2,325 3

homwico


Premium (Complete), Coburg

Prägnant

Bei Kriegsende konnte Karski als Mitarbeiter der polnischen Exilregierung nicht in das kommunistische Polen zurückkehren. Er ließ sich in den Vereinigten Staaten nieder und hielt Vorlesungen an der Georgetown University in Washington, D.C. 1949 begann er ein Studium an der School of Foreign Service in Georgetown, das er nach knapp drei Jahren mit dem Grad eines PhD abschließen konnte. 1954 wurde er schließlich US-Bürger.
Erst in dem Dokumentarfilm Shoah des Regisseurs Claude Lanzmann aus dem Jahre 1985, in dem nur Zeitzeugen des Holocaust befragt wurden, konnte Jan Karski sein Schweigen brechen. Claude Lanzmann wandte sich 1977 zum ersten Mal mit der Idee an Karski, ihn in seinen geplanten Dokumentarfilm einzubeziehen, der nur auf den Aussagen von Zeugen, Opfern und Tätern basieren sollte. Über ein Jahr lang versuchte Lanzmann in Briefen und Telefongesprächen, Karski zur Mitwirkung zu überreden, ohne dessen Weigerung zu akzeptieren. Nach Lanzmanns Überzeugung hatte Karski eine historische Verantwortung, in dem Film Zeugnis abzulegen. Schließlich drehten Lanzmann und sein Team im Oktober 1978 zwei Tage lang in Karskis Haus. Die Befragung dauerte jeweils vier Stunden; der Zusammenschnitt aus den Interviews mit Karski nimmt in der Endversion vierzig Minuten ein. Lanzmann strich fast alles, was Karski über seine Versuche, die Welt aufzurütteln, erwähnte. Karski machte deutlich, dass er es bevorzugt hätte, wenn auch die Teile des Interviews, die sich mit seiner Aufgabe im Westen befassten, gezeigt worden wären. Er verurteilte den Film jedoch nicht, sondern verlangte einen „ebenso großartigen, ebenso wahrheitsgetreuen“ Film, der „eine zweite Realität des Holocaust“ enthüllt, „...nicht um der zu widersprechen, die Lanzman zeigt, sondern um diese zu ergänzen“.

Comments 3

Information

Section
Folders Warschau
Views 2,325
Published
Language
License

Exif

Camera COOLPIX P900
Lens ---
Aperture 4.5
Exposure time 1/10
Focus length 39.3 mm
ISO 400

Appreciated by