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Papua – Hornvogel, Sonderservice für Joachim  ; + )

Papua – Hornvogel, Sonderservice für Joachim ; + )

Sabine Streckies 01


Premium (World), Offenbach am Main und Weilrod im Weiltal

Papua – Hornvogel, Sonderservice für Joachim ; + )

Da ich immer wieder Anfragen wegen der Maschendrahtfotografie erhalte, lade ich nun doch einmal den jungen Papua-Hornvogel hoch. Dieses Foto hatte ich nicht gemacht, weil ich die Situation so schön fand, sondern als AF-Test und nun passt es auch gut zur Frage von JoPucki unter diesem Bild


Brasil – Sperlingskauz – Freundlichkeit
Brasil – Sperlingskauz – Freundlichkeit
Sabine Streckies 01

Man muß unterscheiden zwischen normalem Maschendraht, wie man ihn auch bei Gartenzäunen findet und dem von Volieren. Der normale Maschendraht sollte einen Fotografen mit gutem AF vor wenige Probleme stellen, ist der Zaun nicht nagelneu und stark reflektierend. Aber auch dann kann es klappen, wenn man lange genug probiert und ggfs. den Standort verändert. Wichtig ist es, das Objektiv ganz dicht am Zaun aufzusetzen und dann nicht mehr zu wackeln. Diejenigen, die es sich trauen, können sich natürlich leichter tun, in dem sie die Gegenlichtblende abnehmen und somit wesentlich näher an den Zaun kommen – wovon ich ausdrücklich abrate.

Bei dem Papua-Hornvogel sieht man, daß es möglich ist, auch durch engmaschigen Volierendraht (aus der Hand) genau das Auge zu treffen. Umso leichter ist es – mit der gleichen Technik – den ganzen Vogel durch grobmaschigeren Zaun zu erwischen, stimmen o. g. Bedingungen.

Problematisch wird es – bzw. ich habe hierfür noch keine Lösung gefunden – will man einen Vogel hinter engmaschigem Volierendraht ohne Volierendraht abbilden. Der hier gezeigte „Jahrvogel - ohne Jahresringe“ sitzt hinter ähnlichem Volierendraht, wie der kleine Papuaner. Zwar konnte ich durch dichtes Aufsetzen am Draht und Fokussierung nur aufs Auge vieles ausblenden, man erkennt jedoch die nebeligen Unschärfen im linken Bildbereich


Jahrvogel - ohne Jahresringe
Jahrvogel - ohne Jahresringe
Sabine Streckies 01

Was bei all der technischen Erklärung aber auch beachtet werden sollte: Die Tiere finden die ganze Aktion am Zaun möglicherweise zum Teil sogar unterhaltsam, zum größten Teil aber als Bedrohung in ihrem ohnehin schon stark eingeschränkten Lebensraum. Ich empfehle daher, sich mit dem Tier erst einmal im Rahmen der Möglichkeiten „anzufreunden“, d. h. durch langen Aufenthalt zu versuchen zu vermitteln, daß von Mensch und großem schwarzen Ding keine Gefahr ausgeht. Gelingt dies nicht – und das passiert auch in gut besuchten Gehegen –sollte man sich dem Tier zuliebe sofort zurückziehen.

Ich hoffe, nun manchem geholfen zu haben und vielleicht können ja auch noch andere ihre Erfahrungen beitragen.

Vogelpark Niendorf, 09.08.12.
Nikon D300, Nikkor AF S 2.8/300 VR, aus der Hand, durch grünen Maschendrahtzaun.

Comments 6

  • JoPucki 24/09/2012 11:55

    Danke, Rheinhilde. Wenn ich demnächst in
    den Dortmunder Zoo gehe, werde ich das mal
    versuchen. Allerdings sind die Volieren da nicht
    so einfach zu erreichen. Da bekommt man näm-
    lich Ärger mit dem Personal. Aber mal sehen. Ich
    werde in der nächsten Zeit auch mal in die Zoom
    Erlebniswelt in Gelsenkirchen gehen. Da war ich
    noch nie, aber da soll es einfacher sein. Wie auch
    immer, ich werde mit Sicherheit an den Volieren
    kein Tohuwabohu veranstalten und die Tiere ver-
    rückt machen. Dann verzichte ich lieber auf ein
    Foto. Denn da gebe ich Dir völlig Recht. Erst die
    Tiere und dann alles andere.
    Gruß Joachim.
  • Norbert Will 23/09/2012 16:09

    Hallo Rheinhilde,

    hier ist mal so ein Bild durch sehr engmaschigen Volierenzaun. Man muss einfach damit leben daß der gewisse Unschärfen erzeugt. Aber wie man an vielen deiner hervorragenden Bildern sieht stört das nicht im geringsten !


    VG Norbert
  • Peter PL 23/09/2012 16:02

    Der Maschendrahtzaun stört mich.
    Nein der Maschendrahtzaun stört mich doch nicht.
    Bevor ich warte, bis vielleicht der Maschendrahtzaun geht, mache ich mein Foto, klapp mein Stuhl zusammen und gehe weiter und finde bestimmt noch andere interessante Motive ohne Maschendraht oder nicht so engen,- bevor der Park schließt oder es Dunkel wird......

    LG Peter
  • Sabine Streckies 01 23/09/2012 14:40

    Hallo Willy,
    aus genau den von Dir genannten Gründen: Man steht ja nicht immer optimal, sondern eher das Gegenteil ist der Fall - da ist man schnell mal abgerutscht. Daß Vögel gerne mal auf die Optik picken, gehört im besten Fall zu deren Neugierde und Spieltrieb. Deiner Grundaussage - daß mehr Nähe besser ist - widerspreche ich nicht.
    Gruß
    Rheinhilde
  • Willy Brüchle 23/09/2012 14:35

    Weshalb rätst du ab, fast mit dem Zaun in Kontakt zu kommen? Die Drähte sollten natürlich nicht auf der Frontlinse schrubben können, und auch die Vögel nicht so nahe sein, dass sie auf die Optik picken können. Aber abgesehen davon bringt es wirklich etwas, die Gegenlichtblende abzunehmen und 5cm näher am Zaun zu sein. MfG, w.b.
  • Sabine Streckies 01 23/09/2012 14:33

    Hallo Falko,
    nein - stört garnicht > siehe Text ; + )
    Viele Grüße
    Rheinhilde