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Anette Z.


Premium (Complete), Aachen

das Gespräch

Welche Geschichte seht ihr hinter dem Bild?

Ein neuer Ansatz der Serie "despair and hope". Jahrelang habe ich mich darauf konzentriert, Schüler und ihre Probleme darzustellen. Irgendwann muss ich die Lehrer, ihre Probleme und ihren Umgang mit den Schülern dazu nehmen.

Comments 16

Anette Z. wishes constructive feedback for this photo. Please help by giving tips on image composition, technique, imagery, etc. (always be friendly and respectful)
  • Der Mitmacher 02/02/2020 8:35

    Super Gegenüberstellung! Erzählt eine tolle Geschichte. Die Lehrerin, offen, freundlich und auf die Schülerin eingehend, diese jedoch verschlossen und abweisend. Sehr gelungen!
    LG Sven
  • Hellmut Hubmann 20/01/2020 22:01

    Geschichten zu den Beiden könnte ich mir ausdenken. Gesichter und Körperhaltungen sind eindeutig.

    Aber die Körpersprache ist so klischeehaft, dass sie mich eher stört.
    Zu der Frau mit dieser optischen Freundlichkeit würde ich keinen Zugang finden.

    Das Thema, das dich nicht losläßt, ist ja hoch interessanter Alltag. Auch neben der Schule.

    Was sich mir überhaupt nicht erschließt: Welches Ziel verfolgst du mit den Fotos?
    Ist es optische Selbstfindung?
    Sollen die Fotos in ein Projekt einfließen?
    Werden sie publiziert, egal ob für den Unterricht als Anschauungsmaterial, Laiendarstellung, Diskussionsvorlage zu Verhaltensmustern?
    • Anette Z. 21/01/2020 7:33

      Die Fotos sollen erst mal Dinge ausdrücken, die ich in meinem Alltag sehe. Was ich dann damit mache, das warte ich ab.
      Aktuell plane ich eine Ausstellung. Außerdem stelle ich ein Fotobuch zusammen. Ich hoffe einfach, dass ich mit den Bildern Probleme aufzeigen und nachdenklich machen kann. Wenn sie jemand sieht und darüber nachdenkt, dann habe ich etwas erreicht.
    • seanachie 21/01/2020 12:31

      Die Bilder mögen in gewisser Weise klischeehaft sein, dennoch ist es so, dass der Alltag diese Klischees bedient. Es gibt doch viele Gründe, solche Bilder zu machen. Ich hoffe, Hellmut, du fragst aus ehrlichem Interesse, und nicht auf dem Hintergrund, dass die Fotografin sich rechtfertigen möge.
    • Der Mitmacher 02/02/2020 8:43

      Es ist doch egal, ob die Körpersprache klischeehaft ist. Es ist doch aber wichtig, das man hier genau diese Körpersprache lesen und sie auch mit der Realität verbinden kann, denn im wahren Leben gibt es immer noch genau solche Situationen ! Es ist sehr gut umgesetzt und Anette erreicht damit sehr gut ihr Ziel!
  • martha-ka-fotografie 20/01/2020 9:51

    Ohne deinen text hätte ich jetzt auf mutter-tochter "gespräch" getippt.
    Viel erfolg mit deinen fotprojekt - machen "probleme" der schüler sind ohne lehrer nicht zu verstehen.
    lg
    martha
  • Michi M. 87 20/01/2020 8:12

    Im ersten Moment hatte das Bild eine gewisse Komik, weil man diese Situationen so ja auch selbst im Alltag erlebt. Im tieferen, ernsteren Sinne betrachtet, transportiert das Bildpaar nochmals zusätzlich etwas. Es beschäftigt mich!
    Lg :) 
    Michi
  • seanachie 19/01/2020 20:38

    Die Schülerin mauert. Verschränkte Arme, ferner Blick nach unten. Gesicht ein wenig hinter der Frisur versteckt. Die Kollegin wünscht sich ein Gespräch, das sieht mir aber dann doch eher nach einem ungewollten Monolog aus. Freundlicher Blick, Handhaltung und Körpersprache vermitteln für mich Abwarten und Wohlwollen mit einer Spur empfundener Überlegenheit, vielleicht gewachsen aus Erfahrung. Die Schülerin fühlt sich ungerecht behandelt und denkt, ein Gespräch auf Augenhöhe ist eh nicht möglich. Ich werde hier eh nicht verstanden. Die Kollegin ist bemüht, findet aber trotz ihres Einsatzes nicht den richtigen Zugang. Kenne ich, solche Situationen. Nicht nur aus der Schule.
    Ich finde das spannend, dass du nun die andere Seite in den Blick nimmst.

    Die Portraits gefallen mir mit dem gesetzten Licht echt gut. Das Licht wirkt glaubwürdig für die "Gegenüberstellung". Der dunkle Hintergrund ist für das Portrait an sich klasse, reißt die Szene aber auch etwas aus dem schulischen Zusammenhang. Da ist es gut, dass du weitere Utensilien verwendet hast.

