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Ein "Glaspilz" (1)

Ein "Glaspilz" (1)

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klaustrumm


Premium (World), Niederelbert

Ein "Glaspilz" (1)

Erstmals in diesem Jahr entdeckte ich diesen Pilz. Obwohl er außerordentlich klein ist (ca. 5mm Höhe) fiel er mir durch seine strahlend weiße Farbe auf. Bei genauerem Hinsehen stellt man fest, dass er eine gelatinöse Konsistenz hat, ähnlich wie manche Schleimpilze (Ceratiomyxa) und zudem glasig transparent ist. Bei der Bestimmung tue ich mir etwas schwer. Meine Vermutung geht in die Richtung Feinhaariger Scheinhelmling (Hemimycena mauretanica). Weiß es jemand genauer?

Comments 2

klaustrumm wishes constructive feedback for this photo. Please help by giving tips on image composition, technique, imagery, etc. (always be friendly and respectful)
  • MykoPeter 04/09/2020 12:10

    Pilze aus diesem Verwandtschaftskreis lassen sich grundsätzlich nur mikroskopisch bestimmen. Die den Scheinhelmlingen sehr ähnliche (und recht häufige) Delicatula integrella lässt sich im Mikroskop sofort daran erkennen, dass ihre Sporen mit Melzer's Reagenz (Jodkaliumjodid) amyloid sind, also bläulich-schwärzlich verfärben. Diese Reaktion fehlt allen Hemimycena-Arten. Sofern es sich eindeutig um eine Hemimycena-Art handelt, müssen Sporengröße und -form festgestellt und ggf. haarähnliche Elemente (Cystiden) an der Lamellenschneide, dem Hut und dem Stiel beurteilt werden. Die beobachteten Merkmale müssen dann mit den Angaben in der Fachliteratur abgeglichen werden. Wichtig ist auch das Substrat, auf dem die Pilze wuchsen.
    Klingt etwas mühsam, aber eine seriöse Bestimmung ist anders nicht möglich. Wenn man dies nicht leisten will oder kann, muss man's eben bei einem etwas fraglichen Namen bewenden lassen und sich einfach über das gelungene Bild freuen!
    Viele Grüße - Peter
    • klaustrumm 06/09/2020 11:24

      Vielen Dank für den ausführlichen und wissenschaftlich fundierten Kommentar. Den abgebildeten Pilz habe ich auf der Suche nach Schleimpilzen erstmals entdeckt und war begeistert von seinem glasig, transparenten Fruchtkörper. Aber wie so oft in der Biologie sind ad hoc Bestimmungen mit einer hohen Fehlerquote belastet. Für eine exakte Bestimmung wie beschrieben fehlt mir leider die Ausrüstung. So muss es wohl bei einer Annahme, versehen mit einem Fragezeichen bleiben. Bei dem Substrat handelt es sich um stark vermodertes Laubholz. Viele Grüße Klaus