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Der Frauenschuh hat fast ein Jahrzehnt bis zu dieser Stattlichkeit gebraucht...

Der Frauenschuh hat fast ein Jahrzehnt bis zu dieser Stattlichkeit gebraucht...

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Velten Feurich


Premium (World), Dohna

Der Frauenschuh hat fast ein Jahrzehnt bis zu dieser Stattlichkeit gebraucht...

...und 2015 war dann alles zu Ende ! Trotz der verschiedensten Versuche die Freßlust einzudämmen wurden bereits alle Triebe abgefressen. Fast 10 Jahre hatte sich dafür keiner interessiert. Beobachten konnte ich lediglich auf dieser Stelle oft eine Amsel mit emsigen picken in der Erde bzw. dem Pflanzsubstrat. Neben Vögeln die ich an erster Stelle im Verdacht habe, weil ich auch abgebrochene bzw. abgebissene Frauenschuhtriebteile gefunden habe kommen natürlich auch Mäuse in betracht, obwohl diese durch die Ganzjahreszufütterung der Singvögel nach den Erkenntnissen von Prof. Berthold, einem weltweit führenden Ornithologen, viel "besseres" Futter ergattern können.
Da war die Trauer groß, wie sich jeder denken kann und die Stimmung wegen der Sitkafichtenlausmisere ohnehin sehr angekratzt mit all den sehr ,sehr arbeitsintensiven Folgen, über die ich hier schon geschrieben habe.
Als ich jetzt im Frühjahr auch bei den zwei drei Grad Plus nun damit begonnen habe alle Beete von der Nadelschicht des letzten Jahres zu befreien, kam dann die große Überraschung das ich bei dem Frauenschuh einige Triebspitzen im Substrat gefunden habe, was mich sehr gewundert hat, den Nährstoffe konnte die Pflanze letztes Jahr gar keine über "oberirdische Pflanzenteile" speichern.
Was ich nun noch tun konnte, war zumindest ein abfressen oder abpicken durch Vögel zu verhindern. Dazu habe ich ein Gestell mit stabilem Maschendraht über den Standort des Frauenschuhs und weiterer Orchideen gebaut, was bei unterschiedlichem Erdniveau und einem 5 Eck kompliziert genug war und fast einen halben Tag gedauert hat. Hauptproblem das man von hinten so gut wie gar nicht an die Stelle herankommt, weil dort die Seitenäste von 3 Großen Fichten und große Teile einer über 40 jährigen Hecke liegen, weil der Nachbar wegen Verkaufsabsichten seines Grundsückes von uns den Rückschnitt bis zur vermeintlichen Grundstücksgrenze gefordert hatte. Dieser "Riesengeästhaufen" bleibt als Biotop liegen und die Vögel streiten schon um diesen herrlichen Brutplatz. Sollte wieder einer mit dem Wunsch zu einem besenreinen Garten diese Grundstück kaufen wird er daran sicher viel Freude haben...
Sollten allerdings doch Mäuse oder andere Nager die Übeltäter sein, bin ich machtlos wenn sie sich unter dem Maschendraht durchgraben, denn die Steine sind auch irgendwo unten zu Ende...
Das Bild stammt vom Mai 2013 und ist wie immer mit kleiner Blende aufgenommen, schließlich soll sein Standort bei mir auch genauso zu sehen sein, wie er ist.

Hier die Stellen des Orchideenbereiches nach Entfernung der Nadelschicht und nach auftragen einer neuen Rindenmulchschicht (darunter ist Buchenlauberde und anderes zur Auflockerung)

Die Orchideenbeete und erhöht der Platz des Frauenschuhs in dem runden Stück
Die Orchideenbeete und erhöht der Platz des Frauenschuhs in dem runden Stück
Velten Feurich
auf dem Nachbarbeet ist die Nadelschicht noch zu sehen
aus 2015

Und hier mit Schutz und auch inzwischen gesäubertem Nachbarbeet mit sauerer Erde für Alpine aus dem Urgesteinsbereich
Das Schutzgestell für das Orchideenbeet
Das Schutzgestell für das Orchideenbeet
Velten Feurich


Für sachbezogene andere Hinweise zu dem Übeltäter und allgemein bin ich natürlich dankbar falls es die geben sollte

