Sabine Streckies 01


Premium (World), Offenbach am Main und Weilrod im Weiltal

Kranich-Tänzer

Die einen sagen, für die Kranichbeobachtung sei es Mitte September in Nordwestmecklenburg noch ein wenig zu früh. Ich sage: weniger sind mehr und man hat dann auch nicht den Ärger mit all den vielen angeschnittenen Vögeln ; + )
Anlässlich meines Urlaubs hatte ich jedenfalls mehr als genug Kraniche zu bewundern – vorwiegend in den für das Fotografieren nicht so sehr geeigneten späten Abendstunden. Die Rauscherei bei hohen ISO-Werten stört mich nicht, oft aber waren die Entfernungen zum Motiv (zu Fuß oder mit dem Auto) ein ziemliches Problem für wenigstens einigermaßen scharfe Bilder. Klar war auch, dass ich sofort zurück ging, zeigten Grus grus nur die geringste Beunruhigung – für Flugaufnahmen am Tag gibt es weitaus bessere Orte in Nordvorpommern.
Bei Aufnahmen wie dieser kurz vor Sonnenuntergang beobachtete ich immer wieder „Kranichtänze“, die ich eigentlich eher im Frühjahr vermutet hätte. Balzen die Kraniche wirklich schon jetzt, kurz vor dem Abflug in den Süden, wo sie überwintern? Oder sind diese „Tänze“ ein Teil des normalen Verhaltens? Vielleicht kann ja jemand hierzu etwas schreiben.
An diesem Foto hat mir übrigens besonders gut der stehende Kranich gefallen. Obwohl er stark an diese unsägliche, aber kuschelig warme graue Herrenunterwäsche (auch für Naturfotografinnen im Winter bestens geeignet) erinnert, glänzte er (oder sie?) noch bei einbrechender Dunkelheit mit unerschütterlichem Selbstbewusstsein.
Nikon D300, Nikkor AF S 2.8/300 VR, Blende 5.6 bei 1/320stel Sekunden, ISO 1600, Belichtungskorrektur minus 1, Konverter 1.4 (also insgesamt 420 mm), Bildstabilisator eingeschaltet, aus dem Auto aus der Hand, 80 % Ausschnitt.

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