    Käferchen?
    Dieter Past

    LG Dieter
  • Wildlife-Spotter 12/10/2003 20:46

    Wieder mal toll, fast wissenschaftlich. Ich frage mich nur wie du die gefunden hast.

    Michi
  • Jörg Kammel 12/10/2003 20:30

    Toll Frank. Von dem hab ich noch nie was gehört/gesehen. Danke für die Super-Info. Wo bleibt der Kahnkäfer? :))