    LG, Kristian
    • Anette Z. 19/01/2020 21:51

      Danke für die ausführliche Anmerkung. Das Licht war "einfach". Tisch ans Fenster, fertig. Daher rührt auch der dunkle Hintergrund. Der war nicht mehr im Fensterlicht, damit er schön unscharf wird ;-)

      Was mir bei dem Ausdruck der Lehrerin wichtig war: Für uns sollte der offene Ausdruck und auch das angedeutete Lächeln sichtbar sein. Aber ein Kind wie das links merkt das gar nicht. Das hat gerade nur noch Angst vor der Strafe. Ist nicht mehr zugänglich.
      Das muss der Lehrerin hier bewusst sein. Weil es zur Eskalation führt, wenn sie dem Kind übel nimmt, dass es das Wohlwollen mit Verweigerung beantwortet. Hab ich leider auch schon oft erlebt. Die moralische Empörung der Lehrkraft "hinterher"
  • elstp 19/01/2020 20:13

    Die beiden Gesprächspartnerinnen müssen nicht zwangsläufig Lehrerin und Schülerin sein, aber Block und Stift bei der einen und ein Stück Kreide bei der anderen deuten es an. Das Gespräch ist so dargestellt, als gehe es um ein Autoritätsverhältnis. 

    Die beiden Frauen sind unterschiedlich groß dargestellt, das ist aus Sicht der Fotografin so gewollt. Die Lehrerin hat ein Porträt bekommen, das sie offiziell wirken lässt. Die förmliche helle Jacke, die Ausleuchtung verringern die Zurückhaltung des Betrachters einer Lehrerin gegenüber. Sie ‚muss so sein‘. 
    Die junge Frau links sitzt zurückgelehnt, schafft so noch eine zusätzliche Distanz, und in sich gekehrt wirkt sie auch. (Sie kommt mir bekannt vor, hat schon bei anderen Aufnahmen die Protagonistin dargestellt.) 

    Die unterschiedlichen Darstellungsformen schaffen eine Ordnung, und zwar in der Betroffenheit der beiden Protagonistinnen: Die eine, die Erwachsene, repräsentiert eine übergeordnete Bezogenheit zu dem Thema, das es zu erörtern gilt, und die junge Frau links ist selbst Betroffene - sie muss sich vielleicht sogar verteidigen. 

    Gruß LILO
    • Anette Z. 19/01/2020 21:52

      Ja, meine Schülermodels wiederholen sich. Ich habe drei Kinder und ab und zu bitte ich deren Freundinnen dazu. Aber meine Auswahl ist begrenzt.
      Jungs sind besonders schwer zu kriegen. Die wenigen Fotos, die ich da habe, sind von zwei ehemaligen Schülern gemodelt.
      lg.
  • Fotobock 19/01/2020 17:42

    Alltägliche Konfrontation. Der Schüler unsicher und ein wenig abgewandt, die Lehrkraft direkt. Man erkennt ein wenig die Jugend mit der gewissen Ablehnung der Umwelt. Aber es ist ein Ansatz. Die Bilder getrennt zu stellen zeigt mir, dass es noch einigen Gesprächstoff und -bedarf gibt. Nicht einfach, aber lösbar. Gute Collage. lg Barbara
  • Peter Redl 19/01/2020 16:27

    Diese Situationen gibt’s erst, seit Lehrer verdammt wurden, keine ernsthaften Sanktionen mehr praktizieren zu dürfen. Gruß, Peter
    • Anette Z. 19/01/2020 17:17

      Das sehe ich etwas anders. Nicht alles lässt sich mit Strafen regeln. Manchmal muss man auch miteinander reden ;-) Ich habe drei Kinder in dem Alter, die darf ich noch sanktionieren. Und die bocken auch hin und wieder ganz schön...
  • Frank Keller 19/01/2020 14:28

    Eine starke Situation, die für die Schülerin eindeutiger zu einem Konfliktgespräch passt, die Lehrerin wirkt eben "nur" porträtiert - im Bildaufbau finde ich ein Nebeneinander der beiden Tischplattenk die unten verschieden tief ins Bild reichen, nicht stimmig. Aber, allein die Idee zur Serie finde ich schon sehr beeindruckend.

    LG von Frank
  • Jürgen Michael Walter Kemper 19/01/2020 13:46

    Da ist eine große Distanz zwischen beiden. Die Schülerin geht mit ihren verschränkten Armen in eine Abwehrhaltung gegen die Lehrerin, will nichts an sich heranlassen, hat evtl. sogar Angst vor irgendwelchen Konsequenzen. Die Lehrerin scheint zu warten, was die Schülerin ihr zu sagen hat, vllt. droht sie der Schülerin wegen Fehlverhaltens mit einer Strafe. Der scheinbar gleichgültige Blick zur Seite irritiert zuerst, macht aber klar, dass sich die Schülerin nicht wohl fühlt in ihrer Haut. Wie das Ganze endet, kann man nur erahnen. 
    Die Konzeption gefällt mir, auch SW passt sehr gut, konzentriert den Blick des Betrachters. Was mich ein wenig irritiert, ist, dass du die Tischkante beim Schülerinnen-Foto höher gelegt hast als bei der Lehrerin. Zum einen kann das die Distanz zur Lehrerin und zum Betrachter noch vergrößern, zum anderen kann eine erhöhte Tischkante aber auch die Höherrangigkeit und damit die Macht einer Person im Bild ausdrücken. Demnach hätte die Schreibtischkante der Lehrerin höher sein müssen / können.
    Sehr interessantes Projekt! Erinnert mich an meine Tage, als ich noch in der Schule tätig war. Bin gespannt, was du noch weiteres komponierst.
    LG Jürgen