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Hamer Mann (Hüter des Feuers)

Hamer Mann (Hüter des Feuers)

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Sylvia M.


Free Account, Austria

Hamer Mann (Hüter des Feuers)

Männer und Frauen sind bei den Hamer für ihre Lehm-Frisuren bekannt. Frauen lieben dicke, gebutterte rötlichbraune Lehmzöpfe, die Männer kunstvolle Lehmhauben. Die Ohrringe beim Mann geben Auskunft über die Anzahl seiner Ehefrauen. Interessant ist, dass es bei diesem Volk keine Worte für "Sünde", "Schande" oder " Ehre" gibt, ebensowenig für "gut" und "böse". Dafür gibt es das schöne Wort "barjo". Was es genau bedeutet lässt sich schwer erklären. "Barjo" steht für ein glückliches Leben. Mit "barjo" wird der Mann die richtige Frau finden und gesunde Nachkommen haben. Ohne "barjo" versinkt das Universum im Chaos. Die Stadt Turmi ist der zentrale Siedlungsort der Hamer, die ihre einfachen Hütten im flachen Grasland um die Stadt herum aufgebaut haben. Hamer sind Hirten und Ackerbauern. Die Mädchen und Frauen dieses Volkes werden für ihre besondere Schönheit gerühmt. Ähnlich wie die Benna tragen sie farbenprächtige Stirnbänder, Ketten aus Kaurimuscheln und wunderschön gearbeitete Tops aus weichem Ziegenleder. Eine alte Legende dieses Volkes besagt, dass es Hamer waren, die das erste Feuer entzündeten. Sein Licht lockte die vielen Völker an den Omo Fluss, und alle schworen ihnen Gehorsam und Respekt. Das Feuer hat bis heute eine große Symbolkraft bei den Hamer: Stirbt ein Mensch, dann wird das Feuer im Lager gelöscht und unter Segenssprüchen neu entzündet. Nach der Ernte werden die Stoppelfelder in Brand gesteckt, damit die Asche ihre Kraft der Erde zurückgeben kann; und ein Mann voller Tatendrang und Energie wird als "Mensch, der Feuer in sich trägt" bezeichnet.
Die Hauptnahrung der Hamer ist frisches Rinderblut. Mit einem Pfeil wird eine Vene am Hals des Rindes geöffnet, das warme Blut schießt in den Holzkübel und wird dann lauwarm getrunken. Das Rind darf danach weiterleben, Hamer schlachten ihre Rinder sehr ungern und essen sehr wenig Fleisch.

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