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Australiens Reichtum ...

Australiens Reichtum ...

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Sundowner


Premium (Pro), Bayern

Australiens Reichtum ...

... sind seine Schafe. Das war ein geflügelter Spruch noch in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Doch die Zeiten haben sich geändert.

Im Januar/Februar 1963 arbeitete ich auf einer Reisfarm im Murray-Becken. Ja, richtig gelesen, es gibt dort einige Farmen, die das Privileg genießen Reis anbauen zu dürfen. Doch wegen der Fruchtfolge dürfen nur 1 Siebtel der Fläche mit Reis bebaut werden. Auf der restlichen Fläche wird Weizen und Gerste angebaut, oder sie dient als Futterfläche für Schafe und Mastrinder. Da Reis ja nur im stehenden Wasser gedeihen kann, waren die ganzen Felder in Streifen mit hohen Dämmen untergeteilt. Selbstverständlich standen nur die mit Reis bebauten Flächen unter Wasser. Trotzdem war das Arbeiten mit Traktor und Bodenbearbeitungs-Geräten zwischen den Dämmen sehr schwierig.
Der Farmer war ein alter Griesgram und ich hatte das Gefühl, dass er nie mit meiner Arbeit zufrieden war. So suchte ich, obwohl er besser bezahlte als andere, bald nach einer anderen Anstellung.
Wochen später traf ich einen jungen Deutschen wieder, der auch in der Gegend arbeitete. Er wunderte sich: Warum bist du denn bei dem weggegangen ?
Der hat dich immer so gelobt: "My German Boy is the best tractor driver that I ever had"

Comments 2

  • some kinda hippy earth child 18/02/2009 23:48

    Auch ich muss zugeben, die Reisinfo ist neu für mich und höchst interessant.

    Und die Griesgram-Geschichte ist ja auch ein Ding, eigentlich ist alles immer für etwas gut, dein Weggehen wohl damit du das wohlverdiente Lob dann doch noch zu hören bekommst.
  • Wolfgang Kölln 18/02/2009 14:52

    Tja, Martin, so kann's gehen! Solche Missverständnisse wird es zwischen Menschen wohl ewig geben! Andererseits kann es natürlich auch sein, dass der "Griesgram" nicht immer das erzählt, was er wirklich denkt...

    Dass mit den Reisfeldern war mir auch komplett neu! Wenn ich da an die aktuellen Dürreperioden denke, die zum Teil Jahre anhalten, kann ich mir kaum vorstellen, dass es dort heute noch Reisfelder gibt...

    Gruß Wolfgang