ein paar Worte Wissenschaft

ein paar Worte Wissenschaft

Ist meine Panoramakamera nur Spielzeug...oder doch mehr? Als Vegetationskundler bin ich seit Jahrzehnten auch Ingenieurbiologe. Hier stehe ich an einem Marschenfluss mit einer Versuchsanlage, wo es darum ging, die Erosion an den Ufern zu stoppen. Die Kamera zeigt sehr gut den Aufbau. Hinter einer Pfahlreihe (unter Wasser) wurden Schwimmkörper positioniert, fixiert und bepflanzt. Sie schwimmen mit dem Wasserstand auf und ab. Dahinter ist ein Freiwasserbereich und dann kommt die Uferböschung, die ich mit diversen Röhricht- und Riedarten bepflanzen ließ. Das ist sechs Jahre her und das Ziel wurde erreicht. Der Uferbewuchs stabilisiert die Böschung und wächst teilweise ins Freiwasser, wird dann die Sedimente (hoffentlich) einfangen und mit Wurzeln fixieren. Der Schwimmkörper hält den problematischen Wellenschlag ab. Diesen kann man sogar ganz unten im Bild gut sehen (vergleiche die glatte Wasseroberfläche auf der anderen Seite des Schwimmkörpers). Auf dem Schwimmkörper wurden auch Bepflanzungen getätigt. Die robusteste Art war die Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus, grüne Stängel). Auf dem Schwimmkörper sitzen oft Enten, 5 Meter rechts von mir saß im Röhricht eine brütende Stockente auf den Eiern. Die Panoramakamera auf der 5m-ausfahrbaren Carbonstange erlaubt mir Einblicke von oben (Hochstativ), noch flexibler als die Drohne. Nach Abschluss meiner Kontrollen schaue ich aus Eigeninteresse dennoch jährlich vorbei und prüfe, ob das "System" den Winter überstanden hat.