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Einhornpflanze (Ibicella lutea)

Einhornpflanze (Ibicella lutea)

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Thomas Ripplinger


Premium (World), Saarland

Einhornpflanze (Ibicella lutea)

Ibicella lutea ist die einzige Pflanzenart der monotypischen Gattung Ibicella innerhalb der Familie der Gemsenhorngewächse (Martyniaceae). Ein deutscher Trivialname ist „Teufelskralle“. Sie kommt in der Neuen Welt vor.

Untersuchungen zur möglichen Karnivorie.
Bereits der Botaniker William James Beal beobachtete 1875, wie unzählige, winzige Insekten an der Pflanze kleben blieben und dass ihre Chitinpanzer nach wenigen Tagen trocken und leer wirkten. Später beobachtete er, dass winzige Fleischstücke, die er an die drüsenbestückten Stellen heftete, scheinbar „verschwanden“. Diese Erfahrungen führten ihn zu dem Schluss, dass die Pflanze carnivor sein müsse. 1916 experimentierte die italienische Botanikerin E. Mameli ebenfalls mit Ibicella. Auch sie machte ähnliche Beobachtungen, als sie winzige Stücke hartgekochten Eiweißes an die Drüsen heftete. Die Eistückchen lösten sich auf und wurden augenscheinlich von der Pflanze resorbiert. 1999 studierten die Forscher Paul Zachary Myers und C. Wallace et al. unabhängig voneinander eine mögliche Enzymproduktion der Drüsen an Ibicella lutea.
Der Test bestand in der Verwendung eines unbenutzten Schwarz-Weiß-Filmstreifens, dieser wurde mit der gelatinierten Seite des Films auf eine bestimmte Stelle der Pflanze, welche zuvor mit eingeweichter Hefe oder Rinderalbumin „stimuliert“ wurde, aufgelegt und für einige Zeit liegen gelassen. Im Falle einer pflanzeneigenen Enzymproduktion wäre die Gelatineschicht des Filmstreifens beschädigt worden. Die Beschädigungen sind nach Entwickeln des Films als konturlose, helle Areale erkennbar. Nach anfänglichen Problemen, die durch von den drüsenlosen Haaren verursachten Kratzer auf dem Teststreifen aufgetreten waren, kamen beide Forscher schließlich zu dem Ergebnis, dass die Pflanze keine eigenen Enzyme produziert. Ibicella lutea wird daher als präkarnivor eingestuft.
Ibicella lutea wird unter anderem wegen ihrer Samenkapseln kultiviert, die zu Dekorationszwecken getrocknet und in Gestecken eingearbeitet werden. Sie wird aber auch in Gärten zwischen Melonen und Tomaten angepflanzt, da sie Schädlinge wie die Weiße Fliege wegfängt. In den Südstaaten Amerikas gelten in Essig eingelegte, halbreife Früchte von Ibicella lutea (aber auch solche der Gattung Proboscidea) als Delikatesse.
Ibicella lutea stammt ursprünglich aus Brasilien, wurde aber in den US-Bundesstaaten Mexiko, Kalifornien und Arizona eingebürgert. Sie wächst in offenen, sonnigen Trockenregionen. (Wikipedia & Hortipedia)
Foto vom 10.08.2012
IHJ_7087

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Folders Pflanzen
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Exif

Camera Canon EOS 5D Mark III
Lens Canon EF 100mm f/2.8L Macro IS USM
Aperture 7.1
Exposure time 1/800
Focus length 100.0 mm
ISO 640