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...der Höhepunkt....und höchste Punkt

...der Höhepunkt....und höchste Punkt

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Peter Bemsel


Premium (World), Innsbruck

...der Höhepunkt....und höchste Punkt

Raschötzer Kreuz, St. Ulrich Grödental

Das Gröden ist auch berühmt durch seine rund 300 Jahre alte Holzschnitzkunst, wie man auch an diesem Beispiel sehen kann

Comments 18

  • Werner Rieder 24/10/2006 22:44


    Lieber Peter,
    Ich weiss dass mein Erlöser lebt!
    Herzliche Grüsse Werner
  • † Richard der Loewe 09/06/2006 15:55

    Selten schönes monochromes Bild mit feinsten Abstufungen. Das relativ "Mittige" wird durch die Wolke rechts oben genau richtig neutralisiert.
  • Ferdinand Kargl 03/06/2006 22:45

    Sehr schöne, beeindruckende Aufnahme!
    mfg
    Ferdl
  • Franz Dittlbacher 03/06/2006 22:25

    Ein starkes Bild in Bezug auf Motiv und Gestaltung.
    Schöne Grüße, Franz
  • Br. Theophilos 03/06/2006 22:13

    Danke Peter, für Deine ausführliche Erläuterung. Stark wie Du das eigentlich verrückte der Gotteserlösung herausstellst.
    Liebe Grüße
    Br. Theophilos
  • Harry E 03/06/2006 10:46

    Das ist echt mal ein wirklich schönes Gipfelkreuz. Wirkt ganz stark mit diesem Blick nach oben. Auch gut in s/w.
    lg, Harry
  • The Troublshooter 03/06/2006 8:16

    berührend und grausam!

    (mit entsetzen habe ich eure erläuterungen gelesen)
  • Sylvia M. 02/06/2006 21:17

    Lieber Peter, mit Interesse habe ich deinen hochinteressanten Text gelesen. Vielen Dank dafür.
    Ich kann und werde NIE verstehen, was Menschen - Menschen antun.
    LG Sylvia
  • Peter Bemsel 02/06/2006 21:07

    @ Hallo Sylvia danke für Deine Anmerkung, die ich noch etwas ergänzen möchte.

