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(8) Wanzeneier - hier: Graue Gartenwanze, Rhaphigaster nebulosa

(8) Wanzeneier - hier: Graue Gartenwanze, Rhaphigaster nebulosa

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

(8) Wanzeneier - hier: Graue Gartenwanze, Rhaphigaster nebulosa

Das vorerst letzte Foto des Wanzengeleges vom 22.6.2020 aus Neukappl/Opf.:
Aus sieben der vierzehn Wanzeneier war eine Erzwespe geschlüpft!
Die hab ich natürlich nicht dabei erwischen können, vielleicht gelingt mir das in den nächsten Tagen.
An der Form der Eireste kann man meist sehen, ob die Wanze selbst (Deckel werden aufgeklappt) oder ein Parasit (Eihülle wird aufgebissen) geschlüpft ist.
Jedenfalls - vorausgesetzt, die fotografierte Wespe (Abb. 4) war die einzige parasitierende gewesen - haben die Wespen zu ihrer Entwicklung 34 oder 35 Tage benötigt; einen Tag vor diesem Foto hatte ich nicht nochmal nachgesehen.

Kurze Zusammenfassung meiner Ideen zur Parasitierung: Sollte die Bestimmung der Trissolcus japonicus richtig sein - man liest, sie sei schon 2017 in der Schweiz aufgetaucht, keiner wisse, woher. In den USA wurde der Parasit zum Schutz der Ernten eingeführt, denn er soll die Schäden der der Grauen Gartenwanze ähnlichen Halyomorpha halys begrenzen. Diese "Marmorierte Baumwanze" ist - wie die Gartenwanze bei uns aus dem Süden - aus Asien eingewandert und schädigt Früchte durch ihre Saugtätigkeit.
Nun soll nach Forschungen des Zentrums in Laimbach am Kalterer See in Südtirol die "Samuraiwespe" (T. j.) dort und in einigen anderen Teilen Europas ausgesetzt werden - ab Mai dieses Jahres! Sie bietet etwa zehn (!) Generationen pro Jahr. Und findet sicher ihre Opfer gut und schnell. Ein Parasitierungsgrad von etwa 90% wird angestrebt ... Ob sie auch (evtl. wie hier, falls die Parasitenart stimmt) andere Wanzen befällt, weiß ich nicht. Genausowenig, wie ich eventuelle Feinde des Parasiten kenne, falls es die gibt.
Ob denn nicht die "Biologische Schädlingsbekämpfung" auch ihre Grenzen hat? Ob denn - ganz vielleicht - das Aussetzen von fremden Arten zum Pflanzenschutz (vgl. Asiatischer Marienkäfer!) auch einen nicht unwesentlichen Anteil an unserem INSEKTENSTERBEN hat??? Auch der Kleine Fuchs als Tagfalter ist deutlich (!) seltener geworden; eine Ursache für seinen Rückgang hat man wohl noch nicht gefunden. Maikäfer gibt es kaum noch - Regenwürmer sind selten geworden. Und mit diesem "Futter" für Vögel natürlich auch diese - vom Mauersegler bis zu den Wiesenvögeln.
Nur so 'ne Idee - aber vielleicht ist ja was dran (ohne irgendeinen Gedanken an komische "Verschwörungstheorien"!)!
Der Mensch denkt, und Gott lenkt - der Mensch dachte, und Gott lachte ...
Die vielfältigen Zusammenhänge sind sehr kompliziert !!! Und niemand soll von sich behaupten, er hätte auch nur einen kleinen Teil davon verstanden!

25.6.20

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