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lange nach....

lange nach....

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lange nach....

kurz vor...
kurz vor...
† werner weis



Anmerkungen unter dem Foto
"kurz vor..." hatten so die Worte

"kurz vor? - kurz danach?" und
"lange danach" in den Texten

nun zu diesem Foto, das mir
bewusst macht, dass, wenn

der Ekel harmlos ist, man ihn
mit Humor neutralisieren kann:

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Ginger White: Als ich mit Klaus

als ich mit Klaus noch in der
alten Firma immer den Zweit-

Job abends machte, als ich aus
dem Büro im Ostertor nach Achim

kommend und noch gut gekleidet
das zu reinigende Gebäude betrat,

da war Klaus schon mit den Fluren
fertig, die er nicht nur saugte, son-

dern auch feucht wischte und da-
nach wachste und bohnerte, ja, es

war wie im Ahrensburger Schloss,
nur dass statt Eichen-Parkett das

alte gute echte Linoleum zu pfle-
gen war, da es PVC zum Glück

noch nicht gab. Nach dieser
Parkett-Kosmetik machten wir

meist denToiletten-Fliesen eine
Maske aus Bitter-Schaum und

während die einwirkte, da rauchten
wir die Selbstgedrehten von Klaus

im Chef-Zimmer. Der war ja ein Zi-
garren-Raucher wie Churchill und

spürte nichts mehr. Nach dieser
heiligen Pause ging es an die

Büro-Räume der Subalternen und
wir fingerten so Manches zwischen

den Rippen der Heizkörper geraus,
bevor wir die Indutriestaubsauger

losrocken ließen. Einmal, und daher
stammt diese Archiv-Aufnahme von

1983 noch, da fanden wir im Backofen
ein 6 Wochen altes Lasagne. Jauu!.

Um 22:30 Uhr - ja die Zeit flog,
waren wir meist durch und dann

schlurften wir noch zur "Hellen
Ecke", da wir uns dort ganz links

am Tresen in solider Sicherheit
fühlten. Eckieh zapfte bis 3 Uhr,

doch wir gingen immer Punkt Null
Uhr, da wir um 6 wieder hoch muss-

ten, Klaus zu seinem Erst-Job bei
Langnese-Eis am Fließband und

ich zu meinem Erstjob in der Boten-
meisterrei der Stadtsparkasse in

Trillingen - ja, da war mein Chef
einfach immer nur Mensch zu mir

und er hat am nächsten Morgen
dieses Foto gemacht, mit seiner

alten Voigtländer, die er in der Tche-
cheslowakei günstig erworben hatte.

Ich empfinde mich auf diesem Bild
wie Narziss und verliebe mich in

mein eigenes Spiegelbild und der
Ekel vor dem Hässlichen kontrastiert

VATERS FRIKADELLE 1957 auf der Reeperbahn
VATERS FRIKADELLE 1957 auf der Reeperbahn
† werner weis

Comments 28

  • Korppi`s Back 07/11/2010 21:30

    ui...plüchig kuschelig^^ ich würde es Schwibbel Schwabbel nennen^^
  • Martin Weber 27/05/2010 14:11

    ein natürlicher prozess,
    für uns unbrauchbar geworden,
    entwickelt sich hier neues leben und läßt nun schließlich das "überbleibsel" unwiderbringlich verschwinden.
    der lauf der dinge!

    lg, martin
  • E. W. R. 20/05/2010 14:04

    Lieber Werner, das "Eklige" zu fotografieren bedarf immer besonderer Überwindung. Allerdings ist hier ja nur etwas zu sehen, was das Resultat eines natürlichen Prozesses darstellt, der ja etwa auch bei der Kompostierung abläuft. Das Eklige ist eher, dass es Leute gibt, die eine Speise sechs Wochen lang verderben lassen. Eckhard
  • † liesel47 15/05/2010 7:50

    So richtig gesund sieht das aber nicht mehr aus, lieber Werner! Schönes Wochenende von Liesel
  • Marina Luise 14/05/2010 19:52

    Man kann auch 'ekligen' Motiven immer eine ästhetische Seite abgewinnen - zumindest auf Fotos! ;)
  • Heinz Schikora 13/05/2010 19:12

    Na ich glaube da machen selbst hungrige Mäuse einen großen Bogen drum.
    sieht ja recht haarig aus das Ganze.
    Gruß, Heinz
  • Willi Thiel 13/05/2010 11:43

    ich sehe jetzt nochmals hier rein
    stelle fest es krabbelt nicht weg
    dann sinds only nur schimmelpilze
    die ein gemütliches zu hause gefunden haben....
    g willi
  • Elsbeth Feustel 13/05/2010 10:57