    Wie war das denn damals, wenn einer gekreuzigt wurde?
    Es begann mit dem Urteilsspruch : "ibis at krokem" = du gehst ans Kreuz! Es gab keine Worte, die im Altertum so gefürchtet waren, wie diese drei; denn die Kreuzigung war die grausamste Hinrichtung der damaligen Zeit.
    In einer Demokratie dürfen keine öffentliche Strafen vollstreckt werden, weil sie nicht gedacht sind zur Volksbelustigung oder als Schauspiel. - Doch gerade das wurde bei der öffentlichen Kreuzigung beabsichtigt. Der Verurteilte sollte öffentlich entwürdigt werden. Darum bot man die Kreuzigung einer gaffenden Menge zur Schau dar.
    Vor der Kreuzigung wurde der Verurteilte gefoltert. Die Folterknechte "spielten" mit dem Verurteilten. Er war der Willkür ihrer Späße ausgesetzt. Anschließend wurde der Delinquent mit einer Peitsche bearbeitet, die so konstruiert war, dass sie größte Schmerzen und Wunden verursacht. Die Peitsche bestand aus Lederriemen, an deren Ende Knochenstücke und Metallkugeln befestigt waren. Es kam vor, dass einige Verurteilte schon während der Folterung starben, doch talentierte Folterknechte hörten rechtzeitig auf zu peitschen.
    Der Rücken des verurteilten war nur noch blutiges, durchgepflügtes Fleisch. Doch auf gerade diesem Rücken musste er den Querbalken des Kreuzes zum Hinrichtungsplatz hinaustragen.
    Die Kreuzigung erfolgte immer außerhalb der Stadtmauer. Das sollte bedeuten, daß der Gekreuzigte ausgeschlossen von der Gemeinschaft der Menschen war.
    Auf dem Ort der Hinrichtung stand schon der senkrechte Balken. Der Delinquent musste sich mit dem Querbalken auf den zerfetzten Rücken legen. Dann wurden seine Hände mit dicken, mehrkantigen Nägeln auf den Querbalken genagelt. Dann wurde er mit einem Seil nach oben, auf den senkrechten Balken gezogen. An diesem befand sich in Gesäßhöhe ein kleiner Sitzpflock; zu klein, als dass man darauf sitzen könnte, aber ausreichend, das Körpergewicht aufzufangen. Dadurch wurde ein zu schneller Tod verhindert. Zum Schluss wurden die Füße auf den senkrechten Balken genagelt.
    Je nach der Kraft des Gekreuzigten dauerte der Todeskampf bis zu mehreren Tagen. - Er kann sich nicht winden vor Schmerzen, er kann sich weder kratzen, noch die Fliegen vertreiben, die ihre Eier in seine Wunden legen.
    Mit der Zeit verrenken sich die Glieder am Oberarm und kugeln aus. Der Körper wird starr vor Schmerzen, weil sich durch die Fliegen und den Staub die Wunden entzünden.
    Mit schmerzentstelltem Gesicht wurde der Gekreuzigte der gaffenden Menge und den Freunden und Angehörigen zur Schau dargeboten.
    In dieser Lage musste er auch seine Notdurft verrichten.
    So hingen sie in der orientalischen Sonne am Tag und in den bitterkalten Nächten, die im Orient oft bis an die Frostgrenze fallen. Viele wurden vor ihrem erlösenden Tod wahnsinnig vor Schmerzen.
    Wenn Angehörige oder Freunde die Gekreuzigten nicht Tag und Nacht bewachten, konnte es vorkommen, dass wilde Tiere sie Nachts anfielen und Stücke aus ihm herausbissen.
    Die Füße des gekreuzigten berührten nie die Erde. Sie war zu schade für einen von der Gesellschaft Ausgestoßenen.
    Das Wort Kreuz und Kreuzigung waren in der damaligen Zeit Kraftausdrücke, die die vornehmen Leute nicht in den Mund nahmen. Das Wort vom Kreuz war etwas Unanständiges und in Verbindung mit einem Gott eine Torheit.
    So schreibt Paulus an die Korinther:
    "Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist`s eine Gotteskraft." 1.Kor 1,18
    "...wir aber predigen den gekreuzigten Christus, den Juden eine Ärgernis und den Griechen eine Torheit." 1.Kor 1,23
    Etwas so Unanständiges und Unerfreuliches und Grausames soll eine "frohe Botschaft" (=Evangelium) sein? Ein gekreuzigter Zimmermann soll der Retter der Menschheit sein? Er soll das Ebenbild Gottes sein und der Abglanz des göttlichen Wesens?
    Die Anbetung eines Gekreuzigten war den Menschen der damaligen Zeit eine Verrücktheit.
    Doch Gott hat ganz andere Maßstäbe, als wir Menschen.

    LG Peter
  • Sylvia M. 02/06/2006 19:51

    Lieber Peter, wahnsinnig berührend - dein Bild.
    Meine spontanen Gedanken:

    Dr. Truman Davis, der Arzt, beschreibt, was im menschlichen Körper, der kurze Zeit am Kreuz hängt, vorgeht: "Wenn die Arme ermüden, verursachen starke Muskelkrämpfe unbarmherzig pochende Schmerzen. Zu diesen Schmerzen kommt die Unfähigkeit, sich aufrichten zu können. Wenn er an den Armen hängt, werden die Brustmuskeln gelähmt, und die zwischen den Rippen liegenden Muskeln können nicht mehr arbeiten. Die Luft kann in die Lungen eingesogen, aber nicht mehr ausgeatmet werden. Der Gekreuzigte kämpft, um sich aufzurichten und dadurch wenigstens einen kurzen Atemzug tun zu können. Schließlich sammelt sich Kohlendioxyd in den Lungen und im Blutstrom, und die Krämpfe lassen teilweise nach. Stoßweise kann er sich aufrichten, um auszuatmen und den lebensnotwendigen Sauerstoff einzuatmen."

