Back to list
Auf den Spuren der Tiger

Auf den Spuren der Tiger

1,049 5

Ulrich Tuguntke


Premium (World), Herzogenaurach

Auf den Spuren der Tiger

Nach über 20 Jahren beruflicher Besuche in Indien haben wir uns einen Traum erfüllt und besuchten erstmalig als Touristen die letzten Tiger in Zentralindien. Die ersten Bilder hatten uns schon begeistert, da ahnten wir noch nicht, dass wir sie noch näher kennenlernen sollten. Es ist nicht selbstverständlich einen Tiger zu Gesicht zu bekommen. Wir haben Touristen getroffen, die nach 5 Tagen enttäuscht abgereist sind ohne je einen zu Gesicht bekommen zu haben. Durch eine Mischung aus exzellenten Führern, eigenen Erfahrungen mit Löwen (sehr ähnliche Verhaltensweisen) und einer Riesenportion Glück konnten wir sehr viele Tiger beobachten und sehr viel dazulernen. Die ersten Bilder sind sozusagen die Vorspeise.

Um 40% ist die Tigerpopulation Indiens allein in den letzetn 10 Jahren zurückgegangen, 3 von 8 Arten sind inzwischen ausgestorben. Angeblich gibt es mehr Tiger in Zoos als in freier Natur. Der Bestand im Subkontinent Indien wird derzeit auf 1300 bis 1700 Exemplare geschätzt, dies ist ca. die Hälfte aller frei lebenden Tiger der Welt. Die letzte und größte Gefahr geht heutzutage von den Chinesen mit iherer Vorliebe für alle möglichen Tigerbestandteile aus. Grund ist wohl vor allem, dass Tiger sich innerhalb von1-2 Tagen über 100 mal paaren können (Nur kein Neid, der Vorgang dauert jedesmal nur wenige Sekunden!). Der Glaube, dass diese Fähigkeit durch Verzehr von Tigerbestandteilen auf den Menschen übergeht, lässt sich einfach nicht ausrotten. Vielleicht sollten hier die chinesischen Frauen einmal von ihren (ernüchternden) Erfahrungen berichten.
Ein indischer Wilderer kann dabei durch einen einziger Tiger mehr Geld verdienen als er sonst üblicherweise im ganzen Leben erarbeiten könnte.

Nicht nur die geringe Zahl und ihr Habitat sondern auch ihre Fellzeichnung machen eine Beobachtung nicht leicht. Durch die Fellzeichnungen verschwinden sie schon nach wenigen Metern in ihrer natürlichen Umgebung und sind schwer zu entdecken. Die Fellzeichnungen vor allem im Gesicht sind einzigartig wie ein Fingerabdruck. Wenn man sich bestimmte Zeichnungen als Assoziation (z. B. Buchstaben oder Bilder wie bei Tintenklecksen) merkt, kann man die einzelnen Tiger auch als Laie einfach wiedererkennen.

Aufgenommen im Bandhavgarh NP/Madhya Pradesh/Indien.

Comments 5

  • Peter Kollmeier 28/05/2009 20:06

    Tiger fehlen mir noch in meiner Fotosammlung.
    Habe nicht gedacht, dass man sie so nah zu sehen bekommt.
    LG Peter
  • Ulrich Tuguntke 28/05/2009 10:45

    @Peter
    Da waren wir ca. 40m entfernt. Näher wäre möglich aber die Fahrzeuge dürfen die Wege nicht verlassen und erstaunlicherweise halten sich alle daran. Allerdings sind die Strafen auch drakonisch. Bei Verstößen bekommen Fahrer, Fahrzeug und Guide ein Parkverbot von bis zu 4 Monaten. Das kann so manche Existenz gefährden.
    Als Objektiv habe ich das Canon 100-400mm L USM mit Stabilizer und Beanbag verwendet, tlw. auch mit 1,4 Konverter.
  • Peter Bemsel 28/05/2009 10:30

    toll....wie nahe wast denn da dran, bzw. was für ein Tele hast Du verwendet.
    LG Peter
  • Daniela Boehm 28/05/2009 10:24

    Das ist ja schön das ihr erfolg hattet... Wer weis wie bald es die Schönheiten icht mehr gibt..LG Dani
  • Maurice Mercier 27/05/2009 23:53

    Super Deine Info zu diesem wundervollen Foto !
    Wie froh kannst Du sein,so etwas noch erlebt zu haben.
    Ja - diese Tatsache stimmt mich traurig.
    Liebe Grüße von Maurice