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Kampf ums Überleben

Kampf ums Überleben

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Hansi vom Hinterhof


Free Account, Brandenburg

Kampf ums Überleben

Bislang ging ich davon aus, dass die Rote Waldameise nur die Kadaver unserer Bienen beseitigt - was leider nicht stimmt. Tatsächlich begann heute eine Invasion auf unseren Bienenstock, deren Ausgang ich sehr genau im Auge behalten -und ggf. eingreifen- werde.

Die Waldameisen griffen jede Biene an, die statt am Stock irgendwo drumherum landete und attackierten diese. Sie packten die Bienen am Genick und zerrten sie ganz offenbar zu Sammelpunkten, an denen weitere Ameisen lauerten und sich dann kollektiv über das Opfer hermachten. Meine Vermutung ist, dass sie die Bienenopfer zerlegen und dann in kleineren Stücken transportieren - auf dem Weg zum Ameisenhaufen (ca. 50-70m) fanden sich jedenfalls keine ganzen Bienen mehr.

So krass der Größenunterschied auch ist, eine einzige Ameise zieht mühelos eine sich wehrende(!) Biene durch die Gegend, über Stock und Stein.

Das vorliegende Exemplar war zwar offensichtlich geschwächt, aber trotzdem wehrhaft. Sie setzte erstaunlicherweise auf "Ringkampf", nutzte ihren Stachel aber gar nicht. Vielleicht wusste sie, dass das bei den kleinen Ameisen schlicht nichts bringen würde, schon von der Trefferfläche gesehen. Gegen den Zangenbiss der Ameise in den Nacken hatte die Biene keine Chance und wurde bis zum Überfallplatz gezerrt, wo sie durch eine ganze Horde im wahrsten Sinne des Wortes getötet wurde.

Ich hoffe sehr, dass dies nicht der Anfang eines unschönen Kampfes um unsere Bienenstöcke wird. Die Ameisen erscheinen gnadenlos und zahlenmäßig bei Weitem überlegen. Wenn diese den Stock direkt überfallen, wo in Sachen Brut und Honig Eiweiß -und Zuckernahrung in rauen Mengen warrten, werde ich eingreifen müssen.

Comments 4

  • JoPucki 23/04/2014 13:41

    Ich dachte immer, außer dem Menschen gibt es auf
    der Erde keine Art, die grundlos und gnadenlos auf
    andere Wesen Jagd machen. Ameisen, vor allem in
    den Tropen, kommen dem aber ziemlich nahe. Ob-
    wohl es in der Natur die Begriffe ,,Gnade" oder ,,Gna-
    denlos" nicht gibt. Da viele Wissenschaftler nicht das
    Handeln einer einzelnen Ameise ,,bewerten", sondern
    ein Ameisenvolk als einen einzigen Organismus an-
    sehen, wird es auch bei solchen Geschehnissen ei-
    nen Grund geben. Aber damit kenne ich mich zu we-
    nig bis gar nicht aus. Danke auch für Deine Info ges-
    tern zum Verhalten beim fotografieren an einem Bie-
    nenstock, die Du unter ein Foto von Jackie S. ge-
    schrieben hast.
    Gruß Joachim.
  • polycera 22/04/2014 23:15

    Tolle "Story" aber auch eine wunderbare Aufnahme mit überzeugender Schärfe.
    Wie immer ein rundes Paket auch für den Leser.
    Ich drücke die Daumen, dass dein Bienenstock nicht wirklich gefährdet ist.
  • F. Marquard 22/04/2014 13:49

    Gelungenes Dokument, wobei deine aufmerksame Beobachtung dem Bild nochmal eine richtig interessante Geschichte geben. Bienen können sich ja zwar wehren, nur die Gelenkigsten sind sie dabei ja nicht, müssen höchstens noch aufpassen, das sie sich nicht selber (er)stechen.
    Kann man nur hoffen, das dieses keine Ausmaße annimmt.

    VG Frank
  • Janina2002 22/04/2014 11:28

    Super Bild mit toller Schärfe!
    Gefällt mir!

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Folders Makrofotos
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Exif

Camera Canon EOS 5D Mark II
Lens Tamron SP AF 180mm f/3.5 Di Macro
Aperture 16
Exposure time 1/200
Focus length 180.0 mm
ISO 100