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Rank und schlank: Langkäfer Brentus anchorago (Costa Rica)

Rank und schlank: Langkäfer Brentus anchorago (Costa Rica)

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Weißwolf


Premium (World), Güstrow

Rank und schlank: Langkäfer Brentus anchorago (Costa Rica)

Die Langkäfer sind überwiegend, wie es der Name andeutet, lange und sehr schlanke Käfer, und führen eine den Borkenkäfern ähnliche Lebensweise. Die Larven ernähren sich von den holzbewohnenden Pilzen einschließlich der durch Pilze zersetzten Holzpartikel. Vor allem bei den großen, spindelförmigen Arten wie jenen der Gattung Brentus bohren die Käferweibchen zwar eigene Gänge, sie okkupieren aber ebenso die anderer Insekten, aus denen sie die Bewohner vertreiben oder töten.
Brentus anchorago scheint auf die Balsambaumgewächse, v.a. die Arten der Gattung Bursera, spezialisiert zu sein, die ein sehr leichtes, weiches und unbeständiges Holz besitzen und damit für die Käfer gut und schnell verwertbar sind. In abgestorbenen Bäumen kann man mitunter größere Aggregationen der Käfer finden, die hunderte bis tausende von erwachsenen Tieren umfassen.
Sofern sie eigene Löcher in das Holz bohren, geht das dank der kräftigen Mandibeln relativ schnell, sie benötigen je nach eigener Körpergröße 15 bis 45 min dafür. Während die Weibchen arbeiten, nähern sich Männchen, drängen die Weibchen zu einer „Pause“ und paaren sich mit ihnen. Sodann setzt das Weib seine Tätigkeit fort und legt schließlich ein Ei je Gang.
Unter den 39 Arten der Gattung Brentus besitzt B. anchorago das größte Verbreitungsgebiet. Es reicht vom Norden Mexikos bis nach Uruguay. Die Männchen besitzen einen deutlich längeren „Rüssel“ als die Weibchen und sind i.d.R. auch deutlich größer. Allerdings sind die Größenunterschiede innerhalb der Geschlechter beträchtlich. Bei den Männchen reicht es von 9 bis 50 mm, bei den Weibchen von 8 bis 29 mm. So kann es also kommen, dass sich annähernd gleichgroße Partner zusammenfinden, die hier beide etwas über 20 mm messen.

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