    Nach einer Weile stellt sich ein orthostatischer Kollaps aufgrund unzureichender Blutversorgung des Gehirns und des Herzens ein. Die einzige Möglichkeit für das Opfer, dies zu vermeiden, wäre, sich mit den Füßen aufzurichten, um die Blutzirkulation im oberen Teil des Körpers bis zu einem gewissen Grade wiederherzustellen. Wenn die Richter den Tod beschleunigen oder die Folter beenden wollten, wurden die Beine des Opfers unterhalb der Knie mit einer Keule gebrochen. Dadurch wurde verhindert, daß es sich aufstützen konnte, um den Zug an den Brustmuskeln zu verringern. Es folgte entweder schnelles Ersticken oder Herzversagen. Im Falle Christi wurden die Beine der beiden mit ihm gekreuzigten Diebe gebrochen, die Beine Christi aber nicht, da die Henker sahen, daß er schon tot war.

    LG und schöne Pfingsten - Sylvia

  • Karin Gregan 02/06/2006 17:33

    ... ein wirklich sehr zu Herzen gehendes Kruzifix.... und ich bin geteilter Meinung... Auf jeden Fall ist das Kreuz ein Meisterstück und löst Betrübnis in mir aus... Peter hat recht, überall geschieht immer noch Unrecht. Doch auch die Meinung von Elvira kann ich nachvollziehen... denn ich frage mich, ob man nicht mit der Zeit abstumpft, wenn man täglich an solch einer Leidensfigur, auch wenn sie aus Holz ist, vorbeigeht...
    Mein Sohn jedenfalls, als er so 3 Jahre alt war, wollte weg von dem Kruzifix in unserem Dom zu Braunschweig, und das hatte lange nicht diese realistische Aussage... LG Karin
  • Peter Bemsel 02/06/2006 16:33

    @ Elvira
    Mit dem Verbot des Kreuzes in der Schule, sehe ich das nicht so.
    Wenn als Begründung angeführt wird, daß überhaupt keine religiösen Symbole in der Schule sein sollen, dann hätte ich dafür noch eher Verständnis, wenn aber als Grund Grausamkeit der Kreuzigung angegeben wird, dann habe ich überhaupt kein Verständnis.
    Kreuzigungen sind Geschichte und waren (habe mich eingehend damit beschäftigt) extrem grausam, das kann ein Kruzufix nicht wiedergeben.
    Aber unsere heutige Zeit ist auch nicht ohne:
    Was passiert im Irak, in Guantanamo, in Afrika und und und.
    Die Kinder dürfen nicht unvorbereitet schockiert werden, müssen aber altersgerecht die Wahrheit erklärt bekommen.
    LG Peter
  • Anke Viehl 02/06/2006 16:08

    Der Bildaufbau und die s/w-Wirkung sind faszinierend. Eine wunderschöne Aufnahme und die Schnitzkunst ist ein Kleinod. Wunderschön. VG, Anke
  • Br. Theophilos 02/06/2006 14:50

    sehr treffende Perspektive, wie Du das erhöhte Kreuz darstellst.
    Der kunstvolle Christuskorpus kann natürlich nur St. Ulrich sein. Sie machen die ausdrucksstärksten Arbeiten.
    So ein überhängender Christus ziert auch unsere Hauskapelle.
    Liebe Grüße
    Br. Theophilos
  • Felix Büscher 02/06/2006 11:37

    Ein sehr ausdrucksvolles Foto.
    In SW kommt es besonders gut.
    VG, Felix