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Gedenkstättenwagen .. unendlich

Gedenkstättenwagen .. unendlich

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Laufmann-ml194


Premium (World), aus Unentschiedenheit

Gedenkstättenwagen .. unendlich

Gedenkstättenwagen
Gedenkstättenwagen
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Gedenkstättenwagen - Transportanweisung
Gedenkstättenwagen - Transportanweisung
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Gedenkstättenwagen ..
Gedenkstättenwagen ..
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... geht der Blick über den Puffer des Gedenkstättenwagens in die Ebene bei Baldham.
Eine Situation, die gegen Kriegsende 1945 für so viele Transportzüge mit KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern typisch gewesen sein muss, wenn die Mannschaften in den Wirren und mit dem Vorrücken der allierten Kräfte solche Züge mitten auf freier Strecke aufgegeben haben.


Dieser Puffer eines Güterwagens, welcher entlang der Vaterstettener Straße zwischen zwei Ortsteilen von Vaterstetten am Rand eines Radweges steht, ragt in die trostlose Weite.
Es handelt sich um einen Gedenkstättenwagen, der daran erinnern soll, dass zwischen 1944 und 1945 unter menschenverachtenden Bedingungen durch holländische Zwangsarbeiter eine Umgebungsbahn von Zorneding über Feldkirchen nach Daglfing gebaut wurde, die nie in Betrieb ging.

Den Denkmalstandort erreicht man meiner eigenen Erfahrung am besten, wenn man sich an den Reitsberger-Hof, Baldhamer Straße 99, und die große Sportanlage mit den Flutlichtmasten orientiert.

Auch wenn der Wagen von der exakten Bauzeit nicht zutreffend ist (die ersten dieses Types sind meiner Recherche nach im Rahmen des ERP-Programms, also ab 1948 produziert worden), halte ich persönlich ihn als Gedenken-Träger für sehr gut geeignet.
Für mich repräsentiert der Wagen symbolisch den Fortgang und die Runderneuerung so mancher Karriere aus der tausendjährigen Zeit in der Bundersrepublik in den Aufbaujahren aber auch die Brücke zu meiner, unseren Generation.

Aufnahme vom 25.12.2013

Zum Nachlesen:
http://www.eisenbahnfreunde-vaterstetten.de/aktuelles.html
http://www.wochenanzeiger.de/article/135937.html


Und im Kontext dazu noch ein paar zeitliche Eck-Daten:

01.09.1939 und 01.10.1939 Beginn Zweiter Weltkrieg und Beginn der Zwangsarbeit (zunächst Polen)
20.01.1942 Wannseekonferenz
27.01.1944 Leningrad-Belagerung durch die Wehrmacht endet, fast 1 Mio. Zivilisten erfroren und verhungert
27.01.1945 Befreiung KZ Auschwitz
04.02.1945 Beginn Konferenz von Jalta (legte Nachkriegsordnung fest)
29.04.1945 Befreiung KZ Dachau
08.05.1945 Ende Zweiter Weltkrieg
20.11.1945 Beginn der ersten Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse (u.a. auch Gegenstand Zwangsarbeit)

Für mich gehört in diesem Zusammenhang auch Julius Dorpmüller als ambivalente Führungsperson der Reichsbahn erwähnt, der ab 02.07.1937 Reichsverkehrsminister war (geboren 24.07.1869, gestorben 05.07.1945).
In seine Amtszeit fiel die Befassung der Reichsbahn mit den logistischen Transportlösungen die sowohl mit der Kriegführung, der Judendeportation aber auch mit dem Massen-Zwangsarbeitertransport zusammenhingen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Dorpm%C3%BCller

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