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morgens um halb sechs...

morgens um halb sechs...

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Michael Kulikowski


Free Account, Salzburg

morgens um halb sechs...

...steht das Sternbild Orion von meinem Balkon aus gesehen genau im Süden.
Orion, eines der am leichtesten zu findenden Sternbilder, ist auch eines der interessanteren. Im Sternbild finden sich u.a. die Reflexionsnebel M42 (NGC 1976, Orion-Nebel), M43 (NGC 1982) und der Dunkelnebel B33, besser bekannt als "Pferdekopfnebel". Umschlossen wird das Sternbild von einem weiteren hellen-diffusen Nebel, nämlich Barnard's Loop (Sh2-276, auf div. Fotos als rotes Band um das Sternbild herum zu sehen).

Da die momentan vorliegende Ausrüstung eher nur für die gut sichtbaren Phänomene (wie zB M42) reicht, habe ich die Gelegenheit wahrgenommen und eine kleine Serie von Orion fotografiert. Zum ersten Mal kam dabei die D60 mit dem EF 50mm/1.4 zum Einsatz. Der rein fotografische Eindruck überzeugt mich schon allein vom geringen Rauschverhalten (@ ISO100). Was mich allerdings gar nicht glücklich macht, ist die offensichtliche "Blindheit" für IR-Strahlen ;-)
Ansich müsste der Orion-Nebel, M42 (im Bild der nebelige Fleck links von der Mitte), ziemlich rot leuchten, siehe zB hier auf analogem Material fotografiert (KB-Dia):
Da die Kamera aber vermutl. ein IR-Filter vor dem Chip hat, wird nur der sichtbare Teil des strahlenden Nebels wiedergegben.
Nichts-desto-trotz freut mich diese, m.E., gut gelungene Aufnahme und das frühe Aufstehen hat sich somit geloht.

Mythologie:
Orion wird als Himmelsjäger bezeichnet, weshalb er auch in manchen Darstellungen einen Bogen in Händen hält. Ob seiner Schönheit wurde er von den Göttinnen geliebt, stellte aber selber auch Frauen nach, konnte diese jedoch nie erreichen. Diese Szene ist übrigens auch am Nachthimmel verewigt: die Plejaden (7 Töchter des Atlas) werden als M45 (westlich des Orion) von diesem über den Himmel gejagt aber eben nie eingeholt ;-)

Erklärung des Sternbildes findet sich hier

Sternbild Orion
Sternbild Orion
Michael Kulikowski



D60, EF 50mm/1.4, 2', f2.8, ISO100, mit Astro-5 nachgeführt
EBV: sel. Farbkorrektur (um das orangene Leuchten der Stadt zu entfernen), Gradation, USM

Comments 3

  • Frank Stefani 12/10/2005 9:01

    Hallo Michael,

    danke für deine Dokumentation. Sowas ist immer wichtig und hilfreich in einer virtuellen Gemeinschaft, denn Oberflächliches, Neid und Eitelkeiten gibt es in diesem Hause genug ;-)

    Ich habe bei der 10D bemerkt, dass höhere ISO-Werte hilfreich für die Farbigkeit sind, vielleicht solltest du es auch mal versuchen. Ich denke auch, dass es für Orion z.Zt. noch ein bisschen hell ist - die Dämmerung kommt in deinem Bild buchstäblich schon hoch.

    Schau mal hier:

    Astrofotografie: Wie macht man das?
    Astrofotografie: Wie macht man das?
    Frank Stefani
    Im abgedunkelten Raum sieht man auf der Langzeitbelichtung durchaus Barnard's Loop, den Flammen- und Pferdekopfnebel. Dass M42 bei dieser Einzelaufnahme beinahe weiß ist, mag an der Überstrahlung liegen. Ich denke, dass man ausgewogene Farben nur bekommt, wenn man mehrere Bilder für unterschiedliche Farben fotografiert und diese dann in ein gemeinsames Zielbild bringt.

    Viele Grüße aus den Alpen, Frank
  • Simon Rieser 11/10/2005 22:54

    Der IR Filter in der D60 is a bissi doof...aber du könntest ja im Falle des Falles nachfärben.
    für 120sek sehr gut nachgeführt.
    Macht Lust das Teleskop wieder mal durchs Land zu kutschieren & gen Himmel zu schauen ;o)
    lg
    Simon
  • Mr. D 11/10/2005 18:19

    Servus Michael,

    starke Aufnahme des Firmaments, gefällt mir sehr gut!

    VG
    Michael