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Marianne Kestler


Premium (Pro), Neu-Isenburg

Experiment

Keine Angst: Hier kommt kein neues Profilfoto – im Gegentum! Ich habe mich versuchshalber mal einen Tag lang mit Kopftuch in meinem gewohnten Umfeld bewegt. Die Ergebnisse sind erstaunlich bis frappierend. Erkannt wirst du zunächst nirgendwo. In „meinem“ Rewe wurde ich angemotzt, dass ich mich „vordrängeln“ würde, obwohl ich brav in der Schlange stand. In der Apotheke fragte man mich, ob das Medikament für mich sei (es ging um eine Schachtel Hustenbonbons). Bei C&A begleitete mich die Security bis zur Umkleidekabine – ich wollte BHs anprobieren. Sie haben die Stückzahl vorher und hinterher strikt kontrolliert. Ich habe am Ende keinen BH gekauft (sondern hatte eher Probleme, meine Kopfbedeckung wieder zu richten)! Ganz schlimm war's im Tabakladen, wo ich meine Stange Pall Mall kaufen wollte. Das haben die gar nicht nachvollziehen können und hätten beinahe eine Stammkundin verloren, wenn ich nicht meinen Schleier gelüftet hätte…

Fazit: Ladies, macht doch mal die „Integrationsprobe“. Ungeschminkt mit Kopftuch und komplett körperbedeckender Kleidung zum Bäcker um die Ecke… In dieser Jahreszeit mit ihren Temperaturen dürfte das ja kein Problem sein. Aber stellt Euch vor, dass diese Frauen auch bei 36 °C komplett bedeckt unterwegs sind. Für uns ist es ein Spiel. Für die Frauen Existenz. Wir verlangen Integrationsbereitschaft. Wenn das funktionieren soll, müssen auch wir mal über den Tellerrand gucken und versuchen, uns in die Lage der vor Krieg und Terror geflohenen Menschen mit ihrer Weltanschauung zu versetzen – und zwar _BEVOR_ wir sie verurteilen!

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