Renate Wagner


Premium (Basic), Mittelfranken

Ich...

*

Wie wenig nütze bin ich,
ich hebe den Finger und hinterlasse
nicht den kleinsten Strich
in der Luft.

Die Zeit verwischt mein Gesicht,
sie hat schon begonnen.
Hinter meinen Schritten im Staub
wäscht Regen die Strasse blank
wie eine Hausfrau.

Ich war hier.
Ich gehe vorüber
ohne Spur.
Die Ulmen am Weg
winken mir zu wie ich komme,
grün blau goldener Gruß,
und vergessen mich
eh ich vorüber bin.

Ich gehe vorüber –
aber ich lasse vielleicht
den kleinen Ton meiner Stimme,
mein Lachen und meine Tränen
und auch den Gruß der Bäume im Abend
auf einem Stückchen Papier.

Und im Vorbeigehen,
ganz absichtslos,
zünde ich die eine oder andere
Laterne an
in den Herzen am Wegrand.
Hilde Domin

Comments 29

  • erich w. 12/05/2009 19:05

    leicht wie eine feder..
    aber wie schön ist sie
    lg.e
  • Domenico Cosenza 12/05/2009 6:54

    Valori tonali stupendi che conferiscono leggerezza e tanta delicatezza a un soggetto semplice: sublimandolo.
    Vivissimi e sinceri complimenti. Ciao, Domenico
  • Lothar W. 11/05/2009 12:55

    Sehr schön in Szene gesetzt!!!!!
    Die Tonalität des Bildes gefällt mir sehr gut.

    LG - Lothar
  • Lisbeth Boris H. 09/05/2009 20:45

    Paßt superschön zusammen, dein Foto und die Worte!
    Das Foto ist klasse!
    LG, Lisbeth
  • Der Kitschknipser 09/05/2009 11:54

    Sehr schöne... tolles Motiv und feine Grauwerte. :)
  • Don Fröhlich 09/05/2009 8:47

    Man hinterlässt so viel in den Herzen der Menschen, nur darauf kommt es an. Ein schönes Bild für nützliche Gedanken:-)
    LG Don
  • MoniE. 08/05/2009 21:53

    sehr fein und gefühlvoll, renate!!
    die kombination bild und wort ist sehr sensibel gewählt!!!
    lieben gruß an dich
    moni
  • Floria Karlinger 08/05/2009 20:09

    das Gedicht mit dieser leichten, zarten Feder ist auch für mich ein Geschenk! Danke!
    L.G. Floria
  • Harald Bogner 08/05/2009 18:00

    Bild und Text - wie füreinander gemacht. Fein
  • Alfred Gschweng 08/05/2009 1:21

    Die verlorene Feder, eigentlich eher ein Symbol für das überflüssige Gewordene, für das vom Winde verweht sein, für die Vergänglichkeit.
    Durch dein wunderbares Foto erhält sie aber plötzlich in einem ganz anderen Zusammenhang Bedeutung.
    "Wesentlich werden" ist nicht planbar, das drückt auch das Gedicht von Hilde Domin sehr schön aus. Vielleicht sind es gerade die scheinbar nebensächlichen, absichtslos geschehenen Dinge, die von unserem Leben einmal bleiben werden.

    LG von Alfred
  • Uschi Pechloff 07/05/2009 22:57

    Das Bild - ein Hauch und sehr poetisch, auch ohne Verse. LG Uschi
  • Uwe Schüssler 07/05/2009 22:45

    Federn sind wahre Wunderwerke, bei aller Leichigkeit viel fester und stabiler als sie scheinen. Selbst wenn sie arg zerzaust sind werden sie wieder heil wenn man vorsichtig mit den Fingern die einzelnen Fasern entlang streicht.

    Ob wir eine Spur hinterlassen hängt sehr von uns ab, ob wir das wollen, wie wir durch's Leben gehen und wie fest wir auftreten ;-)

    Grüße, Uwe
  • Renate Wagner 07/05/2009 22:31

    @alle: danke euch!
    und: das bild steht unter der sektion ZUFRIEDENHEIT ;-)))
    @helmut: danke dir für deine so liebevollen gedanken ;-)
    @janette: freut mich total!
    @ditta: ;-))))
  • creARTiv 07/05/2009 21:26

    klasse in sw plus tonung,
    sieht fast wie im unterwasser aus :-))
    lg jörg
  • MarlenD. 07/05/2009 21:17

    wie anrührend schön...Renate...
    diese zarte, dahingeflogene Feder..
    die mit dem Gedicht für mich jetzt nur noch poetisch schön gesehen werden kann..
    welch eine Kraft hat hier das Wort und was für Gefühle verbindet man dann beim Ansehen deines Bildes...

    herzlich Marlen