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Genovevaburg in Mayen

Genovevaburg in Mayen

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Ruth Hutsteiner


Premium (World), MYK

Genovevaburg in Mayen

Hoch über Mayen thront die Genovevaburg als Zeichen einer wehrhaften Vergangenheit.
Im Jahr 1280 ließ Heinrich von Finstingen, der Trierer Erzbischof, die mächtige spätgotische Burg auf der Felskuppe des "Kleinen Simmer" erbauen.
400 Jahre blieb die Festung unversehrt, bis 1689 französische Truppen die Stadt besetzten. Sie plünderten und brannten Burg und Stadt fast bis auf die Grundmauern nieder.
1700 begann der Wiederaufbau unter Kurfürst Johann Hugo von Orsbeck, der seinen Hofbaumeister Ravensteyn beauftragte, die Burg im neuen barocken Baustil instand zu setzen.
Durch französische Revolutionstruppen besetzt, gehörte das Rheinland Ende des 18. Jhd. zum Departement "Rhin et Moselle" - die französische Verwaltung drückte auch der Stadt und dem Umland ihren Stempel auf. Die Säkularisierung nach den Maximen der französischen Revolution trat in den ersten Jahren des 19. Jhd. in Kraft. Am 8. August 1803 wurde die Genovevaburg vom damaligen Pächter für 8.100 Francs ersteigert. Amtshaus und Ostturm fielen als Steinbruch für Baumaterial dem Abriss anheim und 1815 wurden auch die Wirtschaftsgebäude des oberen Burghofes abgerissen.
Bereits 1830 wurde jedoch wieder mit der schrittweisen Wiederherstellung der Burganlage begonnen.
1902 wurde durch einen katastrophalen Brand die Wirtschaftgebäude des unteren Burghofes und der Bergfried stark in Mitleidenschaft gezogen: seither fehlt dem Goloturm sein schiefergedecktes Dach, die "Welsche Haube" .
1918 kaufte der Dipl.-Ing. Arend Scholten die Burg und ließ sie in ihrer jetzigen Form vom Regierungsbaumeister Stahl zu einem repräsentativen Wohnsitz umbauen. Durch den rührigen Mäzen Scholten fand in den 20er Jahren erstmals auch das Eifelmuseum/Eifelvereinsmuseum seine Heimstatt in der Genovevaburg.
1938 wurde die Stadt dann Eigentümerin der gesamten Burganlage. Im 2. Weltkrieg wurde die Burg im Bereich des unteren Burghofes und des Marstallgebäudes durch einen Bombentreffer zerstört.
Der dann folgende Wiederaufbau und die Renovierung der Burg dauerten bis 1984 an.
Seit 1989 wird das neue Eifelmuseum zu einem modernen Themenmuseum umstrukturiert. 2003 konnten die ersten beiden fertig gestellten Abteilungen "Deutsches Schieferbergwerk" und "Geologie der Eifel" der Öffentlichkeit übergeben werden.
Ab 2005 werden die drei Etagen des Marstallgebäudes museal eingerichtet. Die Themen der neuen Ausstellungsbereiche sind: "Die Naturlandschaft Eifel", "Das Werden der Kulturlandschaft: leben & arbeiten in der Eifel", "Glauben & Aberglauben".
Im Innenhof der Burg finden seit vielen Jahren von Juni bis August die "Burgfestspiele Mayen" statt, ein Freilichttheater der Extraklasse. Wechselnde Kulissen bieten die verschiedenen Aussenseiten des Hofes. Ob Amtshaus, Wehrgang oder zu Füßen des ca. 37 m hohen Goloturms - die Burg liefert für viele klassischen und moderne Stücke ein einzigartiges Ambiente.
Vom Burgfrieden an der Herz-Jesu-Kirche aus führt eine Wendeltreppe, die in die alte Mayener Stadtmauer eingebaut wurde, über den Wehrgang zum Rosengarten und zur Genovevaburg hinauf..
http://www.mayen.de/

Comments 5

  • Rike L 23/01/2007 17:51

    schönes Foto mit dem passenden Text - Geschichte kann auch Spaß machen.
    Da werde ich sicher auch mal hinfahren.
    lg Ulrike
  • Ruth Hutsteiner 13/08/2006 23:04

    @Hermann: Danke für Deine Anmerkung.
    Die Flagge auf dem Turm ist rot-weiß-grün. Das sind die Farben der Stadtflagge von Mayen.
    Gruß
    Ruth
  • Hermann Neu 13/08/2006 22:28

    sehr gute beschreibung,finde ich gut.
    hab aber eine kleine frage,warum die flagge von luxenburg-
    niederlande auf dem turm ?
    lg.hermann
  • J. Und J. Mehwald 07/06/2006 18:58

    Schönes Gebäude, gut, dass es mit dem Museum und den Burgfestspielen der breiten Öffentlichkeit zugänglich ist.
    Gruß Jutta.
  • Max H. 06/06/2006 0:09

    nett gemacht, Frau Hufsteiner...
    Grüße, Max