Comments 8

  • Frank ZimmermannBB 18/03/2016 8:04

    Hallo Velten,
    ich wünsche dir ja von Herzen, dass er sich wieder berappelt. Dass da Vögel die Knollen schnabuliert haben, glaube ich eher nicht, das dürften wohl eher Schnecken oder auch Mäuse als was anderes gewesen sein. Kranichen würde ich das zutrauen, doch die wirst du wohl nicht im Garten haben. Wenn ja, dann waren die es. Bei uns bedienen die sich immer mal wieder an Orchis palustris-Knollen, erwiesenermaßen beobachtet!!!!
    Dass nun bei dir doch was ausgetrieben ist, lag wohl daran, dass die Tochterknollen bereits angelegt waren und die Viecher sich nur für die großen interessierten.
    Bei uns in Brandenburg vegetieren übrigens die letzten ihrer Art im Freiland mit ebensolchen Schutzmaßnahmen dahin, nachdem sie zuvor über Jahre von Schnecken, Rehen und Co. komplett maltretiert wurden. Ich befürchte, die Art wird dort die nächsten Jahre nicht überleben. Vor gut 40 Jahren wurde dort der größte Teil des Bestandes mal ausgebuddelt und die haben nur die schwächsten übersehen, später hat dann ein "Orchideenfreund" (den Ort kennen keine 5 Leute!!!) immer wieder die Samenkapseln geklaut, nachdem wir vorher mühsam mit Pinsel Hummel gespielt hatten. Die waren eigentlich für eine in vitro-Kultur und Anzucht unter Laborbedingungen und spätere Bestandsstützung gedacht.
    Beste Grüße
    Frank
  • Helga Amh 17/03/2016 19:46

    richtig prachtvoll sieht der Frauenschuh auf diesem Bild hier aus, ich kann gut verstehn, dass Dich das recht traurig gemacht hat, wenn er im Vorjahr so arg in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ich drücke Dir die Daumen, dass Dein Versuch ihn vor Fressfeinden zu beschützen hilft. - Hoffentlich sind nicht die roten spanischen Wegschnecken die Übeltäter....

    Lg Helga
  • RMFoto 17/03/2016 15:33

    Ich bin kaum geeignet eine Täterbeschreibung abzugeben!
    Aber da es sich um den Frauenschuh handelt kommt wohl nur eine weibliche Täterin in Frage.....

    LG Roland
  • Lemberger 17/03/2016 9:32

    eine augenweide. ich freue mich schon wenn sie bei mir wieder blühen.
    also ich habe die lilienhähnchen schon erwischt an den frauenschuhpflanzen. die können ratzfatz so einen trieb abfressen. und zwar muß man da schon ziemlich früh anfangen mit absuchen, wie ich schon gemerkt habe. mir haben sie schon die ganzen schönen orangen lilien von dir abgefressen. seitdem bin ich vorsichtig. vögel oder mäuse habe ich noch nie beobachtet an den pflanzen. schnecken, die können an den pflanzen auch schaden anrichten , und zwar die kleinen nacktschnecken. da streue ich ganz zeitig im frühjahr schneckenkorn drumrum.
    ich wünsche dir, dass du mit deinen vorsichtsmaßnahmen erfolg hast und der frauenschuh wieder so schön zum blühen kommt.
    lg mh
  • Dieter Behrens K.T. 17/03/2016 8:36

    Sie sehen auch wunderschön aus, nur schade das sie auch gut schmecken.

    LG Dieter aus Indonesien
  • ralf mann 17/03/2016 6:46

    'Wer schön sein will muss leiden'. Ich glaube das trifft auch voll auf die Gartenarbeit zu. Die Mäuse und die Vögel bevorzugen eben auch eine abwechslungsreiche Nahrung, dabei machen sie vor unseren gutbehüteten Gartenprächtigen nicht Halt.
    Velten, ich freue mich schon auf den April, wo ich Deine Gartenpracht erleben darf. Gruß Ralf
  • tiedau-fotos 17/03/2016 5:45

    Bekanntlich stirbt die Hoffnung ja zuletzt..., und der Käfg schützt schon mal sehr gut. Wir vom Arbeitskreis heimische Orchideen stülpen auch Gitterkörbe über bestimmte Vorkommen, so.z.B. bei der Bienen-Ragwurz. Jedoch nicht wegen dem abfressen, sondern damit unbedarfte Spaziergänger die kleinen Pflanzen nicht umtreten...
    liebe Grüße Uli + Elke