    ....oder doch erst am darauffolgenden Sonntag als du die Brötchen in den Ofen schieben wolltest ;-)....eben lange danach...
  • Elsbeth Feustel 13/05/2010 10:53

    Werner, es ist vollkommen überflüsig mit dem Zeigefinger auf den weißen Winterpelz der Ex-Speisen zu zeigen. Deutlicher wäre es gewesen den Zeigefinger plus Daumen zum Nase zukneifen zu nehmen und damit die Umwandlung von Ekel in Humor perfekt zu machen, wobei der Humor dann natürlich auf meiner Seite bei Betrachtung deines Gesichtsausdruckes liegen würde.
    Ekelig ist glaube ich nur die das braune Etwas unter dem Pilz, der Pilz in einer schönen Makro-Detailaufnahme würde bestimmt seine eigene Schönheit zeigen. Dieses stellenweise "ReinWeiß" hat glaube ich aber nichts mehr mehr mit der symbolischen Bedeutung der Farbe Weiß, zu tun: Unschuldig, sauber, gut, hier versagt vielleicht die Natur mit einer abschreckenden Signalfarbe oder es sind wirklich die guten Pilze auf die der Mikrobiologe -wie bereits schon erwähnt- gewartet hat...
    Ich möchte zusätzlich noch spekulieren, dass deine Textbeschreibung mit der vielen Nebenarbeit hier nicht zutrifft: Sonntagabend kam dein Besuch, es wurde mehr getrunken als gegessen, deshalb auch noch Rest in der Auflaufpfanne die einfach wieder in den Ofen geschoben wurde. Montagabend warst du noch zu geschafft vom Sonntag, am Dienstag nach der Arbeit noch zum Sport, Mittwoch war ein wichtiges Treffen, Donnerstag Bandprobe, Freitag zu geschafft von der Arbeitswoche und zu faul zum Aufräumen und als du dir dann am Samstag eine Pizza in den Ofen schieben wolltest kam dir der Sonntagabend entgegen....
    Ich wünsche dir noch einen schönen Feiertag, lass dich bekochen ;-)
    LG Elsbeth
  • Willi Thiel 12/05/2010 23:47

    eine schöne zucht von pilzen sporen etc
    der biologe würd sich jetzt freuen....
    mag der marder das nicht ???
    versuchs mal
    hg willi
  • Brigitte Specht 12/05/2010 22:53

    .
    Neues Rezept:
    .. Frikadellen mit Sahnehäubchen...!
    L.G.Brigitte
  • Adrena Lin 12/05/2010 19:52

    Wie viele Organismen wir wohl auf diesem Bild sehen....:-)))...?

    Aber Deine Story ist mal wieder ein wahrer Leckerbissen !
    Lieben Gruß
    Andrea
  • Clara Hase 12/05/2010 19:25

    der lange vorspann redet sich mit Putzorgien heraus, die eigentlich wohl eher Orgien anderer Natur waren.
    Ekelig, ja, so ein Flaum vergessener Lasange - die Nasen sollten mal überprüft werden, oder das Gebäude häufiger betreten... dat stinkt doch auch.
    :-)
  • B.K-K 12/05/2010 17:59

    Lieber Werner ...

    was soll ich dazu sagen? - einfach super, Deine Reaktion - danke - :-)))

    vielleicht sind diese Teile ja auch inzwischen ausgegangen, so daß ein Lieferungsengpaß besteht? - *smile - denn ohne Schawamm wäre das Leben zu hart - gg - er würde vermißt als Wurfgeschoß, als flexible Handdusche für die kleine Abkühlung so zwischendurch bis hin zur ursprünglichen Bestimmung, eben Fehler an der Tafel einfach wegzuwischen, naß oder auch trocken, je nach dem wie groß der ästhetische Anspruch des Lehrers oder des Lernenden ...
    ich hoffe, Du hast noch einen Vorrat dieser besonderen Spezie zu Hause, daß nie Dein Ärmel oder sonstige Lappen*) diese Aufgabe eines echten und schönen, meist orangefarbenen Schawamms übernehmen müssen - ;-)))

    herzlich
    Brigitte

    PS.*) - äh - ich dachte dabei an Putzlappen, bitteschön! - *smile
  • † Foto-Volker 12/05/2010 17:26

    Ich gehe davon aus, dass es kein Edel-, sondern Ekelschimmel aus einem Junggesellenkühlschrank ist.
    VG Volker