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Raben im Käfig: Unverzichtbares Kulturgut oder sinnlose Tierquälerei?

Raben im Käfig: Unverzichtbares Kulturgut oder sinnlose Tierquälerei?

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Johannes Zakouril


Premium (Pro), Neu-Ulm

Raben im Käfig: Unverzichtbares Kulturgut oder sinnlose Tierquälerei?

500 Jahre büßt schon ein Rabe im Käfig vor dem Schloss in Merseburg für seinen diebischen Vorfahren. Das sei nicht mehr zeitgemäß, findet eine Leserin. Peter Wölk
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Merseburg - Die Frage, ob die Haltung der beiden Merseburger Raben in ihrer Voliere vor dem Schloss noch zeitgemäß ist, wird unter MZ-Lesern derzeit kontrovers diskutiert. Die Forderung einer ehemaligen Merseburgerin, die jetzt in Bayern lebt, ließ die alte Streitfrage um das Wappentier, das seit 500 Jahren für einen diebischen Vorfahren büßt, wieder aufleben. Ihre Idee: die Raben umsetzen oder auswildern, den Käfig abreißen und eine Skulptur aufstellen.
Raben im Käfig: Unverzichtbares Kulturgut oder sinnlose Tierquälerei?
Kristina Kliche kann das nicht verstehen. „Es geht hier meiner Meinung nach nicht nur um die Bestrafung des diebischen Rabens in Sippenhaft, Käfiggröße nach Tierschutzrichtlinien oder sonstige andere Aspekte, sondern um sehr viel mehr: Die Sage gehört zum Kulturgut unserer Stadt Merseburg, und der Rabenkäfig samt Rabe darin ist untrennbar damit verbunden“, schrieb sie in einem Leserbrief.
Kommentare auf der MZ-Facebookseite gingen auch in eine andere Richtung: „Raben sind hochintelligent, man sollte sie frei lassen. Ein Steinrabe würde auch genügen“, heißt es da oder „Wie wäre es, eine große Voliere um die kleine zu bauen?“ Ein anderer Nutzer meint: „Sollten die Tiere verstorben sein, sollte man überlegen, ob ein Neubesatz ausschließlich mit Rabenvögeln erfolgt, die durch Unfälle/Tierbisse sowieso nicht mehr in die Natur zurückkehren können.“
Eine Art Käfig-Auslaufmodell wird auch vorgeschlagen. Wenn die jetzigen Raben gestorben sind, sollte man den Käfig leer lassen, heißt es da. Genau so hat es übrigens auch Berlin mit seinem Bärenzwinger im Köllnischen Park gemacht. Quelle:Diana Dünschel, Merseburg

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Focus length 4.0 mm
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